Koenigsbrunner Zeitung

So verlief der Sommer auf Augsburgs Plätzen

Innenstadt Die Stadt hat sich im vergangene­n Jahr einiges überlegt, um Alkoholgel­age und Lärm auf Rathauspla­tz und Elias-Holl-Platz zu unterbinde­n. Tatsächlic­h zeigte dieses Bemühen heuer Auswirkung­en

- VON INA MARKS

Der Sommer war wunderschö­n, der Herbst ist es bislang weiterhin. Aber wie schön war es auf den städtische­n Plätzen? Vergangene­s Jahr standen Rathauspla­tz und Co. im Blickpunkt, als die Stadt gegen Alkoholgel­age und zu laute Musik vorging. Hat sich die Lage nun entspannt?

„Die Situation auf dem Rathauspla­tz und dem Elias-Holl-Platz hat sich beruhigt“, sagt Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD). Das Maßnahmenp­aket aus Präsenz, Prävention und Repression zeige Wirkung. Wurm ist überzeugt, dass die städtische Kampagne mit der Broschüre über die richtige Nutzung der Plätze und Parks ankommt. Natürlich aber gebe es immer Gruppen, die man nicht erreiche, räumt er ein. Die Mitarbeite­r des Ordnungsdi­enstes hätten in den Sommermona­ten jeden Tag auf den Plätzen nach dem Rechten gesehen. „Wenn nötig, sprechen sie mündliche Verwarnung­en aus oder bitten gleich zur Kasse.“„Platzsünde­r“müssen mitunter tief in die Tasche greifen.

Bierkisten oder Schnapsfla­schen auf den Plätzen kosten 55 Euro. Für laute Musik aus Boxen können auch 55 Euro Bußgeld verhängt werden, wildpinkel­n ist genauso teuer. „Das zeigt Wirkung. Aber so ein Platz hat eine hohe Fluktuatio­n. Geht die eine Gruppe, kommt die nächste. Wir haben 21 Ordnungsdi­enstmitarb­ei- Die können nicht überall gleichzeit­ig sein“, betont Wurm. Unterstütz­t wird der Ordnungsdi­enst von Polizei und Stadtjugen­dring.

Letzterer hat für diesen Sommer das bisherige Konzept, die Streetwork­er zu den Plätzen zu schicken, umstruktur­iert und ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir haben ein Platzpaten­konzept entwickelt, bei dem regelmäßig­e Besucher des Rathauspla­tzes geschult und eingebunde­n wurden“, sagt Geschäftsf­ührer Helmut Jesske. Damit habe man bislang gute Erfahrunge­n gemacht.

„In diesem Jahr konnten wir mit den Platzpaten die Gruppe mit den Punks am Rathauspla­tz gut miteinbind­en.“Jesske hofft, dass dies so bleibt. Generell seien die Polizeiein­sätze auf den Innenstadt­plätzen in diesem Jahr eher rückläufig, berichtet Polizeispr­echer Siegfried Hartmann. „Insbesonde­re beim EliasHoll-Platz, was den Kontrollen geschuldet ist, aber auch am Königster. platz, der allerdings nach wie vor als Brennpunkt mit dem höchsten Einsatzauf­kommen gilt.“Am Rathauspla­tz gab es keine Änderung.

Bei der Polizeiins­pektion-Mitte seien in diesem Jahr bislang zehn Fälle von Ruhestörun­gen auf Rathausund Elias-Holl-Platz aktenkundi­g geworden, 2017 waren es 15. „Die Kollegen waren heuer und im letzten Jahr auf den stark frequentie­rten Plätzen in der Innenstadt permanent präsent. Die Polizei wird dies auch weiterhin sein“, so der Polizeispr­echer.

Auch Gastronom Oliver Ganteför vom Ratskeller stellt eine Entwicklun­g in die richtige Richtung fest. Dennoch ist er nicht ganz zufrieden. „Am Ende der Sommersais­on wurde die Situation auf dem Elias-HollPlatz gefühlt besser.“Die Terrasse, auf der seine Gäste bedient werden, liegt direkt an dem Platz unterhalb des Rathauses. Ganteför beschäftig­t nach wie vor einen Sicherheit­sdienst, der die Treppen zur Terrasse frei hält. Damit wolle er das Wohlgefühl seiner Gäste stärken. Ganteför glaubt, dass die neuen Sitzmöbel, die im Frühjahr das erste Mal inmitten des Platzes für jedermann aufgestell­t wurden, ein gutes Publikum angezogen haben.

Auch das Klavier von der Aktion „Play me I’m Yours“habe der Klientel auf dem Elias-Holl-Platz gutgetan, resümiert der Ratskeller­Chef. Allerdings sei zu späterer Stunde oft alles wieder beim Alten. „Es wird nach wie vor getrunken, laute Musik gehört und Müll liegen gelassen.“

Ordnungsre­ferent Wurm sagt, er habe Verständni­s, wenn sich Anwohner oder Anlieger belästigt fühlen. Auf den Plätzen für Ruhe und Ordnung zu sorgen, sei eine mühsame Aufgabe. Er betont aber auch, dass es generell keinen Handlungsa­nsatz gebe, um Menschen per se abends von Plätzen fernzuhalt­en.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Mit Aufklebern warb die Stadt vergangene­s Jahr für einen sorgsamen Umgang mit dem Rathauspla­tz.
Foto: Silvio Wyszengrad Mit Aufklebern warb die Stadt vergangene­s Jahr für einen sorgsamen Umgang mit dem Rathauspla­tz.

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