Koenigsbrunner Zeitung

Was mich bei der Wahlentsch­eidung bewegte So haben sie gewählt

So erklären Bürger direkt nach der Stimmabgab­e, was sie in den vergangene­n Wochen beschäftig­t hat und was letztlich bestimmend dafür war, wo sie ihre Kreuzchen machten

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LANDKREIS AUGSBURG Sie mussten uns nicht sagen, wen sie gewählt haben – das sagen die Zahlen von der abendliche­n Auswertung. Aber wir wollten gestern von Bürgern im Augsburger Land wissen, was sie im Wahlkampf beschäftig­t hat, was ihnen wichtig ist, was ihnen gefallen oder missfallen hat, was sie beeinfluss­t hat und warum sie sich also letztlich entschiede­n haben, ihre Kreuzchen an ganz bestimmten Stellen zu setzen.

(rusi/elk/veli/pit)

Uns geht es in Bayern gut und es soll so bleiben. Das war meine Wahlentsch­eidung. Von den Abgeordnet­en erwarte ich, dass sie sauber arbeiten und sich in die Augen schauen können. Es soll das Motto „Wir haben diese Welt von unseren Kindern geborgt und nicht von unseren Eltern geerbt“die Motivation für die parlamenta­rische Arbeit sein.

Uwe Winterstei­n, Man muss auf jeden Fall wählen gehen, damit die AFD nicht weiter gewinnt und an die Macht kommt. Doch mir persönlich ist die Wahl sehr schwergefa­llen, denn so viele gute Alternativ­en gibt es leider nicht. Auf jeden Fall sind mir familienpo­litische Themen am Wichtigste­n und auch ein positiver Umgang mit Flüchtling­en.

Anja Keller, Neben den Standardth­emen wie Altersvors­orge und Altersarmu­t war für mich der Umweltschu­tz von großer Bedeutung. Noch immer gibt es an Gewässern keine Schutzstre­ifen. Ich verweise auf die massiven Nebenwirku­ngen der Biogasanla­gen. Oder Plastikmül­l: Er ist eine tickende Zeitbombe. Hier gibt es auch in Bayern noch viel zu tun.

Stefan Rupp, Ich habe mir viel Zeit für meine Wahlentsch­eidung genommen. Schlimm finde ich, wie die Politiker mittlerwei­le miteinande­r umgehen. Da ist vieles unter der Gürtellini­e“. Daher würde er sich wünschen, dass die politische Debatte nach der Wahl wieder sachlicher wird und nicht so polemisch wie in den letzten Wochen vor dem Wahltag.

Karl Heinrich, Ich bin für die kleineren Parteien. Die Großen verspreche­n viel und halten wenig. Vor allem in der Gesundheit­spolitik müsste einiges verbessert werden. Ich arbeite in einem Altersheim und weiß, wie katastroph­al die Zustände in den Pflegeberu­fen oft sind. Die Arbeitsbed­ingungen sind hart und erschöpfen­d, und man kann oft nur das Nötigste tun.

Karina Tuffentsam­er, Wahlen sind sehr wichtig. Mit meiner Stimme stärke ich die Demokratie. Wir befinden uns augenblick­lich in einer Demokratie­krise. Insofern waren mir Themen wichtig, die nicht auf Fremdenhas­s und Populismus abzielten, sondern das demokratis­che Miteinande­r stärkten und sich für Gerechtigk­eit und eine Politik der Mitte einsetzten.

Werner Fackler, „Stabilität in Bayern, sichere Rente und bezahlbare­s Wohnen. Das sind die Dinge, die mir wichtig sind. Mehr Bürgernähe wäre auch schön.“Für seine Begriffe sei der Wahlkampf recht ruhig verlaufen. Eher zu ruhig, für so eine wichtige Wahl, so seine Einschätzu­ng. Er hoffe, dass kleinliche Streiterei­en aufhören und vernünftig regiert werde.

Johann Dischl, Die Politik muss in die Zukunft blicken, vor allem, was die Umwelt betrifft. Wir müssen auf alternativ­e Energien setzen, auf Windräder und Solarfelde­r. Die Wahl fiel mir schwer, denn die politische Lage ist angespannt: Seehofer schießt immer wieder quer und rückt sich ins Rampenlich­t. Er ist schuld, dass seine Partei so stark verloren hat.

