Der spektakuläre Einzug einer neuen Presse
In der Halle des Technologiezentrums nahe der Uni ist die Zeit des Stillstands vorüber. Gleichzeitig laufen auf dem Areal die Arbeiten für weitere Großprojekte. Dazu gehört auch ein Hotel
Der Innovationspark Augsburg, der unmittelbar an das Universitätsgelände angrenzt, ist ein Gebilde, das Beobachter in erster Linie dann wahrnehmen, wenn sie vorbeifahren. Wer öfters hier vorbeikommt, stellt die schnellen Baufortschritte fest. Gerade jetzt, wo direkt neben dem Technologiezentrum Kräne stehen und ein neues Bauprojekt hochgezogen wird. 30 Millionen Euro werden investiert. Bis März 2020 soll der Neubau stehen. 75 Meter ist er lang, 75 Meter ist er auch breit. Ein Hotel mit 160 Zimmern gehört zum Komplex, wobei hier offenbar noch nicht alle Verträge unterschrieben sind. Klar ist jedoch, dass ein Rewe-Supermarkt einzieht, ebenso ein Fitnessstudio und eine Ihle-Baker-Filiale.
Das ist von außen gut zu sehen, ebenso wie ein größerer Gebäudekomplex im hinteren Bereich des weiträumigen Areals. Es ist das MRM Institut für Materials Resource Management. Hier werden künftig innovative Strategien für eine effiziente Nutzung von Ressourcen, Materialien und Produkten entwickelt. Das quadratische Gebäude erhält auf vier Geschossen mehr als 11 000 Quadratmeter Lehrräume, Labors und Büros sowie zwei Versuchshallen.
Diese Bauprojekte sind im Werden. Aber auch im Innenbereich, der nicht so ohne Weiteres zu betreten ist, gibt es neue Entwicklungen. In der Halle des Technologiezentrums zieht in den nächsten Wochen mehr Leben ein. Das Herzstück ist eine Presse mit 1000 Tonnen Presskraft. Der Aufbau läuft gegenwärtig. Aus diesem Grund ist vor Kur- zem auch ein 130 Tonnen schweres Gerät angeliefert worden. Mit einem der stärksten mobilen Hubgeräte ist es in der Halle an seinen Einsatzplatz gehievt worden. Wolfgang Hehl, Geschäftsführer des Innovationsparks, war bei dieser Aktion dabei: „Es war ein richtiger Kraftakt.“
Hehl beschreibt das Zusammenspiel: „Auch wenn es in der großen Halle des Technologiezentrums um die Herstellung von innovativen Carbonfaser-Leichtbau-Teilen – zum Beispiel für Flugzeug- und Automobilbau – geht, kommt man bei den Verarbeitungsmaschinen nicht ohne schweres Gerät aus.“Mehrere Unternehmen sind am Projekt beteiligt. Die Presse wird vom Flugzeugbauer Premium Aerotec eingebracht. Mit im Projekt sind ferner Faurecia, Solvay und das ITA-Institut für Textiltechnik als Projektleitung. Später kommen weitere Partner aus der Region dazu.
Im Technologiezentrum Augsburg sitzen derzeit 37 Firmen und Gesellschaften mit 330 Mitarbeitern sind bereits im Haus. Büros, Werkstattund Laborflächen sind belegt. Zum Jahresende werde dann auch in der Halle eine Auslastung von mehr als 45 Prozent erreicht sein, sagt Hehl, „da wichtige Großprojekte anlaufen“. Dazu gehört auch ein Innovationslabor mit Maschinenpark, das von hohen staatlichen Fördermitteln profitiert.
Hehl sieht den Innovationspark auf einem guten Weg: „Ich freue mich wirklich ganz außerordentlich über diese Projekte, weil damit regionale Forschungseinrichtungen, Netzwerke und Unternehmen, aber auch internationale Konzerne eingebunden sind und wertvolle Innovationen entstehen.“