Fünf Smartphones unter 200 Euro
Ratgeber Nicht jeder kann oder will 1000 und mehr Euro für ein Luxushandy ausgeben. Doch keine Sorge: Brauchbare Geräte gibt es schon zu einem Bruchteil dieses Preises. In manchen Disziplinen haben sie sogar die Nase vorn
Mit dem ersten iPhone begann vor elf Jahren der Siegeszug der Smartphones, die unser Leben massiv verändert haben. Wer ein iPhone nutzen will, muss jedoch tief in die Tasche greifen. Mehr als 1000 Euro kosten die aktuellen Modelle. Doch auch weitaus günstigere Geräte bieten inzwischen einen Funktionsumfang, der vielen Käufern ausreicht. Wir haben uns in der Preisklasse bis 200 Euro umgeschaut.
Noch vor zwei, drei Jahren gab es für unter 200 Euro allenfalls veraltete Modelle, langsame Prozessoren und nicht selten kleine Bildschirme mit einer wenig augenfreundlichen Auflösung. Nicht so im Jahr 2018! Auch preiswerte Smartphones verfügen über eine HD-Auflösung und selbst das aktuelle 2:1-Seitenverhältnis ist bei einigen Geräten zu finden. 32 GByte Arbeitsspeicher sind fast bei allen Modellen Standard und reichen vielen Anwendern aus.
Allerdings: Im Gegensatz zu manchem teuren Spitzenmodell (wie dem iPhone) bieten die Geräte der Einsteigerklasse die Möglichkeit, den Arbeitsspeicher mithilfe einer SD-Card aufzurüsten – und das auf bis zu 256 GByte! Und noch einen Vorteil verbuchen die Geräte bis 200 Euro für sich: Ihre Akkulaufzeit beträgt bis zu zwei Tage, während Spitzen-Smartphones noch immer nach einem Tag an die Steckdose müssen. Der Grund: Die preiswerten Geräte verfügen über weniger leistungsstarke Prozessoren.
Das muss im Alltag aber kein Nachteil sein. Denn nur die wenigsten Apps nutzen die aktuellen Hochleistungs-CPUs wirklich aus. Für den Abruf von Texten, Bildern und auch Videos ist die ProzessorGeschwindigkeit jedoch nicht entscheidend. Konkreter wirkt sie sich beispielsweise bei der Bildbearbeitung aus. Hier zeigen die preiswerten Smartphones Schwächen.
Mehr noch: Schon bei der Bilderstellung selbst treten die Unterschiede zu den High-End-Modellen zutage. Denn die eingebauten Kameras verfügen nur über eine vergleichsweise geringe Auflösung und die Automatik-Funktionen sind in dieser Preisklasse weniger ausgereift. Für einen gelegentlichen Schnappschuss, der in einem der sozialen Netzwerke landen soll, reicht die Kameratechnik aber allemal aus.
Alle vorgestellten Geräte arbeiten mit Googles „Android“als Betriebssystem – wie die allermeisten Smartphones mit Ausnahme des Apple-iPhones auch. Unterstützen die preiswerten Modelle dabei das „Android One“-Programm, fehlen zwar herstellerspezifische Ergänzungen auf Betriebssystem-Ebene. Doch das hat wiederum den Vorteil, dass sich neue Versionen von Google problemlos installieren lassen. So sind Geräte in der Preisklasse bis 200 Euro oft schneller mit einem Sicherheitspatch versorgt als Luxushandys.
Nokia 3.1
Nokia haftet der Ruf an, den Smartphone-Trend zunächst komplett verschlafen zu haben. Deshalb war der finnische Handyhersteller zeitweise von der Bildfläche verschwunden. Umso mehr Aufsehen erregen die aktuellen SmartphoneModelle wie das „Nokia 3.1“, das in diesem Sommer auf den Markt kam.
Denn mit Blick auf den Preis von rund 150 Euro ist die Ausstattung fast schon eine Sensation. So bietet das Gerät eine 13-Megapixel-Kamera und ein schickes AluminiumGehäuse, während die Konkurrenz auf Plastik setzt. Die Bildschirmauflösung ist mit 720 mal 1440 Bild- sehr gut. Die Darstellung erfolgt auf einem 5,2-Zoll-Display. Der Arbeitsspeicher ist zwar nur mit 16 GByte bestückt, lässt sich aber erweitern.
