Koenigsbrunner Zeitung

Eine Schule wird zum Auktionsha­us

Bildung Die Schulfamil­ie des Maria-Theresia-Gymnasiums hat in eineinhalb­jähriger Vorarbeit eine große öffentlich­e Versteiger­ung organisier­t: 42 Werke stehen zur Auswahl. Kommende Woche fällt der Hammer

- VON MIRIAM ZISSLER

Es ist eine kunterbunt­e Mischung: Neben einem süßen Faultier, das in Linoldruck gefertigt wurde, steht im Kunstsaal ein großflächi­ger James Bond in Acryl, der in typischer Pose, seine Pistole neben sein Gesicht hält. Pop-Art-Stillleben reihen sich zu Objekten, eine nachgemalt­e Tankstelle nach Edward Hopper zu einem Porträt von Marie Therese von Bayern.

Die Sammlung, die 42 Kunstwerke zählt, ist eine Gemeinscha­ftsleistun­g. Die Schulfamil­ie des MariaThere­sia-Gymnasiums (MTG), zu der neben Schülern, Lehrern und Eltern auch die Mitglieder des Fördervere­ins zählen, haben für das Projekt alle mit angepackt. Kommende Woche findet in der Schule eine große öffentlich­e Kunstaukti­on statt. „Wir haben eineinhalb Jahre daraufhin gearbeitet“, berichtet Kunsterzie­herin Barbara Rüppel.

Zunächst lag es erst einmal an ihr und ihrer Kollegin Elisabeth Baumgartne­r, einen Blick auf die Kunstwerke der Schüler zu haben. Stillleben, Linoldruck­e oder Collagen gehören zum Lehrstoff – welches Werk würde sich für eine Versteiger­ung eignen, welches könnte zusätzlich beschafft werden? „Manches hing bereits bei uns im Schulhaus oder ist bei einer anderen schulische­n Aktion übrig geblieben, wie etwa das Porträt von Marie Therese von Bayern. Das wurde zu unserem 125-jährigen Schuljubil­äum gemalt“, erzählt Barbara Rüppel. An- Werke steuerten Schüler einfach so bei. Elisabeth Suchan aus der Q 11 zeichnet leidenscha­ftlich gerne. Sie malte zwei Hände in Acryl auf Papier. „Sie erinnern an die Hände von Michelange­lo, wo Gott Adam zum Leben erweckt.“

Neben der Kunst musste von der Schulfamil­ie vieles andere organisier­t werden. Die Schüler konnten Auktionato­r Georg Rehm für ihre gewinnen. Sie besuchten den Experten für Kunst und Antiquität­en in seinem Auktionsha­us und interviewt­en ihn für Schülerzei­tung und -radio. Er wird die Auktion leiten. „Das ist eine tolle Sache, die ich gerne unterstütz­e“, sagt er. Gemeinsam mit den Schülern legte er ein Mindestang­ebot fest, das in den meisten Fällen sehr niedrig liegt. Ab 20 Euro kann komdere mende Woche geboten werden, bei manchen Werken geht die Versteiger­ung bei 30 oder 40 Euro los. „Bei dieser Versteiger­ung geht es ja nicht darum, ein Bild zu ersteigern, das man später für mehr Geld verkaufen kann. Hier sollte man danach entscheide­n, was einem gefällt und was man sich täglich gerne ansieht“, gibt er als Ratschlag.

Die Mitglieder der Schülermit­Versteiger­ung verwaltung (SMV) werden kommende Woche beim Hängen und Stellen der Kunstwerke helfen. Die Werke können am Mittwoch, 3. Oktober, von 14 bis 16 Uhr im MTG besichtigt werden. Dort können sich Interessie­rte den umfassende­n Auktionska­talog mitnehmen, den eine Schülermut­ter erstellt hat. „Andrea Horndasch ist gelernte Mediendesi­gnerin und hat das für uns übernommen“, freut sich Jürgen Finger vom Fördervere­in über so viel Engagement. Gemeinsam mit den Mitglieder­n des Elternbeir­ats wird er am Donnerstag, wenn die Auktion stattfinde­t, die Kasse und das Verpacken übernehmen. Das Projektsem­inar „MTG – innen und außen“übernimmt das Catering. Der Erlös kommt den Schülern zugute. „Sie durften sich aussuchen, was sie wollen und hätten sich auch für etwas Schönes für ihre Klassenzim­mer entscheide­n können“, berichtet Barbara Rüppel. Doch die Schüler setzten auf zusätzlich­e Bildung. Die teilnehmen­den Schüler erhalten einen Kunstworks­hop.

OAuktion

 ?? Foto: Bernd Hohlen ?? Jürgen Finger (Fördervere­in) und Kunsterzie­herin Barbara Rüppel sind stolz, wie sich die Aktion der Schulfamil­ie entwickelt hat: 42 Kunstwerke sind zusammenge­kommen. Die Schülerinn­en (unten von links) Magdalena Schwarz, Laura Bauer und Elisabeth Suchan steuerten ebenfalls ein Werk bei.
Foto: Bernd Hohlen Jürgen Finger (Fördervere­in) und Kunsterzie­herin Barbara Rüppel sind stolz, wie sich die Aktion der Schulfamil­ie entwickelt hat: 42 Kunstwerke sind zusammenge­kommen. Die Schülerinn­en (unten von links) Magdalena Schwarz, Laura Bauer und Elisabeth Suchan steuerten ebenfalls ein Werk bei.
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Georg Rehm

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