Lieder zum Träumen bei Kaffee und Kuchen
Keyboarder springt für erkrankten Gitarristen ein und 70 Zuhörer genießen die Melodien
Rund 70 Bewohner der Seniorenwohnanlage Ludwigspark und aus der Nachbarschaft genossen im großen Aufenthaltsraum einen musikalischen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.
Im Rahmen der traditionellen Kaffee- und Kuchenkonzerte, veranstaltet vom Kulturbüro in Zusammenarbeit mit der Stadt, war das Duo Saitenmacher angekündigt worden. „Leider musste mein Gitarrist, Heiner Lehmann, unerwartet ins Krankenhaus und spontan sprang Dieter Botzenhardt, ein Musikerkollege aus unserer Band Hot Wings, für ihn ein“, informierte Sängerin Sabine Olbing die Gäste. Dem nachfolgenden Konzerterlebnis, bei dem anstatt Gitarrenbegleitung diesmal das Keyboard zum Einsatz kam, tat dies keinen Abbruch. Bürgermeister Franz Feigl bedankte sich herzlich bei den Musikern, die das Konzert dennoch ausführten, diesmal stellvertretend für Kulturbüroleiterin Ursula Offmelcher, die leider verhindert war. Tatsächlich sorgten Dieter Botzenhardt und Sabine Olbing mit ihrem vielseitigen Musikprogramm für einen leuchtenden Nachmittag. Passend zum reiferen Alter der Zuhörer, hatte das Duo überwiegend Ohrwürmer aus den 20er- bis zu den 50er-jahren ausgewählt.
Den passenden Auftakt hörten diese mit „It´s a Wonderful Day“, komponiert von George Gershwin und getextet von seiner Gattin Ira, anlässlich des Broadway Musical, „Funny Face“, das 1927 zur Aufführung kam. Neuzugang Dieter Botzenhardt gab ein einfühlsames, bayerisches Mundartlied, „An am Abend so wia heid“, komponiert von seinen Musikervorbildern, Martin Kälberer und Werner Schmidbauer zum Besten. Anschließend träumten die Gäste, gemeinsam mit den Musikern, von der Liebe in Paris, die Caterina Valente in den 50er-jahren besang. Passend zum Original begeisterte Sabine Olbing ebenfalls mit einem gepfiffenen Solo. „Den nachfolgenden Welthit, „Que sera sera“, gesungen von Doris Day,“sang ich meinen Kindern jahrelang als Gute-nacht-lied vor,“verriet die Sängerin ihren Zuhörern. Mittlerweile ist ihre älteste Tochter bereits 18 Jahre alt. Ihrer Aufforderung, doch gerne mitzusingen und auch zu schunkeln, kam das begeisterte Publikum gerne nach. Ob bei „Quando, quando, quando,“von Tony Renis oder „Tiritomba“, bald schon summte ein harmonischer Gästechor mit. „Bei so viel Engagement ist dann in der Pause der Kaffee und Kuchen, den die fleißigen Betreuerinnen verteilten, redlich verdient“, so Bürgermeister Feigl. Lieder, die während und nach des Zweiten Weltkriegs entstanden, bereicherten den zweiten Teil des Nachmittags. Einst freuten sich Frontsoldaten am Rundfunkgerät über den Gesang von Marlene Dietrich, Lale Andersen und Hildegard Knef, aktuell waren es die Gäste des Kaffee- und Kuchenkonzerts.“ursprünglich sang Marlene Dietrich mit viel höherer Stimme, das kam nicht gut an“, informierte Sabine Olbing. „Der Erfolg stellte sich erst ein, als sie später eine Oktave tiefer sang.
Großer Applaus an diesem Nachmittag dankte den sympathischen Musikern für ihr einfühlsames Konzert.