Sony Xperia L2
Seit Anfang 2018 ist das „Xperia L2“von Sony auf dem Markt – und kommt bei Käufern nicht zuletzt aufgrund des Designs gut an. Denn äußerlich lässt es sich kaum von den Spitzenmodellen von Sony unterscheiden. Dennoch liegt der Preis mit 199 Euro noch knapp unter der magischen 200-Euro-Grenze.
Zu bieten hat das Gerät einen Fingerabdrucksensor, ein 5,5-ZollDisplay, die Unterstützung von zwei SIM-Karten sowie 32 GByte Arbeitsspeicher inklusive Erweiterungsmöglichkeit. Das Gerät zeigt aber auch Schwächen. So liegt die Auflösung bei nur 720 mal 1280 Bildpunkten. Das entspricht zwar dem HD-Standard. Doch angesichts der Bildschirmgröße ist die Darstellung etwas grob. Die Kamera verfügt nur über acht Millionen Bildpunkte. Und als Betriebssystem ist das veraltete Android 7.1.1 vorinstalliert.
Motorola Moto G6 Play
Auf den ersten Blick nicht vom deutlich teureren „Moto G6“unterscheiden lässt sich das „Moto G6 Play“von Motorola. Es ist für knapp unter 200 Euro zu haben. Der Bildschirm misst hier wie dort 5,7 Zoll, zeigt auf dem „Moto G6 Play“allerdings nur 720 mal 1440 Bildpunkte, was durchaus ein Schwachpunkt ist. Zwei Kameras hat das Gerät zu bieten – und beide überraschen mit vergleichsweise hoher Auflösung. Sie liegen bei der Kamera an der Rückseite bei 13, bei der Frontkamera bei acht Millionen Bildpunkten.
Ein Fingerabdrucksensor erleichtert das Entsperren. Der Arbeitspunkten speicher verfügt serienmäßig über 32 GByte und lässt sich mit einer SD-Card erweitern. Als Betriebssystem ist Android 8 vorinstalliert.
Samsung Galaxy SM-J600F
In der etwas unübersichtlichen Angebotspalette von Samsung findet sich auch ein aktuelles Smartphone für unter 200 Euro. Seit Juli ist das „Galaxy SM-J600F“auf dem Markt, das mit seinem 5,6-ZollDisplay samt einer Auflösung von 720 mal 1440 Bildpunkten durchaus ein Hingucker ist. Auch mit der Kamera auf der Rückseite überzeugt das Gerät. Hier liegt die Auflösung bei 13 Millionen Bildpunkten.
Der Prozessor arbeitet mit acht Kernen und damit recht flott. Dank zwei SIM-Karten-Steckplätzen lässt sich das Samsung-Modell beispielsweise mit einer privaten und einer beruflichen Nummer nutzen. Hier gibt es allerdings eine Einschränkung: Die in Deutschland verkaufte Version akzeptiert nur europäische SIM-Karten.
Ein etwas langsamerer Prozessor tut es oft auch
HTC Desire 12
Für teilweise unter 120 Euro ist das „Desire 12“von HTC im OnlineHandel verfügbar – und damit das preiswerteste Modell unserer Übersicht. Mithalten mit den Konkurrenten kann es durchaus. So ist ein 5,5-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 720 mal 1440 Bildpunkten eingebaut. Nicht minder positiv: Die Kamera an der Rückseite arbeitet mit 13 Millionen Bildpunkten. Dafür sind es bei der Frontkamera nur fünf Megapixel.
Ein Schwachpunkt ist der Prozessor, der mit seinen vier Kernen weniger leistungsstark ist als die CPUs der Konkurrenz. Der Arbeitsspeicher ist mit 32 GByte bestückt und lässt sich sogar auf 512 GByte aufrüsten. Auch dem „Desire 12“fehlt bislang ein aktuelles AndroidSystem. Die Auslieferung erfolgt mit Android 7.