CSU fordert Diskussion übers Personal
Augsburger Parteichef Hintersberger mahnt auch inhaltliche Manöverkritik an
Nach dem Wahldebakel für die CSU bei der Landtagswahl hat sich die Augsburger CSU als kleinster Bezirksverband positioniert. „Es muss personelle Erörterungen geben“, so der Augsburger Parteichef Johannes Hintersberger am Montag. Den Namen von Parteichef Horst Seehofer nennt Hintersberger zwar nicht explizit, allerdings kritisierte er die Parteiführung bereits am Tag nach der Wahl im Parteivorstand recht offen. So weit wie die schwäbische CSU, die einen Sonderparteitag auch zu Personalfragen fordert, geht der Augsburger Schwesterverband nach einem Vorstandstreffen am Wochenende aber nicht.
Unabhängig von den Personaldebatten um Seehofer mahnt Hintersberger eine inhaltliche Manöverkritik an. Sich jetzt jemanden zu suchen, den man „einen Kopf kürzer machen“könne, und thematisch nichts zu ändern, sei zu einfach. „Ein Weiterwursteln kann bei so einem Ergebnis nicht in Frage kommen“, so Hintersberger. Diese Diskussionen müssten „konsequent und zeitnah“geführt werden.
Die Partei müsse sich Gedanken über den innerparteilichen Umgang machen – mit „Profilgegeiere“werde man kaum dahin kommen, als „Wertepartei“gesehen zu werden, so Hintersberger. Er spielt damit offenbar auf das Dauerhickhack zwischen Ministerpräsident Markus Söder und Seehofer an. Das für die CSU verheerende Wahlergebnis müsse man auch als „Chance sehen, sich selbst zu hinterfragen“.