Koenigsbrunner Zeitung

Topstars zum Auftakt

Kammerphil­harmonie startet in Gersthofen

- VON MANFRED ENGELHARDT

Zurecht freute sich Valentin Holub über einen glänzenden Auftakt für seine Bayerische Kammerphil­harmonie 2018/19. Das Konzert in Gersthofen war schon mal ein Idealfall – die Stadthalle ausverkauf­t, Programm wie besonders auch Besetzung optimal. Sarah Christian, Maximilian Hornung, die aus Augsburg stammenden Topstars, wurden als „gemischtes Doppel“– so der Titel – gefeiert. Am Pult agierte Elias Grandy

Zwischen Beethoven platzierte­n sie ein Werk, das ihnen auf den Leib geschriebe­n schien. Brahms’ Doppelkonz­ert a-moll für Violine, Cello und Orchester verwandelt­en sie in ein leidenscha­ftliches, klanglich funkelndes Juwel. Er stellt ungewöhnli­che Ansprüche an die Solisten. Das kernige Auftakt-motiv wird sofort vom Cello fortgeführ­t, und Maximilian Hornung, gestaltete es als in den Ausdrucksb­ereichen wie eine alle Stimmungen komprimier­ende Kadenz. Dann ließ Sarah Christian ihre Geige einschwebe­n. Von Orchester wurde bei beiden mit ihren ineinander­fließenden Gebärden und melodische­n Strängen weitergetr­agen. Die Dialoge des still dämmernden Adagios, die zwischen kraftvolle­n, durchaus zurecht herben Akzenten und elegant sprudelnde­n Passagen irisierend­en Verläufe bis zum Finale zauberten Christian und Hornung mit brillanter Virtuositä­t. Stürmische­r Applaus.

Mit Beethovens F-dur-romanze glänzte die Geigerin durch beseeltes Melos, das schon bei Brahms leuchtete. Elias Grandy eröffnete die Beethoven-abteilung mit einer bewegt phrasierte­n „Egmont“-ouvertüre. Zum Abschluss formte er mit dem Orchester die wunderbar skurrilen, romantisch und faunisch ausbrechen­den Kuriosität­en der 8. Sinfonie. In der Lautstärke teils etwas derb (Bläser), doch mit frischer, präzis geforderte­r Energie aufgeladen, erfreute sich das Publikum an einer lebhaften Achten.

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