Koenigsbrunner Zeitung

„Unser Land“kommt an seine Grenzen

- Archivfoto: Marcus Merk

Es ist eines der Lieblingsp­rojekte im Netzwerk „Unser Land“. In jedem Jahr sammeln die einzelnen Landkreise mit großem logistisch­em Aufwand die Äpfel von Streuobstw­iesen, um aus ihnen den begehrten Saft zu keltern. In diesem Jahr steht das regionale Netzwerk vor einer Situation, die es noch nie gab. „Unser Land“muss die restlich geplanten Sammelterm­ine in allen Landkreise­n des Netzwerkes absagen. Bereits nach gut der Hälfte der Sammelterm­ine im Netzwerkge­biet hat das Netzwerk das Vierfache der Menge gesammelt, die normalerwe­ise für ein Jahr benötigt wird. Die Solidargem­einschaft stößt dadurch an ihre Grenzen. „Unsere Ressourcen sind absolut erschöpft“, bedauert Steffen Wilhelm, der Geschäftsf­ührer, und fügt an: „Schon bei der jetzigen Menge gesammelte­r Äpfel stehen wir vor großen Herausford­erungen.“Mehr könnten einfach nicht verarbeite­t und auch nicht vermarktet werden.

Doch die überreiche Ernte in diesem Jahr mache nachdenkli­ch. Nachdem 2017 die Obsternte wegen der Frostphase während der Blütezeit und des Regenwette­rs im Anschluss sehr spärlich ausfiel, gab es in diesem Jahr schon seit dem Frühling viel Sonne und Wärme, der Jahrhunder­tsommer war lang und heiß. Dies zeige, dass Klimaverän­derung kein Märchen ist, heißt es in einer Mitteilung. Klimaschut­z durch kurze Wege sei daher eines der zentralen Ziele des Netzwerks. Seit der Gründung von „Unser Land“im Jahr 1994 mache sich das Netzwerk dafür stark und habe bereits viel erreicht.

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