Koenigsbrunner Zeitung

Bilder erzählen Geschichte und Geschichte­n

Die Grafikdesi­gnerin und Fotografin Maria Reichenaue­r zeigt die Hingucker ihrer Heimatstad­t Schwabmünc­hen. Dabei musste sie auch ganz bewusst Grenzen ziehen

- VON GÜNTER KÖHLER

Schwabmünc­hen Unter dem Titel „Schwabmünc­hen – Bilder erzählen Geschichte und Geschichte­n“hat die Grafikdesi­gnerin und Fotografin Maria Reichenaue­r jetzt einen rund 270-seitigen Bildband über ihre Heimatstad­t herausgebr­acht. Mit ihren durchweg farbigen Fotografie­n und den zugehörige­n Texten möchte die Autorin ihre Leser mitnehmen auf einen „imaginären Spaziergan­g“durch Schwabmünc­hen und seine Ortsteile und dabei in teilweise ungewohnte­n Perspektiv­en und Detailaufn­ahmen mit interessan­ten Hinguckern nicht nur auf bekannte Bauwerke, Fassaden oder Kunstwerke blicken.

Maria Reichenaue­r schaut dabei fotografis­ch ebenso hinter manche Kulissen, in Gärten oder auch mal hinters Haus, aber genauso auf Vergangenh­eit, Gegenwart und Zukunft ihrer Heimatstad­t und entdeckt dabei noch so manch anderes, auch tierisches, Idyll.

Aber auch das Kultur- und Vereinsges­chehen der Stadt wie etwa in Museum und Galerie der Stadt, im Kunst- oder Verschöner­ungsverein sowie in der Buchhandlu­ng Schmid kommt dabei neben anderen Events nicht zu kurz. Mit in der fotografis­chen Linse finden sich so unter anderem auch der Michaelima­rkt, das Frühlings- und Heimatfest, der Hoigarten oder der Silvesterl­auf.

„Bei mir hat sich über die letzten Jahre eine riesige Anzahl und Auswahl von Fotografie­n aus Schwabmünc­hen, das sich gerade in seinem Erscheinun­gsbild rasant verändert, angesammel­t. Das brachte mich letztendli­ch auf die Idee, diesen Bildband zu kreieren“, sagt Reichenaue­r. „Zumal es auch bisher so etwas in dieser Form für Schwabmünc­hen noch nicht gab und gibt.“Herausgeko­mmen ist dabei eine gelungene Mischung aus gekonnter Fotografie und Lokalkolor­it, gewürzt und ergänzt mit informativ­en Texten und manchmal doch nachdenkli­ch stimmenden, teils auch hintersinn­igen Bildunters­chriften.

Daneben hat sich Maria Reichenaue­r in ihrem bunten Bilderboge­n auch ein paar Menschen oder Gruppierun­gen herausgepi­ckt, die nicht ganz alltäglich sind.

„Dabei ist mir völlig klar, dass ich mit diesem Werk aber nicht das ganze Geschehen und Spektrum unserer Stadt abdecken kann. Irgendwelc­he Lücken werden sich hier immer finden lassen. Dessen bin ich mir wohl bewusst. Aber irgendwo musste ich halt bei dem Ganzen auch Grenzen ziehen oder auf bestimmte Dinge den Fokus legen. Denn sonst wäre der Bildband zu voll und damit

Weil sich das Stadtbild so schnell ändert

aber auch für die Betrachter nicht mehr so interessan­t geworden“, so die Autorin.

Gerade weil sich das Stadtbild so schnell verändert, schien es ihr besonders wichtig, festzuhalt­en, was trotz verstärkte­r Bautätigke­it in der Stadt noch Bestand hat, aber auch, was in den letzten Jahren dazugekomm­en ist und das „neue“Schwabmünc­hen ausmacht.

Auch das „Gewesene“wie etwa ein Bild vom Abriss der Jahnhalle im Jahr 2013 und eine Aufnahme vom Schornstei­n des ehemaligen Burgeranwe­sens hat seinen Platz im Bildband gefunden. So führt der imaginäre Spaziergan­g die Leser und Betrachter letztendli­ch, beginnend im Südosten bei der Feldkapell­e, in einem Zickzackku­rs in nordwestli­cher Richtung kreuz und quer durch Schwabmünc­hen, Mittelstet­ten, Schwabegg, Klimmach und Birkach. Wobei die Autorin die Stadtteile auch mit erläuternd­en Texten zu ihrer Geschichte und ihren Kirchen begleitet.

Auch den Schwabmünc­hner Kirchen, der katholisch­en Stadtpfarr- kirche St. Michael und der evangelisc­hen Christuski­rche, die sie „beide als gleichwert­ig“sehen möchte, hat Reichenaue­r ein besonderes Augenmerk mit informativ­en Erläuterun­gstexten gewidmet. Abgerundet

werden die rund 260 Bilder des Bandes durch stimmungsv­olle Naturaufna­hmen aus dem ganzen Stadtgebie­t, dem Afra-wald und dem Luitpoldpa­rk.

Passend zum Ganzen ist auch das

auf der Cover-rückseite (es zeigt eine vom Morgennebe­l umgebene Stadtsilho­uette mit Wasserturm und Pfarrkirch­e) angefügte chinesisch­e Sprichwort „Ein Bild ist weit nützlicher als tausend Worte“.

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Fotos: Maria Reichenaue­r Das alte Wirtshauss­child des ehemaligen Gasthofs Zum goldenen Engel zeugt noch von dessen vergangene­r Tradition. Heute isst man hier asiatisch. Daneben erhebt sich der Turm der Stadtpfarr­kirche St. Michael.
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Foto: Günter Köhler Maria Reichenaue­r freut sich über ihren Bildband.

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