„Unser Land“kommt an seine Grenzen
Es ist eines der Lieblingsprojekte im Netzwerk „Unser Land“. In jedem Jahr sammeln die einzelnen Landkreise mit großem logistischem Aufwand die Äpfel von Streuobstwiesen, um aus ihnen den begehrten Saft zu keltern. In diesem Jahr steht das regionale Netzwerk vor einer Situation, die es noch nie gab. „Unser Land“muss die restlich geplanten Sammeltermine in allen Landkreisen des Netzwerkes absagen. Bereits nach gut der Hälfte der Sammeltermine im Netzwerkgebiet hat das Netzwerk das Vierfache der Menge gesammelt, die normalerweise für ein Jahr benötigt wird. Die Solidargemeinschaft stößt dadurch an ihre Grenzen. „Unsere Ressourcen sind absolut erschöpft“, bedauert Steffen Wilhelm, der Geschäftsführer, und fügt an: „Schon bei der jetzigen Menge gesammelter Äpfel stehen wir vor großen Herausforderungen.“Mehr könnten einfach nicht verarbeitet und auch nicht vermarktet werden.
Doch die überreiche Ernte in diesem Jahr mache nachdenklich. Nachdem 2017 die Obsternte wegen der Frostphase während der Blütezeit und des Regenwetters im Anschluss sehr spärlich ausfiel, gab es in diesem Jahr schon seit dem Frühling viel Sonne und Wärme, der Jahrhundertsommer war lang und heiß. Dies zeige, dass Klimaveränderung kein Märchen ist, heißt es in einer Mitteilung. Klimaschutz durch kurze Wege sei daher eines der zentralen Ziele des Netzwerks. Seit der Gründung von „Unser Land“im Jahr 1994 mache sich das Netzwerk dafür stark und habe bereits viel erreicht.