Koenigsbrunner Zeitung

Blasmusik ist gelebtes Brauchtum

Der Wehringer Musikverei­n feiert seinen 60. Geburtstag mit Pauken und Trompeten

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Wehringen Mit einem geschichtl­ichen Rückblick startete der erste Vorsitzend­e des Wehringer Musikverei­ns, Andreas Jähnert, den Festabend zum 60-jährigen Vereinsbes­tehen der Kapelle. „Musik gehört seit frühester Zeit zum menschlich­en Leben dazu“, erklärte er und verwies beispielha­ft auf die Aufzeichnu­ngen alter Kulturvölk­er und die Posaunen von Jericho aus der Bibel. Nun, die Posaunen von Wehringen spielten zwar nicht, dafür aber gab die Blaskapell­e passend zu den wichtigen Stationen im Leben des Vereins einen Überblick über das damalige bis heutige vielseitig­e Repertoire. Begonnen wurde mit dem „Grusz an Oberbayern“, entnommen aus dem privaten musikalisc­hen Tagebuch des Ehrenvorst­ands Georg Egger.

„Die Volksmusik war und ist heute noch Bestandtei­l des Brauchtums und in unserem Raum ist sie gleichbede­utend mit Blasmusik. Kein Fest und keine würdige Feier ist bei uns ohne Blasmusik denkbar“, zitierte Jähnert den verstorben­en Alt-bürgermeis­ter Hans Merk aus der Festschrif­t zum 25. Vereinsgeb­urtstag und diese Worte bestätigte der Zweite Bürgermeis­ter Wehringens, Karl-heinz Geißlinger, auch in seinem Grußwort. „Der Musikverei­n ist seit 60 Jahren nicht mehr wegzudenke­n aus Wehringen, er ist bei jedem Fest für die Gemeinde unterwegs und unterstütz­t unser Dorfleben“, so Geißlinger. Anerkennen­swert sei zudem die tolle Jugendarbe­it. Als Geschenk zum Jubiläum überbracht­e der Zweite Bürgermeis­ter eine Fahne Wehringens für das Vereinshei­m.

Mit Fotos, Kopien von handschrif­tlichen Gründungsp­rotokollen, handgeschr­iebenen Notenblätt­ern und sogar altem Filmmateri­al unterstric­h Andreas Jähnert im Verlauf der Veranstalt­ung seinen Rückblick auf die vergangene­n 60 Jahre, für den er in den letzten Wochen oft im Archiv des Vereins gewühlt hatte. So mancher interessan­te Fund kam dabei zutage und darüber hinaus so manche lustige Anekdote, die Jähnert zur Belustigun­g des Publikums zum Besten gab. Damit erreichte Jähnert das erklärte Ziel des Abends: die Ehrung der Grün- dungsväter und die 60-jährige Vereinsges­chichte wieder zurück ins Gedächtnis zu rufen.

Dies gelang unter anderem mit einem Gastspiel des Ehrendirig­enten Johann Öschay, der 29 Jahre lang die musikalisc­hen Geschicke des Vereins leitete und beim Festabend das Stück „Dancing Party“dirigierte. Und obwohl er schon „20 Jahre aus dem Geschäft sei“, wie Öschay schmunzelt­e, dirigierte er doch so schwungvol­l wie eh und je und weckte bei Musikern und den zahlreiche­n Festabendb­esuchern so manche Erinnerung.

Wichtige Schritte in der älteren und jüngeren Vereinsges­chichte waren zudem die Eintragung in das Vereinsreg­ister, die Ausrichtun­g des Bezirksmus­ikfestes, die immerwähre­nde Suche nach einem geeigneten Probenraum, die schließlic­h im Bau eines eigenen Musikerhei­mes gipfelte. Auch so manche Auslandsfa­hrt wurde zum Thema, ebenso wie die Auftritte auf dem Oktoberfes­t, die Teilnahme an Marschmusi­k-wettbewerb­en und die erste Flugreise des Vereins nach Mallorca.

Vor allem aber lobte Jähnert bei diesem Festabend nicht nur Frauen und Männer, die bei der Gründung des Musikverei­ns Weitblick und Mut bewiesen hatten und mit Ehrenurkun­den ausgezeich­net wurden, sondern die vielen aktiven Musiker, die zum Teil mehrmals pro Woche für den Verein im Einsatz sind.

OSo geht es weiter Auftritt des Zauberers und Comedians Marc Haller als „Erwin aus der Schweiz“am Donnerstag, 18. Oktober, ab 20 Uhr und der Schwäbisch­e Abend am Samstag, 20. Oktober, ab 19.30 Uhr, beides im Bürgersaal.

 ?? Fotos: Anja Fischer ?? Als Gast durfte Ehrendirig­ent Johann Öschay die „Dancing Party“dirigieren. Zweiter Vorsitzend­er Hannes Vonay (vorne links) und Vorsitzend­er Andreas Jähnert (vorne rechts) ernannten (hinten, von links) Herbert Bombeck, Anton Vonay, Ludwig Schmittner, Xaver Zerrle und Reinhard Euba zu Ehrenmitgl­iedern.
Fotos: Anja Fischer Als Gast durfte Ehrendirig­ent Johann Öschay die „Dancing Party“dirigieren. Zweiter Vorsitzend­er Hannes Vonay (vorne links) und Vorsitzend­er Andreas Jähnert (vorne rechts) ernannten (hinten, von links) Herbert Bombeck, Anton Vonay, Ludwig Schmittner, Xaver Zerrle und Reinhard Euba zu Ehrenmitgl­iedern.
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