Er hinterließ sein ganzes Vermögen der Kunst
Christoph Friedrich Nilson war einer der anerkanntesten Freskanten seiner Zeit. Auch im Schloss Hohenschwangau
Landkreis Augsburg
Er war der Spross einer namhaften Augsburger Künstlerfamilie. Kein Wunder also, dass auch das Leben von Christoph Friedrich Nilson von der Malerei und dem Zeichnen bestimmt war. Dabei entwickelte er sich zu einem der anerkanntesten Maler und Freskanten des 19. Jahrhunderts.
Geboren ist der Künstler am 9. März 1811. Vater und Großvater waren Graveure und Kupferstecher. Die Familie stammte väterlicherseits aus Schweden. Deren künstlerisches Talent verband sich mit dem der Augsburger Miniaturmalerin Rosina Barbara, die den Urgroßvater im 18. Jahrhundert geheiratet hatte.
Christoph Friedrich begann mit 18 an der Akademie der Bildenden Künste in München zu studieren. Noch heute gilt die Hochschule als eine der bedeutendsten und ältesten Ausbildungsstätten. Und die Zahl ihrer berühmt gewordenen Künstler ist beeindruckend – genannt seien hier nur einige wenige: Defregger, von Stuck, Lenbach, von Kaulbach und später dann solche Berühmtheiten wie Corinth, Mueller, Kandinsky, Kubin, Klee, Marc, De Chirico.
Seine ersten Meriten verdiente sich unser Nilson bei der Ausführung der Fresken (Malerei auf frischem Putz) im Schloss Hohenschwangau, die er gemeinsam mit weiteren Künstlern nach Skizzen von Kaulbachs, der seit 1826 für das bayerische Königshaus arbeitete, anfertigte.
Im Nordgang der Münchner Hofgarten-Arkaden malte Nilson nach den Entwürfen des Künstler-Kollegen Peter von Hess 39 Bilder aus den griechischen Befreiungskämpfen.
Und auch in der Bayerischen Staatsbibliothek war er tätig. Auch hier verewigte er sich mit allegorischen Gemälden. Die Liebe zur Antike und die humanistische Lebensanschauung fanden im 19. Jahrhundert vor allem in Bayern großes Interesse.
Baudenkmäler aus der Zeit belegen dies eindrucksvoll. So auch das Pompejanum in Aschaffenburg, der Nachbau einer Villa in Pompeji im Auftrag von König Ludwig I. Erbaut wurde das Gebäude in den Jahren 1840 bis 1848 nach Plänen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner. Einen Teil der Wandgemälde schuf der Augsburger Künstler Nilson. Das Pompejanum sollte nicht als königliche Villa, sondern als Anschauungsobjekt dienen, das den Kunstliebhabern auch in Deutschland das Studium der antiken Kultur ermöglichen sollte.
Am 19. Dezember 1879 verstarb Christoph Friedrich Nilson. Sein gesamtes Vermögen vermachte er dem Unterstützungsverein für Künstler, dem er seit 1857 als Mitglied angehört hatte.