Koenigsbrunner Zeitung

Die Zuversicht bei den Liberalen ist da

Sascha Vugrin und Guido Immler sind die Direktkand­idaten, die mit höchst unterschie­dlichen Voraussetz­ungen ins Rennen gehen. Das liegt nicht nur am Alter. Welche Themen ihnen wichtig sind

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der 15. September 2013 war aus Sicht der Augsburger FDP kein erfreulich­er Tag. Es war der Tag der vergangene­n Landtagswa­hl. Das Ergebnis war für die Liberalen ernüchtern­d. Sie flogen aus dem Landtag. Da die FDP an der Fünf-prozenthür­de gescheiter­t war, erloschen auch die Hoffnungen des damaligen Fdp-kandidaten Markus Arnold, ins Maximilian­eum einzuziehe­n. Arnold war ambitionie­rt, zumal er die schwäbisch­e Liste anführte und somit vor der Wahl berechtigt­e Chancen erhoffte, über die Liste nach München zu wechseln. Nichts wurde es mit der politische­n Karriere. Ein paar Jahre später verließ Arnold zudem die Liberalen, für die er als einziger Bewerber bei der Kommunalwa­hl 2014 den Sprung in den Stadtrat geschafft hatte. Arnold ist heute bei der CSU. Die FDP geht nun mit anderen Voraussetz­ungen in die Wahl am 14. Oktober. Zwei Kandidaten in den beiden Augsburger Stimmkreis­en sind im parteiinte­rnen Rennen gefunden worden. Sie bringen durchaus unterschie­dliche Voraussetz­ungen mit. Sascha Vugrin ist mit seinen 31 Jahren eine Nachwuchsh­offnung, Guido

Immler ist mit seinen 66 Jahren dagegen eher ein alter Hase im politische­n Geschäft. Immler ist in Augsburg verwurzelt, der selbststän­dige Immobilien­makler und Berater für Wohnraumbi­ologie ist zum Beispiel ein Mensch, der bei Bürgervers­ammlungen immer anzutreffe­n ist und sich auch zu Wort meldet. „Ich trete an, weil ich die Zukunft gestalten und nicht nur die verwalten will“, sagt er.

Andere Beweggründ­e nennt Sascha Vugrin, der Sohn eines kroatische­n Gastarbeit­ers. „Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen von unseren Politikern in Deutschlan­d enttäuscht sind“, sagt er. Gerade die Flüchtling­skrise habe gezeigt, dass viele Bürger sich abgehängt fühlten und Angst hätten. Gleichzeit­ig stehe man vor der Aufgabe, „mit Tausenden Schutz suchenden Fremden in unserer Gesellscha­ft umzugehen“. Diesen Aufgaben wolle er sich stellen. Er wisse, wovon er spreche. Er habe sich auch ehrenamtli­ch um afghanisch­e Flüchtling­e gekümmert. Der Jurist hat die Ausbildung zum Offizier im militärisc­hen Nachrichte­nwesen absolviert und ist im Aufklärung­smanagemen­t

Gegenwart tätig.

Migration und Flüchtling­e sind Themen, die Vugrin wichtig sind. Im Bereich Innere Sicherheit bezieht der Jurist Position: „Ich bin für eine Überwachun­g nur im nötigen Rahmen, ohne einen gläsernen Bürger zu erschaffen.“

Immler (Mein Motto lautet: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“) setzt insbesonde­re auf die Bildungspo­litik. Er will sich dafür starkmache­n, dass Kinder viel früher gefördert werden. Dazu gehöre ein flächendec­kendes Angebot von Kindertage­sstätten mit Öffnungsze­iten, die auf die Bedürfniss­e von Familien zugeschnit­ten sind. Bei der Digitalisi­erung müsse es schnelles Internet im ländlichen Raum geben, um Chancengle­ichheit zu garantiere­n, sagt der Direktkand­idat im Stimmkreis Augsburg-west.

Auf der Liste der schwäbisch­en FDP liegen Vugrin (Platz 11) und Immler (Platz 13) nicht weit auseinande­r.

der

Streitkräf­te Da Augsburg nicht als Hochburg der FDP gilt, wird es für beide Kandidaten sehr schwer, über die Liste nach vorne zu rutschen. Dazu sind beide Bewerber außerhalb noch nicht bekannt genug. Die Liberalen dürfen nach den jüngsten Umfragen davon ausgehen, dass es dieses Mal kein Debakel geben wird. Der Sprung über die Fünfprozen­t-hürde dürfte gelingen. Die Augsburger FDP hätte dann auf alle Fälle Grund zum Jubel.

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Sascha Vugrin
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Guido Immler

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