Ein Fest für die neue Pfarrerin und die Orgel
Dreifaltigkeitskirche Zum Erntedankfest am Wochenende stellte sich Brigitte Funk der evangelischen Kirchengemeinde vor. Und zum Orgelgeburtstag hat Peter Lukas eine gute Nachricht
Bobingen Das Erntedankfest in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche bot gleich dreifachen Anlass zu Freude und Dank: Zunächst für eine reiche Ernte und dann dafür, dass nach langer Zeit des Wartens endlich die ausgeschriebene Pfarrstelle besetzt und eine Pfarrerin eingeführt werden konnte. Der dritte Grund zur Freude war der einjährige Geburtstag der Orgel, der mit einem Konzert am Nachmittag begangen wurde. Pfarrer Peter Lukas war erfreut: „Wir können die neue Orgel nun richtig genießen, denn sie ist endgültig fertig und sie gehört nun ganz uns, sie ist komplett bezahlt“, verkündete er.
Die neue Pfarrerin wurde im Rahmen des Gottesdienstes von Dekanin Dr. Doris Sperber-Hartmann in ihr Amt eingeführt. Mit Brigitte hat die evangelische Kirchengemeinde nun nach zwei Jahren Wartezeit wieder eine zweite Seelsorgerin. Pfarrer Peter Lukas ist darüber besonders froh: „Vor allem weil sie all die Qualifikationen mitbringt, die wir uns gewünscht hatten“, sagt er. Und beide kennen sich aus der Zeit als sie im selben Pfarrkapitel - sie in Krumbach und er in Bad Wörishofen - tätig waren. Die neue Pfarrerin kommt aus einer kirchlich engagierten Familie und sie war früh in der Jugendarbeit aktiv. „Weil mich die christliche Fragestellung sehr interessiert hat, habe ich Theologie studiert. Und ich habe sehr schnell studiert, weil ich bald in den Beruf wollte. Ich wollte mit der ganzen Bandbreite der Menschen von jung bis alt arbeiten“, erklärt sie. So kam es, dass sie vor 30 Jahren als Vikarin in Zusmarshausen ihre kirchliche Laufbahn begann. Im Dekanatsgebäude im Annahof in Augsburg begegnete sie ihrem heutigen Mann, der damals Pfarrer in Klosterlechfeld war. Inzwischen haben sie Silberhochzeit gefeiert und sie haben drei erwachsene Töchter.
Ihre Bewerbung in Bobingen steht in Zusammenhang mit der beruflichen Veränderung ihres Mannes, der im Dekanat Augsburg eine Stelle als Springer übernimmt. Deshalb sind sie von Obergünzburg nach Leitershofen umgezogen.
Hatte sie sich zu Beginn ihrer Arbeit als Pfarrerin der Jugendarbeit gewidmet, wird sie sich in Bobingen schwerpunktmäßig um die Seniorenarbeit kümmern. „Das ist mir ein Herzensanliegen. Und es passt sehr gut, denn ich habe eine Ausbildung als Trauer- und Sterbebegleiterin absolviert.“
Wichtig ist ihr außerdem die in Bobingen gut funktionierende KoFunk operation mit der katholischen Kirche: „Weil uns doch mehr verbindet als uns trennt“, begründet sie das. Ihre neue Wirkungsstätte gefällt ihr sehr gut: das schöne Gemeindehaus, das kirchen musikalische Angebot und die textile Gestaltung des Altarraumes. Auch Bobingen sagt ihr zu: „Die Innenstadt gefällt mir gut und der Ort liegt mitten im Grünen.“
Für das Orgel konzert am Nachmittag konnte der Landes kirchenmusik direktor der evangelischen Kirchen in Bayern, Ulrich Knörr, gewonnen werden. Er hatte bereits zur Einweihung der neuen Orgel das Eröffnungskonzert gespielt. Damals war sie noch nicht ganz fertig, einige Register fehlten noch. Von der nun kompletten Orgel ist er sehr angetan. „Sie spielt sich sehr gut, der Klang insgesamt ist sehr schön und sie hat sehr schöne Einzelstimmen“, sagt er. Und für dieses Konzert hatte er eine besondere Auswahl getroffen: Bach. Aber wie die etwa 80 Konzertbesucher im Programm lesen konnten, waren es insgesamt neun verschiedene Bachs aus der berühmten Musikerfamilie. Ein Programm, das hervorragend die klanglichen Facetten der Lenter-Orgel hörbar machte und das die Zuhörer sichtlich genossen.