Koenigsbrunner Zeitung

Im Zweifel immer Karpfen

Was beim Fischkauf zu beachten ist

- (afp)

Berlin Die Auswahl an Fisch ist riesig. Umweltschü­tzer mahnen jedoch, dass Verbrauche­r nicht bei jeder Art bedenkenlo­s zugreifen sollten. Ratgeber und Empfehlung­en der Umweltorga­nisationen WWF und Greenpeace sowie Informatio­nen des Fisch-Informatio­nszentrums (FIZ) geben Orientieru­ng.

Welchen Fisch können umweltbewu­sste Verbrauche­r kaufen?

Der WWF vergibt grüne (Gute Wahl), gelbe (Zweite Wahl) und rote (Lieber nicht) Punkte für Fisch. Unbedenkli­ch sind demnach nur Karpfen, Wels und Austern. Immerhin ohne einen roten Punkt kommen Fluss- und Sumpfkrebs­e, Garnelen und Krabben sowie Seehecht und Sprotten aus. Bei allen anderen Fischen hängt es davon ab, in welchen Gewässern und auf welche Art sie gefischt werden und ob es sich um Zucht oder Wildfang handelt. Komplizier­t wird es etwa bei beliebten Fischen wie Lachs und Thunfisch. So sind etwa Atlantisch­er Lachs aus europäisch­er Bioaquakul­tur und Pazifische­r Lachs aus Alaska nach WWF-Einschätzu­ng okay, Zuchtlachs­e aus Chile oder der Beringsee hingegen nicht. Von Rotem Thunfisch wird weltweit abgeraten, andere Arten sind je nach Region in Ordnung.

Kann ich mich auf Siegel verlassen?

Der WWF empfiehlt generell, Biofische oder Produkte mit den Siegeln MSC und ASC aus nachhaltig­er Fischerei zu kaufen. MSC sei das derzeit beste verfügbare Wildfisch-Siegel am Markt, erklärt der WWF. Bei Zuchtfisch aus Aquakultur­en sollten sich Verbrauche­r demnach am besten für Waren mit dem ASC-Siegel oder den Kennzeiche­n von „Bioland“und „Naturland“entscheide­n.

Von welchen Arten sollten Verbrauche­r die Finger lassen?

Ohne Ausnahmen auf der Roten Liste stehen beim WWF Aal, Hai, Granatbars­ch, Grenadierf­isch, Papageifis­ch, Petersfisc­h, Rochen, Schnapper, Seehase, Roter Thunfisch, Venusmusch­el und Wittling. Auch für Alaska-Seelachs, der für viele Fischstäbc­hen verwendet wird, gibt es eine Reihe von Einschränk­ungen, Greenpeace rät gänzlich davon ab. Zusätzlich stehen bei Greenpeace unter anderem auch Flussbarsc­h, einige Seehechtar­ten, Makrele und Rotbarsch auf der Roten Liste.

Was sagt die Fischereiw­irtschaft?

Das von Unternehme­n und Verbänden gegründete Fisch-Informatio­nszentrum (FIZ) verweist darauf, dass sich Fischbestä­nde einer Art stark unterschei­den – je nachdem wo und mit welcher Fangmethod­e sie gefischt werden. Das FIZ stört sich an den harten Urteilen der Umweltschü­tzer und rät grundsätzl­ich nicht von einzelnen Fischarten ab. Stattdesse­n informiert es auf seinen Internetse­iten über die einzelnen Fischarten, ihre Vorkommen und den Bestand. Wichtig ist dem FIZ dabei auch der richtige Verzehr: Frischfisc­h sollte nicht auf Vorrat gekauft, sondern am selben Tag verzehrt werden.

 ?? Foto: dpa ?? Karpfen können Verbrauche­r ohne Bedenken essen.
Foto: dpa Karpfen können Verbrauche­r ohne Bedenken essen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany