Koenigsbrunner Zeitung

Könner an der Kletterwan­d

K!ar.Texter Simon freut sich, dem Neuling etwas beizubring­en

- VON SIMON NEIDINGER

Kaufering Als ich gehört habe, dass Bouldern auf dem Programm steht, habe ich mich gefreut. Endlich geht es für mich wieder an die Kletterwan­d. Ob ich das überhaupt noch kann? Die Frage ist nicht ganz unberechti­gt. Vor einigen Jahren war ich fast wöchentlic­h in der Boulderhal­le des Alpenverei­ns in Schwabmünc­hen. Doch als die Arbeit für Schule und Uni immer mehr wurde, fiel das Bouldern leider immer mehr aus meinem Freizeitpr­ogramm. Hin und wieder war ich noch in den großen Hallen in Augsburg und Kaufering, doch auch das wurde allmählich weniger.

Umso mehr freut es mich, jetzt wieder die Boulderwän­de zu erklimmen. Doch etwas mulmig ist mir schon: Ich weiß nicht, inwiefern sich die lange Pause auf meine Fähigkeite­n ausgewirkt hat. Schließlic­h muss ich heute zeigen, wie dieser Sport funktionie­rt, denn ich bin nicht allein. An meiner Seite klettert eine blutige Anfängerin: Carmen, meine K!ar.Text-Kollegin.

In Kaufering angekommen, geht es auch gleich zur Sache. Die erste Farbroute steht an, und zwar eine leichte, zum Warmwerden. Schnell bin ich oben angekommen und freue mich. Offenbar habe ich es nicht komplett verlernt. Dann ist Carmen an der Reihe. Ich versuche ihr ein paar Tipps zu geben, die sie grundsätzl­ich beachten sollte: Vorher die Route ansehen, den Körperschw­erpunkt nahe an der Wand lassen und nur keine Angst haben. Und bevor ich noch weitere Hilfestell­ungen geben kann, ist sie auch schon oben. Der Aufstieg war kein Problem für sie. Ihre Frage ist vielmehr: Wie kommt man wieder runter?

Ich schmunzle, denn ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Auch meinen Hinweis – einfach so, wie du hochgestie­gen bist – findet sie nicht sonderlich hilfreich. Schließlic­h schafft sie es aber doch wieder hinunter von der Wand. Wir gehen weiter und probieren verschiede­ne Routen mit unterschie­dlichen Schwierigk­eitsgraden aus. Mit der Zeit stelle ich fest, dass Carmen langsam den Dreh raus hat. Doch die Kräfte lassen schnell nach, insbesonde­re in den stark beanspruch­ten Fingerspit­zen. Während Carmen eine kurze Pause macht, versuche ich mich an einer mittelschw­eren Route am Überhang.

Und so geht es weiter, eine Farbe nach der anderen, bis schließlic­h auch meine Kräfte nachlassen. Mein Fazit: Ich habe nicht alles verlernt, und für das erste Mal Bouldern hat sich Carmen richtig gut angestellt.

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Fotos: Carmen Schwab (4) Ein Blick über die Kante. Simon Neidinger war früher oft beim Bouldern und bemerkt, dass er trotz längerer Pause nichts verlernt hat.

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