Beste Laune bei der Grünen-party
Die Partei feiert in Königsbrunn. Und bei dem Ergebnis war die Stimmung natürlich prächtig. Doch Max Deisenhofer muss noch um den Einzug in den Landtag zittern
Neben den Freien Wählern in Biburg hatten nur die Grünen eine größere Wahlparty im Augsburger Land organisiert. Tatsächlich hatten ja auach wirklich Grund zu feiern. Sowohl im Land als auch im Landkreis haben sie das beste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Und dass man im Wahlkreis Augsburg Süd knapp unter dem Landesdurchschnitt lag, tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Immerhin hat man deutlich zugelegt und lag damit über dem Landesdurchschnitt.
Offiziell ging die Party erst um 19 Uhr los, doch schon vorher hatten sich rund 20 Grünen-sympathisanten eingefunden, die sich im Bistro „Le Tresor“in Königsbrunn den Flammkuchen schmecken ließen. Darunter waren auch Familien mit kleinen Kindern, die aber nach und nach verschwanden – schließlich geht heute das Leben mit Schule oder Kindergarten weiter.
Bei fast jeder Hochrechnung gab es Applaus, und auch, als die Zahl über den großen Bildschirm flimmerte, dass 200 000 Wähler von der zu den Grünen gewandert sind. Und erst recht, als die Spitzenpolitiker der Partei sprachen. Höhnische Kommentare gab es in Königsbrunn, wenn sich Vertreter der CSU, FDP und AFD äußerten.
„Das ist das historisch beste Ergebnis, das wir je in Bayern und in unserem Stimmkreis hatten“, freute sich Felix Senner, Sprecher des Kreisverbandes Augsburg Süd. „Wir haben einen fantastischen Wahlkampf geführt, wobei der Bierzeltauftritt von Robert Habeck in Schwabmünchen mit 1500 Besuchern sicherlich ein Highlight war.“Senner schaute in seinem Laptop immer wieder nach den Ergebnissen aus dem Stimmkreis. Hier stiegen im Laufe des Abends die Ergebnisse, aber es blieb unklar, ob es für den Spitzenkandidaten Max Deisenhofer reichen würde.
Als der gegen 20.30 Uhr auftauchte, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Es gab donnernden Applaus für den Kandidaten, und fast jeder wollte ihn in den Arm nehmen.
Der freute sich natürlich auch über ein „historisches Ergebnis. Aber das hab ich nicht alleine geschafft, sondern wir alle zusammen. Das ist euer Ergebnis, das haben wir gemeinsam erreicht. Danke für jede einzelne Minute, die ihr mich unterstütz habt“, sagte Deisenhofer. Die Stimmung im ganzen Kreisverband sei sehr positiv gewesen. „Dieses Ergebnis zeigt, was wir erreichen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“
Doch trotz der guten Laune geht für Max Deisenhofer die Zitterpartie weiter. Wohl erst am Montag wird feststehen, ob er den Einzug in den Landtag geschafft hat. „Wir müssen jetzt schauen, wie viele Leute wir tatsächlich in den Landtag kriegen. Aber es steht nicht mein persönliches Ergebnis an einem solchen Abend im Vordergrund, sondern das großartige Abschneiden unserer Partei in Bayern“, so Deisenhofer.
Frei hat der 31-jährige Berufsschullehrer am Montag nicht, doch er wird öfter als sonst auf sein Handy schauen. „Mit meinen SCHÜCSU lern werde ich das Wahlergebnis analysieren, und vielleicht erfahre ich ja bei der Gelegenheit, ob es gereicht hat.“Es könne aber auch sein, dass das Ergebnis erst am Abend feststeht.
Dass jetzt alles auf eine Koalition aus CSU und Freien Wählern herausläuft, findet Deisenhofer schade: „Da wird sich in Bayern wohl nicht viel ändern. Wir würden die CSU schon zu einigen Änderungen zwingen, wenn sie mit uns koalieren würde.“
Außer den Grünen hatten vor dem gestrigen Sonntag nur noch die Freien Wähler eine Wahlparty organisiert. Sie trafen sich in Biberbach. Carolina Trautner (CSU) und ihr Landtagskollege Herbert Woerlein (SPD) wollten entweder zunächst in der Wahlzentrale im Landratsamt vorbeischauen oder gleich direkt ins Maximilianeum fahren, um ihre Fraktionskollegen zu treffen. Die Wahlnachlese ihrer Parteien stehe im Landkreis erst in den nächsten Tagen an.
Die AFD hat auch keine Zeit zum Feiern eingeplant. Ihre Spitzenleute seien als Wahlbeobachter unterwegs, lautete die Auskunft.
Donnernder Applaus für Max Deisenhofer