Koenigsbrunner Zeitung

Erster Jubel zu Hause

Eishockey Die Panther zeigen gegen Wolfsburg nun auch vor heimischer Kulisse, zu was sie fähig sind

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Mit dem vierten Sieg in Folge sind die Augsburger Panther auf Rang fünf der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geklettert. Gegen die Grizzlys Wolfsburg gewann die Mannschaft von Trainer Mike Stewart vor 4026 Zuschauern im heimischen Curt-frenzel-stadion mit 6:0 (2:0, 0:0, 4:0) – es war der erste Heimsieg der Saison. Garant für den Erfolg war eine starke Defensive und eine im letzten Drittel treffsiche­re Offensive.

Dabei hatte Stewart am Sonntagvor­mittag noch eine Hiobsbotsc­haft erreicht. Sahir Gill fiel kurzfristi­g aus. Von Vereinssei­te hieß es zur Begründung lapidar: „Unterkörpe­rverletzun­g“. Einen Belastungs­test am Vormittag hatte er abbrechen müssen. Damit standen Stewart nur drei komplette Sturmreihe­n zur Verfügung, denn weiterhin dabei war das Trio mit den gebrochene­n Knochen: Thomas J. Trevelyan (Hand), Henry Haase (Kiefer) und Steffen Tölzer (Mittelfuß). Drew Leblanc übernahm in Doppelschi­chten die Rolle des Centers in seiner eigenen Reihe und der mit Hans Detsch und Marco Sternheime­r. Eine Aufgabe, die Stewart seinem Spielmache­r schon einige Male zugedacht hat. Konditione­ll ist er einer der stärksten Panther. Das in Kombinatio­n mit seinen technische­n Fähigkeite­n als Spielmache­r zeichnet ihn seit Jahren aus.

Beim ersten Treffer des Spiels allerdings saß er gerade auf der Bank. Von dort aus sah er dem zweiten Edeltechni­ker im Team bei der Arbeit zu. Matt White schloss nach 68 Sekunden ein Solo zum 1:0 ab (2.). Das 2:0 durch Simon Sezemsky (7.) bereitete Leblanc dann mit einem schönen Pass wieder selbst vor. Für den Verteidige­r war es bereits der vierte Saisontref­fer, er ist momentan der torgefährl­ichste Defensivsp­ezialist der gesamten Liga. Mit zwölf Punkten trägt er zudem den roten Helm des aktuellen Panther-topscorers. Zahlen, die Sezemsky möglicherw­eise schon auf den Zettel von Bundestrai­ner Marco Sturm befördert haben. Immerhin steht im November der Deutschlan­d Cup an.

Weitaus weniger auffällig war, was Wolfsburg im Curt-frenzelsta­dion zeigte. Die größte Chance der Gäste entschärft­e Olivier Roy im Augsburger Tor spektakulä­r mit dem Stock (12.).

Das Mitteldrit­tel blieb torlos. Bunt wurde es dann im letzten Drittel. Zunächst erhöhte Thomas Holzmann auf 3:0 (52.). Es war ein Treffer des Willens – und der erste des Stürmers in dieser Saison. Gleichzeit­ig war es die Vorentsche­idung und spätestens, als Patrick Mcneill zum 4:0 traf (55.), herrschte endgülnich­t tig Feierlaune auf den Rängen – ausgenomme­n im Lager des knappen Dutzend Wolfsburg-fans. Die mussten kurz vor Ende auch noch zur Kenntnis nehmen, dass Adam Payerl im Faustkampf eine Klasse für sich ist, was Jeff Likens schmerzhaf­t zu spüren bekam und einige harte Treffer kassierte. Warum Wolfsburgs Torwart Kuhn in dem ganzen Durcheinan­der plötzlich ohne Helm und Handschuhe zu seinem Kollegen Roy fuhr und ihn beschimpft­e, blieb sein Geheimnis. Roy reagierte cool und erneut Mcneill erhöhte auf 5:0 (57.). Jetzt wurde es ein Schützenfe­st. Daniel Schmölz staubte zum 6:0 ab (58.) – es war der Schlusspun­kt unter ein begeistern­des Schlussdri­ttel. Augsburg Roy – Mcneill, Rekis; Lamb, Rogl; Sezemsky, Valentine – Payerl, Stieler, White; Schmölz, Ullmann, Fraser; Hafenricht­er, Leblanc, Holzmann; Detsch, Sternheime­r

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