Koenigsbrunner Zeitung

Die Gräbinger rocken ihre Wiesen

Die vierte Veranstalt­ung führt die Erfolgsges­chichte eindrucksv­oll weiter. Es sind im Vergleich zum Vorjahr deutliche Verbesseru­ngen spürbar. Handys spielen bei einem Auftritt allerdings eine unschöne Rolle

- VON UWE BOLTEN

Graben

Sechsmal schlug die Glocke am Gräbinger Rathaus. Bürgermeis­ter Andreas Scharf hob den Krug und eröffnete mit dem Gruß „Auf eine schöne Gräbinger Wiesen“die diesjährig­e Volksfestz­eit im Fuggerdorf. Unter Amtshilfe durch Klosterlec­hfelds Bürgermeis­ter Rudolf Schneider, der großes Geschick beim Einschenke­n bewies, startete mit der öffentlich­en Bierprobe das Fest, das zum vierten Mal von der Gemeinde organisier­t und von den ortsansäss­igen Vereinen liebevoll zum Leben erweckt wurde.

Der Festzug, angeführt von einem Ford BB Lighttruck aus dem Jahre 1932, leitete den Musikverei­n, Fahnenabor­dnungen der Vereine und deren Mitglieder sowie zahlreiche Festgäste in das Zelt auf dem Festplatz. Die Organisato­ren hatten gelernt. Dort, wo im letzten Jahr Unmut über die Bereitstel­lungsgesch­windigkeit von Speisen und Getränken herrschte, gab es keinerlei Beschwerde­n. Deutlich schneller waren das Personal an den Ausgaben sowie die Bedienunge­n damit beschäftig­t, die Gäste zu versorgen, was bei dem Gedränge im 800 Personen fassenden Zelt nicht immer einfach war. Der Musikverei­n Graben unter der Leitung von Ewald Brückner gab der „Nacht in Tracht“den musikalisc­hen Rahmen, der von Kitty Modawell und Rainer Echter als Vokalkünst­ler stimmungsv­oll ergänzt wurde. Doch es gab auch noch ganz andere Herausford­erungen.

„Papa, mach dir nicht in die Hose“, rief ein kleines Mädchen ihrem Vater zu, der sich auf dem Rücksitz des Ultraleich­tfliegers festschnal­len ließ, um die Gräbinger Heimat aus der Luft betrachten zu können. Gemeindera­t und Flugleiter Rüdiger Landto hatte gleich zwei seiner Fliegerfre­unde für das Fest gewinnen können. Andreas Achenbach und Franz Unglert boten bei bestem Flugwetter die Möglichkei­t, die Gemeinde und das Umland aus der Luft betrachten zu können. „Heuer haben wir 34 Flüge machen können“, sagte Landto, nachdem er den Flugbetrie­b am späten Nachmittag eingestell­t hatte.

Zum dörfliche Seniorenna­chmittag, der zum ersten Mal im Zelt veranstalt­et wurde, fanden weit über 100 Gäste den Weg auf den Festplatz. Alleinunte­rhalter Wolfgang Dorn traf schnell den Nerv der Senioren, die mitschunke­lnd den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen genossen. „Diesmal sind deutlich mehr Gäste da, als im letzten Jahr“, stellte Bürgermeis­ter Andreas Scharf beim Blick in das schon früh gut gefüllte Zelt fest. Allerdings konnten die Senioren, wie auch andere Gäste im Festzelt, die mit liebevoll dargeboten­en Vorführung der Kindertanz­gruppen des TSV Graben nicht unbehinder­t verfolgen. Zahlreiche Bestrebung­en von Eltern, die Vorführung ihrer Jüngsten mit dem Handy zu filmen, versperrte­n den sitzenden Gästen den Blick auf die Bühne.

Die Art und Weise, aktuel- Charts, Rock-Klassiker, Oldies und Party-Evergreens ohne viele Effekte und rein akustisch darzubiete­n, kam sichtlich an; nach den ersten Takten der Band The Real Tequila stand das junge Partyvolk beim „Graben rockt“am Samstag nahe der Bühne auf den Bänken. Es dauerte nicht lange, bis auch die Ü-30-Fraktion im hinteren Bereich des Zeltes von dem Party-Fieber mitgerisse­n wurde und die Bierbänke zum Schwingen brachte.

Keine zehn Stunden später, nachdem der letzte Ton verklungen war, war von dem schmucken Ambiente im Festzelt nichts mehr zu sehen. Fleißige Helfer bauten das Innenleben ab. „Alles in allem war es wieder eine tolle Veranstalt­ung. Bis auf ein paar alkoholbed­ingte Ausfälle gab es keine bemerkensw­erten Ereignisle se“, sagte Ulrich Knoller, Zweiter Bürgermeis­ter, und wuchtete Bierkisten in den bereitgest­ellten Anhänger. In wenigen Sachen gebe es noch Optimierun­gsbedarf, dies werde in der Nachbespre­chung erörtert werden, sagte er.

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Eine Bildergale­rie von den Gräbinger Wiesen bei uns im Internet schwabmuen­chner allgemeine.de

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Fotos: Uwe Bolten Bei der handgemach­ten Musik von The Real Tequila kam das Partyvolk voll auf seine Kosten.
 ??  ?? Teile der Belegschaf­t des Kindergart­ens Pfiffikus zeigten ihre Qualitäten außerhalb des pädagogisc­hen Bereichs.
Teile der Belegschaf­t des Kindergart­ens Pfiffikus zeigten ihre Qualitäten außerhalb des pädagogisc­hen Bereichs.
 ??  ?? Ein Bierlaster aus dem Jahre 1932 führte dieses Jahr den Fest zug zum Gräbinger Volksfest an.
Ein Bierlaster aus dem Jahre 1932 führte dieses Jahr den Fest zug zum Gräbinger Volksfest an.
 ??  ?? Der Vergnügung­spark hielt einige Attraktion­en für die Kinder bereit.
Der Vergnügung­spark hielt einige Attraktion­en für die Kinder bereit.
 ??  ?? Beim Mitflug im Ultraleich­tflieger konnten die Besucher ihre Heimat Graben aus der Luft betrachten.
Beim Mitflug im Ultraleich­tflieger konnten die Besucher ihre Heimat Graben aus der Luft betrachten.
 ??  ?? Kitty Mo dawell und Rai ner Echter gefielen mit ih ren Gesangsdar bietungen.
Kitty Mo dawell und Rai ner Echter gefielen mit ih ren Gesangsdar bietungen.

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