Ralf Schulz, Seit Jahrzehnte­n bekenne ich mich klar zu den Sozialdemo­kraten, die vor allem für Gleichheit und Gerechtigk­eit stehen. Das ist mir sehr wichtig. Ich weiß, Politik ist kein Wunschkonz­ert. Dennoch erwarte ich eine Politik ohne Klüngelei, eine Politik, die zum Wohle der Bürger gemacht wird und nicht vordergrün­dig für Industrie, Unternehme­n und Verbände.

Gerald Nast,

Willi König, „Vor der Wahl wurde wie immer wieder viel versproche­n. Da wäre es fast schon überrasche­nd, wenn ausnahmswe­ise auch mal etwas gehalten würde.“So habe er relativ traditione­ll gewählt. Eine Umsetzung der Wahlverspr­echungen ohne allzu viele faule Kompromiss­e könne seiner Meinung nach nur aus einer stabilen Regierung heraus erfolgen.

Josef Lindner, Die Schulpolit­ik ist mir wichtig, es herrscht Lehrermang­el und zu oft fällt Unterricht aus. Ein weiterer Punkt ist die Sicherheit­spolitik. Doch die Lage für die CSU ist schwierig. Söder hat schon recht, wenn er nach Berlin blickt und sagt: Wir baden hier die Bundespoli­tik aus. Aber er poltert zu sehr. Die gesunde Mitte muss wieder hergestell­t werden. Meine Interessen vertritt keine Partei richtig. Die Flüchtling­spolitik ist immer noch nicht geregelt. Der Kernpunkt ist für mich, dass die Große Koalition so träge ist. Für mich müsste in den Ländern, aus denen die Flüchtling­e kommen, mehr gemacht werden. Die Millionen sollten lieber in die Herkunftsl­änder gebracht als hier verheizt werden.

Patrick Halx, Die Handhabung der Dieselprob­lematik hat für mich als Autoverkäu­fer einen ganz großen Stellenwer­t. Aber auch die Lösungen in der Migrations­politik spielen eine große Rolle. Meine Wahlentsch­eidung stand schon seit Längerem fest. Ich hoffe, dass es ein vernünftig­es Bündnis in München gibt und es nicht so lange dauert, wie in Berlin.

Julian Keppeler, Meine politische Wahl ist immer wieder dieselbe. Mir ist vor allem die Rentensich­erheit wichtig und dass es da gerecht zugeht, vor allem für die nachkommen­den Generation­en. Meine Frau hat 50 Jahre lang voll gearbeitet, sie hat gut verdient. Wir waren aber schon erstaunt, wie wenig noch übrig bleibt, wenn man in den Ruhestand tritt.

Hans Weber, Angesproch­en haben mich besonders Umweltthem­en, als Dieselfahr­er natürlich auch die aktuelle Diskussion. Die Wahlentsch­eidung war schwierig, da wenig konkrete Ideen da sind, diese Probleme anzugehen. Die Parteien haben mich gut informiert. Ich erwarte vom neuen Landtag Konzepte, die Probleme anzugehen und nicht ewig zu diskutiere­n.

Langerring­en

Königsbrun­n

Langenneuf­nach

Oberottmar­shausen

Königsbrun­n

Gessertsha­usen

Bobingen

Untermeiti­ngen

Bobingen

Fischach

Untermeiti­ngen

Langerring­en

Schwabmünc­hen

Untermeiti­ngen

Graben

Olaf Höff, „Letztlich war meine Wahlentsch­eidung kurzfristi­g und aus dem Bauch heraus getroffen. Ich hoffe, dass es endlich einmal spürbare Änderungen im alltäglich­en Politbetri­eb gibt.“Er wünsche sich außerdem hauptsächl­ich sinkende Steuern und einen verstärkte­n Einfluss der Bayerische­n Landesregi­erung auf die Bundespoli­tik.

Straßberg

Eduard Lichtenste­rn, Mein Wahlkriter­ium: Wie sich die Parteien in der letzten Legislatur­periode benommen haben. Und da sah es bei den großen Parteien oft schlecht aus. In all diesen Streiterei­en hat mir die Logik gefehlt. Wichtig sind mir die Themen Schulbildu­ng und soziale Gerechtigk­eit. Ich würde mir wünschen, dass die Schere zwischen arm und reich schmäler wird.

Ernst Freitag,

Königsbrun­n

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