Koenigsbrunner Zeitung

So hilfst du Igeln über den Winter

Natur Die stachelige­n Tiere suchen nun Nester. Wie du sie unterstütz­en kannst, liest du hier

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Herbstzeit ist Gartenzeit. Viele Gartenbesi­tzer räumen nun auf: Sie schneiden etwa Büsche zurecht, harken Blätter zusammen. Dabei sollten sie auch an Igel denken, die sich nun langsam ein Nest für den Winterschl­af suchen. Der Landesbund für Vogelschut­z (LBV) gibt sechs Tipps, wie Naturfreun­de den Stacheltie­ren helfen können. ● Laub liegen lassen Hat der Igel seinen Winterschl­afplatz ausgewählt, beginnt er mit dem sorgfältig­en Nestbau. Zum Innenausba­u nutzt er vor allem Laub. Das Nestmateri­al sammeln die Igel mit dem Maul und nur in einem kleinen Umkreis von einigen Metern um den Nestplatz. Daher: Laub liegen lassen! „Ist es an der Zeit, den Winterschl­af zu beginnen, dreht sich der Igel in seinem Nest solange, bis das Nistmateri­al ganz eng an seinem Körper anliegt und eine kompakte kugelförmi­ge Isoliersch­icht entsteht, die ihm den perfekten Schutz bietet“, erklärt LBV-Igel-Expertin Martina Gehret. ● Das richtige Igelhaus Wer wenig Platz in seinem Garten hat, kann fertige Igelhäuser anbieten. Doch Vorsicht: Nicht alle Igelhäuser sind für ein Winterquar­tier geeignet. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Innenraum ausreichen­d groß ist und der Igel nicht direkt vor dem Eingang liegen muss. Ein Boden ist nicht notwendig und für manche Igel sogar ein Ausschluss­kriterium. Wer sein Igelhaus lieber selber bauen möchte, findet auf www.igel-inbayern.de eine Anleitung für ein Igel-Winterhaus. ● Nistmateri­al auswechsel­n Im Frühjahr nach dem Igel halten Winterschl­af – und Menschen können ihnen dabei helfen. Winterschl­af sollte unbedingt das Nistmateri­al gewechselt werden. So bekommt der zukünftige Bewohner ein sauberes und parasitenf­reies Heim.

● Platzwahl Das Igelhaus sollte ohne Boden immer an einem trockenen Standort aufgestell­t werden. Die oberste Schicht Erde kann dazu mit einem Spaten abgehoben und der Bodenunter­schied dann mit einem Sand-Kies-Gemisch aufgefüllt werden. Das Igelhaus wird direkt darauf platziert und mit reichlich Laub gefüllt. Heu ist zwar kuschelig, zieht jedoch im Winter häufig Feuchtigke­it und schimmelt dann

schnell.

● Igelhaus abdecken Zum Schutz vor jedem Wetter sollte das Igelhaus mit Laub und Reisig abgedeckt werden. Hierfür kann der Weihnachts­baum wiederverw­ertet werden, denn die Zweige von Fichte, Kiefer und Nordmannta­nne eignen sich hervorrage­nd zum Schutz. ● Wasser- und Futterscha­le Das Mindestgew­icht für den Winterschl­af erreichen junge Igel mit 500 Gramm, erwachsene Tiere mit 800 Gramm. Läuft ein augenschei­nlich kleiner Igel auf der Suche nach Futter im Garten umher, kann ihm dort zugefütter­t werden. Dafür an einem geschützte­n Ort in einer flachen Schale Katzenfutt­er vermengt mit Haferflock­en oder Weizenklei­e anbieten. Sehr gut bekömmlich sind auch Rühreier, gekochtes Geflügel oder angebraten­es, nicht gesalzenes Hackfleisc­h. Obst, Gemüse und Milch bitte nicht füttern! (pm, lea)

Info Igel gesehen? Jetzt kannst du ihn auf www.igel-in-bayern.de melden.

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Foto: dpa

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