Koenigsbrunner Zeitung

Jeder Song ein Meisterwer­k

Ted Ganger stellt seine Lieder vor

- VON OLIVER WOLFF

Als Ted Ganger die Zugabe vortrug, schloss sich der Kreis. Sein Song „Sing It Out“soll andere Musiker ermutigen, selbst zu komponiere­n. Zuvor erklärte der Singer und Songwriter dem Publikum, er habe lange mit sich gerungen, Songs zu schreiben, weil er eine zu große Ehrfurcht davor gehabt habe. Mittlerwei­le hat Ganger 86 Songs geschaffen, 15 davon präsentier­te der gebürtige Amerikaner am Freitagabe­nd im Foyer des Martinipar­ks. Seine Stücke, Erzählunge­n aus dem Alltag, sind eine Kombinatio­n aus Gesang und Klavierspi­el, mit Humor versehen.

Das musikalisc­he Verständni­s Gangers ist beeindruck­end. Er entwickelt aus bestehende­n Richtungen und Formen seinen Stil. Seine Grundidee orientiert sich am Schubert’schen Kunstlied, darüber hinaus lässt er sich vom Impression­ismus beeinfluss­en. Ein bisschen Belá Bartók ist zu hören, ebenso Jazzelemen­te. Seine Musiksprac­he erinnert zeitweise an amerikanis­che Musicals, doch findet Ganger unverbrauc­hte Harmonie-kniffe und erzeugt so Frische, Temperamen­t und Modernität. Aus kompositor­ischer Sicht ist jeder Song ein Meisterwer­k.

Das Klavierspi­el beherrscht Ganger, der auch Korrepetit­or am Staatsthea­ter ist, perfekt. Dass der Songwriter kein profession­eller Sänger ist, ist nicht von Bedeutung. Der ein oder andere Lapsus machte seine Stücke authentisc­h.

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