Die zwei Gesichter des TSV Bobingen
Sieg in Buxheim. Bezirksligist zeigt Reaktion und hält Anschluss an das Mittelfeld
Buxheim/Bobingen
Wie soll man daraus schlau werden? Starke Leistung beim Tabellenführer, der Schiffbruch im Heimspiel und nun ein verdienter Sieg trotz großer Personalnot. Allein aus den letzten drei Saisonspielen lässt sich die mangelnde Konstanz lesen, die Verantwortliche und Spieler des TSV Bobingen schon oft selbst bemängelten. An diesem Wochenende mit dem besseren Ende für die Hochsträßer.
Cemal Nam hatte vor dem Spiel im Gespräch mit der Zeitung noch gehofft, dass die Mannschaft ihr schönes Gesicht in der Auswärtspartie gegen Buxheim zeigen würde.
Und er tat selbst einiges dafür. Es lief die 80. Spielminute, Nam kam 25 Meter vor dem Tor an den Ball und zog einfach mal ab. Das Geschoss schlug in den Winkel ein und bedeutete die 1:0-Führung aus Bo- Sicht. Einige Minuten später das gleiche Bild. Nam aus 25 Metern, Winkel, 2:0 (87.). Die Vorentscheidung und allgemeiner Freudentaumel beim TSV, der überdies das Verteidigen vergaß und in der Nachspielzeit noch den Anschlusstreffer durch Christian Möst kassierte (91.).
Die Leistung macht neuen Mut
Mit dem Schlusspfiff fiel den Bobingern spürbar ein Stein vom Herzen. Vor allem die stark verbesserte Leistung macht Mut. Das bestätigte auch der Mann des Tages: „Die Freude über den Sieg ist natürlich riesengroß. Aber das war vor allem eine gute Teamleistung. Wir hatten viel Ballbesitz und haben fast nichts zugelassen“, erklärte Cemal Nam.
Nach dem blamablen 1:4 gegen Neugablonz in der Vorwoche präsentierten die Trainer Di Santo und Deschler ein gänzlich anderes Team. Buxheim stand tief, Bobingen kontrollierte Ball und Geschehen.
Im Spiel nach vorne zeigte sich aber zunächst, dass beide Teams in den letzten Wochen kein Selbstvertrauen sammeln konnten. Zudem fehlten den Bobingern mit Prestel, Vogt, Daniel und Cemal Mutlu Spieler die zwölf der insgesamt 14 Tore in dieser Saison erzielt hatten.
In Halbzeit eins vergab Burak Sirtkaya die größte Bobinger Chance (20.). Als Emre Mutlu im Strafraum umgerempelt wurde, reklamierten die Gäste Elfmeter, der Pfiff blieb aus (35.).
Der Spielverlauf änderte sich kaum. Bobingen war zu vielen Ballkontakten im Mittelfeld gezwunbinger gen, weil Buxheim sich fast ausschließlich auf das Verteidigen beschränkte. Fast, denn nach einem Chip hinter die Kette war Luca Wassermann frei durch. Der tadellose Keeper Adrian Schlotterer rettete in höchster Not (70.). Der spätere Torschütze Christian Möst vergab kurz darauf eine Kopfballchance (75.). Der Rest des Spiels gehörte dann aber Cemal Nam.
FC Viktoria Buxheim Sprogies, Kränzle, Erhard, Schmieder (83. Belfiore), Scheuerl, Schwenk (46. Langer), Stahl, Dizen, Was sermann, Wunder, Böhm (46. Möst)
TSV Bobingen Schlotterer, Schlotterer, Tomakin (46. Stumpf), Weise, Mutlu, Di Santo, Jeschek, Nam, Stadlmair, Peitzsch, Sirtkaya. – Schiedsrichter Keil (Wasser trüdingen). – Zuschauer 180. – Tore 0:1 Nam (80.), 0:2 Nam (87.), 1:2 Möst (90.+1).