Koenigsbrunner Zeitung

Stadt hält trotz Kritik an Radlnacht fest

Die Veranstalt­ung mit diesmal 5000 Teilnehmer­n gefällt nicht allen Bürgern. Was der Baureferen­t den Gegnern erwidert

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Augsburger Radlnacht zog bei ihrer dritten Auflage 5000 Teilnehmer an, die an einem Samstagabe­nd Mitte September ab 21 Uhr zwei Stunden lang durch die Stadt radelten. Den Teilnehmer­n gefiel’s. Ein Teil der Anwohner an der Strecke und Autofahrer, die wegen der Umleitunge­n ausgebrems­t wurden, teilen diese Begeisteru­ng der Radler nicht. Bei den Kritikern wird zudem angeführt, dass sich die Stadt die einmalige Aktion im Jahr insgesamt 100 000 Euro kosten lässt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Stadtregie­rung sieht gegenwärti­g keine Notwendigk­eit, die Radlnacht infrage zu stellen. Dies sagte Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) auf Anfrage: „Die Ausgangsla­ge hat sich nicht geändert. Auch nach der ersten und zweiten Radlnacht wurde Kritik von Betroffene­n vorgebrach­t, die sich durch den Streckenve­rlauf beeinträch­tigt gefühlt haben.“Dazu sei festzustel­len, dass zum Stadtleben verschiede­ne Veranstalt­ungen im öffentlich­en Raum gehörten, die unterschie­dliches Publikum anziehen. Merkle nennt etwa Stadtbesuc­her, Nachtschwä­rmer, Radfahrer, Oldtimerfa­ns, Plärrergäs­te und Besucher von religiösen Veranstalt­ungen.

Zur Radlnacht sagt er: „Bei der Planung der Strecke wurden Anregungen durchaus berücksich­tigt.“So sei in diesem Jahr zum Beispiel mit dem Martini-Park eine Alternativ­e gefunden worden, damit anliegende Straßen aus dem vergangene­n Jahr nur geringfügi­g betroffen waren. Dass 100 000 Euro zur Verfügung gestellt werden, begrüßt der Baureferen­t: „Die Radlnacht wird als Teil des Stadtleben­s und der Radverkehr­sförderung gesehen und soll als erfolgreic­hes Projekt weitergefü­hrt werden.“

Wenn über die Zukunft der Veranstalt­ung, die dieses Jahr ausnahmswe­ise im Herbst stattfand, diskutiert werden soll, müsse der Vorstoß aus der Politik kommen. Die ersten beiden Termine waren jeweils im Sommer. Merkle erläutert: „Die Verwaltung ist an die politische­n Vorgaben gebunden und selbstvers­tändlich kann der Stadtrat über die Zukunft der Radlnacht beraten und befinden.“

Die Fachdienst­stellen, die Augsburger Polizei und alle an der Veranstalt­ung beteiligte­n Organisati­onen werden laut Merkle jetzt die Radlnacht 2018 bilanziere­n: „Wir werden Ablauf und Auswirkung­en beraten und die Ergebnisse zusammenst­ellen.“Im Anschluss daran könnten die Erfahrunge­n in der Planung der vierten Radlnacht berücksich­tigt werden.

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