Noch vier Wochen bis zum neuen Bahnhof
Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnlinie bekommt auch der Türkheimer Bahnhof ein neues Gesicht. Für den Vorplatz ist die Gemeinde zuständig und hat dafür eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die jetzt diskutiert wird
Die Bauarbeiten im Zuge der Elektrifizierung der Bahnlinie von Buchloe nach Leutkirch laufen auf Hochtouren, bis Mitte Oktober sollen die Züge wieder rollen. Und dann wartet auf die Bahnkunden in Türkheim eine Überraschung: Das Bahnhofsareal ist kaum noch wiederzuerkennen, das gesamte Areal wurde radikal verändert: Die Bahnreisenden erwartet ein „vollständig barrierefreier Bahnhof“, kündigt Franz Lindemair, Sprecher Großprojekte Süd bei der DB an.
Und das lässt sich die Deutsche Bahn (DB) viel Geld kosten: Alle Bahnhofsmaßnahmen zum barrierefreien Ausbau werden ohne die Kosten für die Gleisarbeiten 6,4 Millionen Euro kosten“, so der Bahnsprecher. Am Montag, 15. Oktober, soll der neue Bahnhof dann in Betrieb genommen werden, hofft Lindemair. In Türkheim wird der Hausbahnsteig am Gleis neu gebaut und dabei auf 55 Zentimeter erhöht, damit die Reisenden künftig bequemer einsteigen können. Gleiches gelte für den neuen Mittelbahnsteig zwischen den Gleisen 3 und 4: „Alle werden 210 Meter lang sein. Beide Bahnsteige werden durch eine Unterführung angeschlossen. Zu beiden Bahnsteigen führen künftig Rampen“, erklärt Lindemair.
In der Folge werde aus Platzgründen die Buswendeschleife einige Meter nach Osten verlegt. Wenn die Bahn fertig ist, dann ist die Gemeinde Türkheim am Zug und will ihren Teil zur Neugestaltung des Bahnhofsareals beitragen.
Schon im März 2017 hatte die SPD-Fraktion einen Ideen- oder Architektenwettbewerb gefordert, war mit diesem Antrag aber an der Mehrheit im Rat gescheitert. Stattdessen wurde Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Ludwig Schegk vom gleichnamigen Planungsbüro in Haimhausen mit der Machbarkeitsstudie beauftragt.
Und diese Machbarkeitsstudie wird in der ersten Sitzung nach der Sommerpause im Marktgemeinderat diskutiert. Warteräume, Parkand-ride-Plätze, Fahrradabstelleinrichtungen E-Mobilität – all diese Themen hat der Stadtplaner unter die Lupe genommen und hat dabei natürlich auch die zu erwartenden Kosten geprüft, wie Bürgermeister Christian Kähler betont.
Das Bahnhofsgebäude stand momentan in der Betrachtung nicht im Vordergrund, könnte aber auch ein Thema werden, wenn ein Verkauf ansteht. Noch offen ist derzeit, wie es mit dem doch arg in die Jahre gekommenen Türkheimer Bahnhofsgebäude weitergehen wird.
Zunächst soll das marode Gebäude vorübergehend noch als Bahnhof genutzt werden. Doch die Bahn könnte sich durchaus einen Verkauf vorstellen, und erster Ansprechpartner ist dabei natürlich Franz Lindemair.
Dies könne aber noch einige Zeit dauern, vielleicht sogar Jahre. Bis dahin werde der alte Bahnhof aber weiterhin auch als Warteraum zur Verfügung stehen.