Augsburg hat eine aktive VR-Szene
„Mit ersten Firmen, mit prototypischen Anwendungen in der Industrie, mit der Forschung an Hochschule und Uni, den daraus sich bildenden Start-ups sowie Festivals wie dem lab30 ballt sich jede Menge Know-how in Augsburg für einen wichtigen Zukunftsmarkt“, ordnet Müller die Szene vor Ort ein. Er glaubt daran, dass sich die VRTechnologie langsam aber stetig einen Platz im Alltag sichern wird. Als Beispiele nennt er die Anwendung bei der Visualisierung, wie beispielsweise die Verwandlung des Autofahrens von einem riskanten und körperlich herausforderndem Einsatz zu einem zukünftigen Gleiten in einer Kapsel, in der man die Straße als Simulation einblenden kann. Aber auch in der Wirtschaft kann die VR-Technologie helfen. Etwa wenn es um die Durchführung von Tutorials oder die Hilfestellung bei komplexen oder neuen Arbeitsvorgängen geht. In der Freizeit sieht Müller Anwendungsgebiete zum Beispiel für Vergnügungsparks, für Spiele oder als Ersatz für Fernsehen oder Kino.
Dass der Nutzer der VR auch klobige Brillen und unhandliche Hardware verwenden muss, glaubt der Experte nicht. „Die verschiedenen Realitäten werden zusammenwachsen und die Technik immer mehr in den Hintergrund treten. Es werden smarte Brillen und intuitive Steuerungen statt klobiger Hardware kommen.“
Und was von all dem gibt es nun bereits und wird in Augsburg entwickelt und getestet? Ein Überblick:
Die Ausbildungsprüfung in einem virtuellen Raum ablegen
Die VR-Halle Virtuis in Göggingen ist die größte VR-Spielwiese in Augsburg und hat neben klassischen Computerspielen ein vielfältiges Hobby-Archäologen etwa tauchen ab in eine mysteriöse ägyptische Grabkammer und entdecken im Dämmerlicht die detailreich verzierten Geheimgänge. Für Geschäftsführer Thomas Neumann sind aber auch Bildungsmaßnahmen ein wichtiger Sektor seiner Arbeit. Aktuell arbeitet Neumann mit der IHK an einer Machbarkeitsstudie, ob Prüfungen in der Logistik in VR möglich sind. Es geht darum, digitale Grenzen auszuloten.
Sportler und Schiedsrichter ausbilden
Die Ghostthinker GmbH unterstützt mit der Online-Software edubreak® Lernen mit digitalen Mekünftig dien im Sport. Die entwickelte Methode heißt „Social Video Learning“– also interaktives und gemeinsames Lernen mithilfe von Videos. Trainer, Schiedsrichter und Sportler können Videoszenen zu bestimmten Abläufen online anschauen, diese interaktiv kommentieren, markieren und Arbeitsaufträge erfüllen. Das Unternehmen arbeitet seit 2016 gemeinsam mit der Hochschule Macromedia Hamburg an einer Lösung für 360-Grad-Videos.
Mit einer VR-Brille wird man diese Videos unterstützt von Kommentaren, Blickrichtungen und Markierung zukünftig interaktiv erleben können. Zu den Kunden von Ghostthinker gehören unter andeAngebot: