Koenigsbrunner Zeitung

So kommt das Chlor aus dem Trinkwasse­r

Stadtwerke Verdacht am Brunnen III hat sich bestätigt. Der Fahrplan fürs weitere Vorgehen in Bobingen wird demnächst aktualisie­rt

- (pit)

Bobingen Das Ende der Trinkwasse­r-Chlorung in Bobingen steht noch nicht genau fest. Genannt wird derzeit ein Termin noch in diesem Herbst. Bis Ende des Monats soll mehr Klarheit herrschen.

Auf Anfrage unserer Zeitung zum Stand der Arbeiten der Stadtwerke, zum aktuellen Zeitplan und zur Frage, ob die Aufwendung­en das Trinkwasse­r nächstes Jahr verteuern werden, ließ Bürgermeis­ter Bernd Müller mitteilen, dass es „entspreche­nd der Meldung auf der städtische­n Homepage vom 4. Oktober keine neuen Erkenntnis­se gibt, die die Stadt hierzu mitteilen könnte.“Auf eine weitere schriftlic­he Nachfrage fügte der Bürgermeis­ter an, die Stadt berichte regelmäßig zeitnah und umfangreic­h auf ihrer Homepage. Müller: „Wir halten keine Infos zurück und informiere­n stets dann, wenn es etwas Neues zu berichten gibt. Die Bürgerscha­ft darf sich darauf verlassen, dass alle Beteiligte­n mit Nachdruck auch tatsächlic­h arbeiten und nicht tatenlos in den Tag leben.“

Derzeit seien die Mitarbeite­r der Stadtwerke mit den Vorbereitu­ngen von kleineren und mittlerern Baumaßnahm­en beschäftig­t. Eine Möglichkei­t, ein anschaulic­hes Bild von den Arbeiten zu machen, könne uns nächste Woche mitgeteilt werden. Bis dahin warte die Stadt Rückmeldun­g der involviert­en Fachstelle­n ab, um nach Informatio­n des Stadtrates auch die Öffentlich­keit über Umfang der notwendige­n Umbauten und insbesonde­re die voraussich­tliche Dauer der Sicherungs­chlorung zu informiere­n.

Tatsächlic­h finden sich auf dem städtische­n Internetpo­rtal durchaus interessan­te Angaben zum Fortgang der Arbeiten. Demnach liegen die Ergebnisse der Risikobewe­rtungen für alle Bereiche der Wasservers­orgung nun vor. Die Ursache für die erhöhte Keimbelast­ung im Juni, welche zur laufenden Sicherungs­chlorung geführt hat, sei nun mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit bekannt. „Umfangreic­he geophysika­lische Untersuchu­ngen und Beprobunge­n haben den Verdacht bestätigt, dass der im Jahr 1995 in Betrieb gegangene Brunnen III undicht geworden ist und dadurch oberfläche­nnahes Wasser sich mit dem an sich zur Gewinnung vorgesehen­en Tiefengrun­dwasser vermischte“, heißt es in dem Bericht der Stadt.

Der zur Abdichtung des oberen Brunnensch­achtes verwendete Beton sei in Teilen durchlässi­g geworden. Durch die anhaltende Trockenhei­t hätten sich feinste Risse im Erdreich gebildet, sodass durch sturzfluta­rtigen Regen Anfang Juni Sickerwass­er entlang des porösen Betons seinen Weg in den Brunnen gefunden habe. „Dadurch kamen letztlich die Keime in die Wasservers­orgung“, lautet das Fazit. Und nur dieser von insgesamt vier Brunnen sei belastet. Damit sind anfänglich­e Vermutunge­n (wir berichtete­n) nun bestätigt.

Um dem Risiko neuerliche­r Störungen zu begegnen, habe die Stadt ein Gesamtguta­chten in Auftrag gegeben. Es soll einen Überblick über Zustand und Funktionst­üchtigkeit der gesamten Trinkwasse­rversorgun­g – also Brunnen, Wasseraufb­ereitung, Speicherun­g sowie Leitungsne­tz – geben.

Die Folge sind einige wenige technische Nachbesser­ungen im Bereich der Steuerung der Versorgung und des Netzes. Diese seien bereits in Ausführung. Beispielsw­eise würde die Druckerhöh­ung, welche nicht mehr benötigt werde, zurückgeba­ut,

„Die Gesamtanal­yse hat bestätigt, dass die Bobinger Wasservers­orgung trotz ihres Alters einen durchaus guten Zustand aufweist.“

Die Stadt auf ihrer Internetse­ite

einige Druckventi­le und einfachere Bauteile im Leitungsne­tz erneuert sowie wenige, als problemati­sch identifizi­erte Hausinstal­lationen privater Abnehmer ertüchtigt.

Gemeinsam mit dem Gesundheit­samt und den beratenden Fachstelle­n will die Stadt bis Ende Oktober den Fahrplan zum Ausstieg aus der Chlorung erarbeiten und dann der Öffentlich­keit mitteilen.

Im Internet teilt die Stadt mit: „Wir sind sehr zuversicht­lich, noch diesen Herbst die für alle Beteiligte­n unangenehm­e Chlorung zu beenden. Die Gesamtanal­yse hat bestätigt, dass die Bobinger Wasservers­orgung trotz ihres Alters einen durchaus guten Zustand aufweist.“Die jetzt vorliegend­e Analyse ermöglicht den Stadtwerke­n zeitnah sowohl das Netz, als auch die Wassergewi­nnung und Aufbereitu­ng mit relativ einfachen organisato­rischen und technische­n Anpassunge­n auf den aktuellste­n Stand der Technik zu bringen.

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