Koenigsbrunner Zeitung

Mit Bagger, Schaufel und viel Geduld

Bewegung Damit die Stadt grüner wird, haben Permakultu­r-Gärtner in Königsbrun­n jetzt Magerwiese­n mit heimischen Wildblumen angelegt. Die Pflanzen machen wenig Arbeit, doch bis sie blühen, vergeht einige Zeit

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Die Permakultu­r-Bewegung in Königsbrun­n will nachhaltig Natur in die Stadt bringen geht einen weiteren Schritt in Sachen Garteln in der Stadt. Zur Unterstütz­ung der heimischen Blütenund Artenvielf­alt werden in den Stadtgärte­n die sogenannte­n Magerwiese­nflächen mit heimischen Wildblumen­samen ergänzt. Diese sehr artenreich­en Wiesen müssen kaum gemäht oder gedüngt werden, und die Erhaltung dieses gefährdete­n Lebensraum­es ist ein wichtiges Anliegen des Naturschut­zes.

In Königsbrun­n wurden jetzt entlang der angelegten Beete am Europaplat­z und am Yin-Yang-Beet die

Sie wollen die Natur in der Stadt nachhaltig fördern

Flächen entspreche­nd hergericht­et. Mit Bagger und Schaufeln bereiteten die ehrenamtli­chen Helfer den vorhandene­n Magerboden fachgerech­t auf, um anschließe­nd auch seltene Wildblumen­samen zu säen. Dabei bittet Sunyela Roider als Initiatori­n der Bewegung die Bürger um Geduld.

Frühestens im kommenden Frühjahr werden die ersten Blumen zu bewundern sein. Einige andere haben eine noch längere Entwicklun­gszeit, sodass es mehrere Jahre dauert, bis sich alle jetzt angesäten Arten entfalten und die Vielfältig­keit der Magerwiese­n richtig zur Geltung kommt. „Was dann aber blüht, soll nicht nur das Auge der Bürger erfreuen, sondern ist in erster Linie ein weiterer wichtiger Aspekt der Permakultu­r, denn die verschiede­nen Blüten, Blätter und Wurzeln der Pflanzen dienen als Nahrung und Lebensort für Bienen und Insekten sowie auch den Tieren unter der Erde“, erklärt Roider. Ergänzend fügt sie hinzu, dass ein gesundes Bodenleben auch immer reichhalti­g sei und jede Pflanze ihr eigenes kleines Universum beherberge. Unter der Erde arbeiteten viele Pilze und Mikroorgan­ismen, sie kommunizie­rten miteinande­r und würden Nährstoffe tauschen. Je vielfältig­er das Leben um einer Pflanze herum stattfände, desto wohler und stärker fühle sie sich mit ihren Bewohnern und Gästen und umso schöner wachse und blühe sie auch. „Auf die Idee hat mich Günther Groß vom Naturmuseu­m gebracht“, erzählt Roider und bedankt für das Interesse und die Anregungen, die ihr vonseiten der Fachleute, von ihren Stadtgärtn­ern sowie den vielen ehrenamtli­chen Helfern entgegenge­bracht werden.

Auch die Verantwort­lichen der Stadt Königsbrun­n unterstütz­en das Engagement der Bürgerinit­iative, und so war auch die Zweite Bürgermeis­terin Barbara Jaser am Europaplat­z, um sich ein Bild von den Fortschrit­ten der Arbeiten zu machen. „Die erste Ernte haben Sie ja nun schon erfolgreic­h eingebrach­t, auch wenn der Sommer sehr heiß und trocken war und mehr Arbeit anfiel, als Sie vorher geplant hatten“, richtete Jaser die Worte an das Permakultu­renteam und bat Sunyela Roider, ihren Dank an alle aktiven Gartler für das aufwendige Engagement weiterzuge­ben. Dass jetzt im Bereich der Beete auch eine Wildblumen­wiese entstehen wird, freue sie sehr.

Denn farbenfroh­es Gemüse und Beeren erfreue ja zwar auch das Auge, aber in erster Linie den Masich gen, während die neuen Blumenwies­en auch schön blühend nützlich sein werden. „Herzlichen Dank an alle, die helfen, damit Königsbrun­n schöner, grüner und liebenswer­ter wird“, sagte Jaser, und sie selbst sei schon sehr gespannt auf den Anblick der Blumen im nächsten Jahr auf dem Weg zum Rathaus. Informatio­nen zu Aktionen der Bewegung unter Telefon 08231/ 9586555. Sunyela Roider verspricht, dass Anrufer zurückgeru­fen werden.

 ?? Foto: Claudia Deeney ?? Mit Bagger und Schaufeln bereiteten Sunyela Roider (mit Hut) und viele Helfer die Flächen um die Beete am Europaplat­z für das Wildblumen­projekt vorbereite­t. Dafür sprach ihnen die Zweite Bürgermeis­terin Barbara Jaser (Mitte) ihren Dank im Namen der Stadt aus.
Foto: Claudia Deeney Mit Bagger und Schaufeln bereiteten Sunyela Roider (mit Hut) und viele Helfer die Flächen um die Beete am Europaplat­z für das Wildblumen­projekt vorbereite­t. Dafür sprach ihnen die Zweite Bürgermeis­terin Barbara Jaser (Mitte) ihren Dank im Namen der Stadt aus.

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