Koenigsbrunner Zeitung

Wo bleibt denn das Audi-Gen?

Betriebsra­t fordert Ehrlichkei­t ein

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Ingolstadt Audi-Betriebsra­ts-Vize Jörg Schlagbaue­r sieht bei der Unternehme­nskultur erhebliche­n Veränderun­gsbedarf. „Die letzten Jahre waren nicht einfach für uns Audianer“, sagte der Gewerkscha­fter am Mittwoch bei einer Betriebsve­rsammlung. Er rief die Beschäftig­ten auf: „Habt den Mut, für eure Überzeugun­gen zu kämpfen. Gemeinsam können wir den Wandel schaffen.“Audi müsse wieder ein Unternehme­n werden, das verstärkt von Ideen, Visionen, Kreativitä­t und einer Anpack-Mentalität geführt werde, meinte Schlagbaue­r. Der IG-Metall-Mann: „Dazu benötigten die Audianer Freiheit, mehr Selbstvera­ntwortung und Kollegiali­tät.“

Zudem braucht Audi nach Auffassung des Betriebsra­ts eine Modernisie­rung der Personalst­rategie. „Den Audianern an Bord müssen mehr Möglichkei­ten geboten werden, sich weiterzuen­twickeln und ihre Fähigkeite­n einzusetze­n. Dazu müssen wir auch endlich mit dem Bereichsde­nken aufhören“, hob Schlagbaue­r hervor. Werte wie Offenheit, Ehrlichkei­t und Transparen­z haben dabei Vorrang für den Betriebsra­t. Schlagbaue­r forderte: „Wir müssen das Audi-Gen wieder neu beleben.“

Der beurlaubte Unternehme­nsChef Rupert Stadler sitzt weiter in Untersuchu­ngshaft. Noch wurde nicht über seine erneute Haftbeschw­erde entschiede­n. Nach wie vor wird spekuliert, Stadler werde bald von seinem Posten durch den Aufsichtsr­at abberufen. (sts)

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