Tagsüber Studium, abends Bühne
Helena Sturm ist ein Multitalent. Gerade gelingt es ihr, das Tango-ballett „Carmen“nach Augsburg zu bringen
Voller Energie, Optimismus und Leidenschaft für das Theater stehen bei ihr alle Zeichen auf Sturm. Nomen est Omen! Die 1993 in Augsburg-hochzoll geborene Helena Sturm hat bereits vor und während ihrer Ausbildung an der renommierten Münchner „Iwanson International School of Contemporary Dance“(2012-2015) alle Hebel in Bewegung gesetzt, um so viel Bühnenerfahrung wie möglich zu sammeln – am Theater Augsburg als Statistin, in Galashows des Vereins „Young Stage“und drei Spielzeiten in Musicals und Operetten beim Lehár-festival in Bad Ischl. „Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich später lieber als Regisseurin oder Dramaturgin hinter oder als Darstellerin auf der Bühne stehen will – beides fasziniert mich“, sagt Sturm.
Derzeit hat Sturm die traditionsreiche Theaterstadt Wien zu ihrer Interimsheimat gemacht, wo sie sich pudelwohl und bestens aufgehoben fühlt und bereits ein großes Künstler-netzwerk aufbauen konnte. Dort studiert sie tagsüber Theater-, Film- und Medienwissenschaft, um spätestens in zwei Jahren den Bachelor zu machen. An mindestens drei Abenden pro Woche steht sie dazu auf der Bühne. Sie freut sich, dass sie das Glück hat, diese Engagements als „Extra Dancer“an der von ihr geliebten Wiener Volksoper erhalten zu haben. Dort wirkt sie sowohl in der Millöcker-operette „Gasparone“sowie in der erfolgreichen „Csardasfürstin“mit, wo sie zu Beginn im Fluggeschirr vom Bühnenhimmel einschwebt.
Dennoch ist Sturm im echten Leben alles andere als eine „Traumtänzerin“. Im Jahr 2018 wirkte sie im Ballett der Bregenzer Seebühnen-produktion „Carmen“mit, spielte in Bad Ischl die Rolle der Eva Gerndl im Schauspiel „Das Konzert“und stieg als Produktionsassistentin und Solistin in der Wiener Tangoballett-produktion „Carmen“von Raúl Macias Ramos ein.
„Nach dem tollen Publikumsfeedback in Wien mit vielen ausverkauften Vorstellungen wollte ich die ‚Carmen‘ unbedingt als Gastspiel in meine Heimatstadt Augsburg bringen“, so Sturm. Offensichtlich gelingt der motivierten und vielseitig begabten Künstlerin so ziemlich alles, was sie sich in den Kopf setzt. Nicht nur Tangofans haben heute und morgen die Chance, die Raúl de Marr Dance Company und deren sinnliche und temperamentvolle Bizet-adaption mitzuerleben. Der mexikanische Komponist Oliverio Payán Bilbao hat für das Tangoballett ein virtuoses musikalisches Arrangement für ein kleines Tangoensemble komponiert.