Ein Tor reicht nicht zum Erfolg
Fußball Bayernliga Der TSV Schwabmünchen unterliegt Spitzenreiter Türkgücü-Ataspor München mit 1:3. Die Entscheidung fällt durch einen Joker in der Schlussphase
Schwabmünchen
Nichts zu feiern gab es gestern für den TSV Schwabmünchen. Im Spitzenspiel unterlagen die Schwarz-Weißen gegen den souveränen Tabellenführer Türkgücü-Ataspor München mit 1:3.
Insgesamt gewann der ambitionierte Aufsteiger sicherlich nicht unverdient, weil die Gäste die klareren Torchancen verbuchten und der prächtigen Zuschauerkulisse über weite Strecken ihre spielerische Klasse demonstrierten. Trotz der Niederlage lobte TSV-Coach Paolo Maiolo sein Team: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, weil wir gegen diesen starken Gegner alles gegeben haben.“Maiolo sprach zudem von einer unglücklichen Niederlage, weil dem 1:2 eine Abseitsstellung vorausgegangen sein soll. Dazu TSV Teammanager Werner Muth: „Keine Frage, Türkgücü war fußballerisch klasse. Aber das klare Abseits müssen die Unparteiischen einfach sehen. Wer weiß, ob wir dann nicht einen Punkt ge- holt hätten.“Auf der Gegenseite haderten die Münchner mit dem Elfmeterpfiff zum Ausgleich. „Die eventuellen Fehlentscheidungen auf beiden Seiten heben sich auf. Jedenfalls sind wir sehr froh und glücklich, hier gewonnen zu haben, weil ich weiß, wie schwer es in Schwabmünchen ist zu punkten – zumal wir nicht unbedingt einen Sahnetag erwischten“, resümierte Türkgücü- Coach Andreas Pummer. Ähnlich tief durch schnaufte der langjährige
1860-Keeper und jetzige Torwarttrainer der Gäste Michael Hofmann: „Nach dem Rückschlag und dem
1:1 wäre ich mit einem Remis zufrieden gewesen. Allerdings werden wir zunehmend stabiler und jetzt elf Siege aus 14 Spielen können sich für einen Aufsteiger schon sehen lassen.“
Nach kurzem Abtasten und gegenseitigem Respekt hatte der TSV zusehends Mühe, sein Tor sauber zu halten. Das gelang bis kurz vor dem Wechsel mit Glück und Geschick, bevor Yasin Yilmaz mit einem herrlichen Schlenzer ins Kreuzeck Torhüter Felix Thiel keine Chance ließ. Gegen die beste Defensive der Liga taten sich die Einheimischen schwer, gute Angriffe zu fahren. Aber als die Pummer-Elf in den Verwaltungsmodus schaltete, schienen die Schwarz-Weißen berechtigt Hoffnung zu schöpfen. Erst recht, als Thomas Rudolph einen an Gabriel Merane verursachten Elfer verwandelte. Doch der beiderseits unglücklich leitende Schiedsrichter Zippe pfiff bei einem Konter von Türkgücü weder ein Foul an Merane ab, noch die Abseitsstellung des Vorbereiters Ünal Tosun, worauf der eingewechselte Japaner Masaaki Takahara den Ball zum entscheidenden 1:2 über die Linie drückte. Wiederum Takahara blieb es vorbehalten, in der 84. Minute den 1:3-Endstand zu markieren.