Königsbrunn hat alles, was man braucht
Für weitere 1743 Menschen ist die größte Stadt auf dem Lechfeld der ideale Wohnort. Vor allem junge Familien fühlen sich wohl und nach dem Empfang wird beim Weinfest die neue Heimat gefeiert
Ein bisschen widersprüchlich scheint es schon: Erst loben neu zugezogene Königsbrunner die Ruhe in der Brunnenstadt und dann strömen alle aus dem RathausFoyer und erleben vor der Tür ein sehr gut besuchtes Weinfest mit Musik, Warteschlangen vor den Wein- und Schmankerlständen und vor allem vielen fröhlich feiernden Menschen.
Eine der neuen Königsbrunner Bürger ist Jana Sarzan. Sie ist mit ihrer Familie aus Augsburg in die südliche Nachbarstadt gezogen. „Hier ist alles so schön und ruhig“, freut sich Sarzan. Ihr Bruder lebt schon seit fünf Jahren in Königsbrunn, „und jedes Mal, wenn wir zu Besuch waren, haben wir es sehr genossen.“Das große Angebot an Schulen, Kindertagesstätten und Freizeitmöglichkeiten schätzt die Mutter zweier Kinder ebenfalls sehr. Ähnlich äußert sich Familienvater Matthias Mauerer.
Er hat zwar in Königsbrunn seine familiären Wurzeln, aber beruflich verschlug es ihn nach München. Für einen Kindergartenplatz in der Landeshauptstadt bewerbe man sich bis zu zehn Mal und stehe hinterher immer noch mit leeren Händen da, so seine Erfahrung. „Hier in Königsbrunn waren es zwei, drei Anrufe und wir hatten einen Kita-Platz“, sagt Mauerer und ergänzt: „Es wird hier eine vernünftige Ansiedlungspolitik für junge Familien betrieben.“Mauerer nennt beispielhaft die Befreiung von der Kita-Gebühr für das zweite Kind. Das zeige vor allem die Wertschätzung für Familien und dass diese in der Brunnenstadt willkommen sind. „Kinder halten eine Stadt lebendig“, gibt er zu bedenken.
In 45 Minuten gab Bürgermeister Franz Feigl den neuen Bürgern einen Überblick über Königsbrunn. Er machte auf die Geschichte und die Museen aufmerksam, lobte die Vereinskultur, lud zum Mitmachen ein und sprach die Infrastruktur an. „Das Fahrrad ist das Fortbewegungsmittel der ersten Wahl, denn hier ist alles brettl-eben“, sagte Feigl, der selber am liebsten mit dem Rad durch Königsbrunn fährt, „und 2024 fahren wir mit der Straßenbahn nach Augsburg.“Die Genehmigung für den Bau erwartet er Mitte/Ende 2019.
Kostenfreies WLAN findet sich im Rathaus, auf dem Markt- und Europaplatz sowie zwischen ZOB und dem Jugendzentrum Matrix. Und dann hat das Stadtoberhaupt Lacher auf seiner Seite, als er mit einer gehörigen Prise schwarzen Humors von der guten Ärzteversorgung mit den Worten „und wenn alles nichts hilft, dann haben wir auch drei Friedhöfe“, überleitet. Aber der Rathaus-Chef erwähnte nicht nur, was Königsbrunn alles zu bieten hat, sondern machte auch auf Bürgerpflichten aufmerksam, wie das Bürgersteigkehren, Schneeräumen und die Leinenpflicht für Hunde im Stadtgebiet. Zudem stellte Feigl die Amtsleiter, Stadträte und Staatssekretärin Carolina Trautner vor. Bei den Amtsleitern gab es zwei neue Gesichter: Anke Maresch hat vor zwei Wochen die Leitung „Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit“übernommen und Tobias Müller wird im Herbst nächsten Jahres die Nachfolge von Kämmerer Egon Köhler antreten.
Zahlen seien für viele Menschen ein trockenes
Thema, weiß der 32-jährige Verwaltungsfachwirt, „aber ich bin damit aufgewachsen und freue mich darauf.“Für alle Zahlenmenschen sind dann auch die nachfolgenden Sätze: In Königsbrunn leben 111 Nationen. Inklusive der Zweitwohnsitzanmeldungen hat die Brunnenstadt 29307 Einwohner. In den letzten zwölf Monadie ten starben 239 Personen und es gab
220 Neugeborene. Fortgezogen sind
1639 Menschen und 1743 Neubürger erkoren die größte Stadt auf dem Lechfeld zu ihrer neuen Wahlheimat. Dazu gehören auch Bernd Servind und seine Frau. Sie fanden in der Kemptener Straße einen Flachbungalow. Alles ebenerdig, das sei sehr seniorengerecht, freut sich Servind. Zudem sind die Menschen in Königsbrunn sehr freundlich und in der Stadt sei es wunderbar ruhig – außer natürlich, es ist Weinfestzeit.