Mit Bagger, Schaufel und viel Geduld
Bewegung Damit die Stadt grüner wird, haben Permakultur-Gärtner in Königsbrunn jetzt Magerwiesen mit heimischen Wildblumen angelegt. Die Pflanzen machen wenig Arbeit, doch bis sie blühen, vergeht einige Zeit
Königsbrunn Die Permakultur-Bewegung in Königsbrunn will nachhaltig Natur in die Stadt bringen geht einen weiteren Schritt in Sachen Garteln in der Stadt. Zur Unterstützung der heimischen Blütenund Artenvielfalt werden in den Stadtgärten die sogenannten Magerwiesenflächen mit heimischen Wildblumensamen ergänzt. Diese sehr artenreichen Wiesen müssen kaum gemäht oder gedüngt werden, und die Erhaltung dieses gefährdeten Lebensraumes ist ein wichtiges Anliegen des Naturschutzes.
In Königsbrunn wurden jetzt entlang der angelegten Beete am Europaplatz und am Yin-Yang-Beet die
Sie wollen die Natur in der Stadt nachhaltig fördern
Flächen entsprechend hergerichtet. Mit Bagger und Schaufeln bereiteten die ehrenamtlichen Helfer den vorhandenen Magerboden fachgerecht auf, um anschließend auch seltene Wildblumensamen zu säen. Dabei bittet Sunyela Roider als Initiatorin der Bewegung die Bürger um Geduld.
Frühestens im kommenden Frühjahr werden die ersten Blumen zu bewundern sein. Einige andere haben eine noch längere Entwicklungszeit, sodass es mehrere Jahre dauert, bis sich alle jetzt angesäten Arten entfalten und die Vielfältigkeit der Magerwiesen richtig zur Geltung kommt. „Was dann aber blüht, soll nicht nur das Auge der Bürger erfreuen, sondern ist in erster Linie ein weiterer wichtiger Aspekt der Permakultur, denn die verschiedenen Blüten, Blätter und Wurzeln der Pflanzen dienen als Nahrung und Lebensort für Bienen und Insekten sowie auch den Tieren unter der Erde“, erklärt Roider. Ergänzend fügt sie hinzu, dass ein gesundes Bodenleben auch immer reichhaltig sei und jede Pflanze ihr eigenes kleines Universum beherberge. Unter der Erde arbeiteten viele Pilze und Mikroorganismen, sie kommunizierten miteinander und würden Nährstoffe tauschen. Je vielfältiger das Leben um einer Pflanze herum stattfände, desto wohler und stärker fühle sie sich mit ihren Bewohnern und Gästen und umso schöner wachse und blühe sie auch. „Auf die Idee hat mich Günther Groß vom Naturmuseum gebracht“, erzählt Roider und bedankt für das Interesse und die Anregungen, die ihr vonseiten der Fachleute, von ihren Stadtgärtnern sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern entgegengebracht werden.
Auch die Verantwortlichen der Stadt Königsbrunn unterstützen das Engagement der Bürgerinitiative, und so war auch die Zweite Bürgermeisterin Barbara Jaser am Europaplatz, um sich ein Bild von den Fortschritten der Arbeiten zu machen. „Die erste Ernte haben Sie ja nun schon erfolgreich eingebracht, auch wenn der Sommer sehr heiß und trocken war und mehr Arbeit anfiel, als Sie vorher geplant hatten“, richtete Jaser die Worte an das Permakulturenteam und bat Sunyela Roider, ihren Dank an alle aktiven Gartler für das aufwendige Engagement weiterzugeben. Dass jetzt im Bereich der Beete auch eine Wildblumenwiese entstehen wird, freue sie sehr.
Denn farbenfrohes Gemüse und Beeren erfreue ja zwar auch das Auge, aber in erster Linie den Masich gen, während die neuen Blumenwiesen auch schön blühend nützlich sein werden. „Herzlichen Dank an alle, die helfen, damit Königsbrunn schöner, grüner und liebenswerter wird“, sagte Jaser, und sie selbst sei schon sehr gespannt auf den Anblick der Blumen im nächsten Jahr auf dem Weg zum Rathaus. Informationen zu Aktionen der Bewegung unter Telefon 08231/ 9586555. Sunyela Roider verspricht, dass Anrufer zurückgerufen werden.