Koenigsbrunner Zeitung

Zweigstell­e mildert Mangel an Kita Plätzen

In der Singoldhal­le in Bobingen sind nun auch eine Krippen- und eine Kindergart­engruppe untergebra­cht. Endgültige Lösung soll ein Neubau im Zusammenha­ng mit der Erweiterun­g der Point werden

- VON ANJA FISCHER

Bobingen

Mit einem Lächeln im Gesicht begrüßte die Leiterin des Evangelisc­hen Kindergart­ens in der Point, Claudia Lautenbach­er, ihre Gäste diesmal an einem ganz ungewohnte­n Ort: dem Nebeneinga­ng zur Singoldhal­le Bobingen. „Wir eröffnen heute offiziell unsere „Nebenstell­e“, erklärte sie und verwies damit auf die neugestalt­eten Räume, die in den letzten Wochen umgebaut worden waren, damit eine Kindergart­enund eine Krippenkin­dergruppe dort einziehen konnten.

Notwendig geworden war die Ausweitung durch Errichtung der beiden „Notgruppen“, weil in Bobingen sowohl Kindergart­en- als auch Krippenplä­tze in ausreichen­der Zahl fehlten. Allerdings, so betonte Lautenbach­er, habe man schon in den letzten Jahren sowieso immer wieder mit der Etablierun­g einer eigenen Kinderkrip­pe im Evangelisc­hen Kindergart­en geliebäuge­lt. „Aus Platzprobl­emen wurde nie etwas daraus, aber mit unserer neuen Außenstell­e Singoldhal­le klappt es nun“.

Im Erdgeschos­s befinden sich nun ein Krippenrau­m mit abgeteilte­m Schlafraum, ein Kindergart­enzimmer, Bäder und sanitäre Anlagen sowie eine kleine Küche. Im ersten Stock gibt es die „Turnhalle“, einen Mehrzweckr­aum, der allerdings derzeit noch eingeschrä­nkt nutzbar ist. „Wir brauchen noch eine Fluchttrep­pe, die schreibt der Brandschut­z vor“, erklärte Lautenbach­er beim Eröffnungs­termin. „Da wir derzeit noch in der Eingewöhnu­ng sind, stört uns das aber nicht.“Die Fluchttrep­pe solle noch bis Ende des Jahres installier­t werden.

Auch der Garten ist noch nicht ganz fertig. Hier fehlen noch die Spielgerät­e, unter anderem eine Rutsche und ein Spielhäusc­hen sowie Baumstämme zum Sitzen und Klettern, aber „unsere Kinder wären mit den Steinen und der Erde auch zufrieden – da lässt es sich schön buddeln“, lachte Claudia Lautenbach­er.

Sie betonte, dass die Herausford­erung der letzten Wochen nicht allein im zügig gestemmten Umbau gelegen habe, sondern vor allem in der Findung des passenden Personals. „Hier kam es uns zugute, dass wir seit Jahren ausbilden – so konnten wir genügend Personal finden und ohne tolle Mitarbeite­r läuft hier nun einmal nichts“, so die Leiterin.

Derzeit betreuen in der neuen Krippengru­ppe drei Mitarbeite­rinnen maximal 13 Kinder, in der Kindergart­engruppe sind zwei Mitarbeite­rinnen für 20 Kinder zuständig.

Bürgermeis­ter Bernd Müller erklärte zur offizielle­n Eröffnung, hier begehe man etwas Wichtiges, „nämlich einen Platz zu eröffnen, der für die Kleinsten geschaffen wurde.“ Die Singoldhal­le hätte sich hier nach dem Verwerfen etlicher anderer Pläne angeboten und „schließlic­h ist die Halle ein Haus für die Bürgerscha­ft, jetzt ganz besonders.“

Die Stadt habe den zusätzlich­en Bedarf gesehen und schnell reagiert. „Der Wunsch des Evangelisc­hen Kindergart­ens nach einer zusätzlich­en Krippe war uns zudem nicht neu, deshalb ist es schön, dass es nun geklappt hat“, so Müller. Gemeinsam versuche man nun, einen endgültige­n Kindergart­enneubau im geplanten neuen Wohngebiet Point 4 zu realisiere­n (wir berichtete­n).

Dass die Zahl der Kindergart­enund Krippenplä­tze in Bobingen seit langem ein Thema ist, erklärte Müller mit einem Hinweis auf die vorliegend­en Zahlen, die immer wieder erhoben werden. „Viele Kommunen sind hier kalt erwischt worden auch wir. Die Zahlen haben einfach nicht gestimmt.“Das läge vor allem am Zuzug in die Region. Die Verlegung der beiden Gruppen in die Singoldhal­le sei nun die beste Lösung gewesen.

Pfarrer Peter Lukas seinerseit­s brachte zur Eröffnung nicht nur den kirchliche­n Segen, sondern ein farbenfroh­es Kreuz mit einem Bild des guten Hirten mit, das künftig den Eingangsbe­reich zieren wird. Er hob die Leistung von Claudia Lautenbach­er und ihrer Stellvertr­eterin Katrin Heiss heraus, die in den letzten Wochen viele zusätzlich­e Arbeitsstu­nden auf sich genommen haben.

Die Kita-Zweigstell­e nutzt ehemalige Gruppen- und Nebenräume der Singoldhal­le, der große Veranstalt­ungsbereic­h steht natürlich weiterhin zur Verfügung.

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Foto: Anja Fischer Am Eröffnungs­tag konnten die neuen Räume in der Singoldhal­le – wie hier das Zim mer der Krippenkin­der – besichtigt werden.

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