Wenn es beim ersten Blick funkt
Jubiläum Renate und Günther Barisch blicken auf 60 gemeinsame Jahre zurück und feiern nun ihre diamantene Hochzeit
Bobingen Als Günther Barisch seine Renate zum ersten Mal sah, war er sich sofort absolut sicher: „Das ist meine Frau fürs Leben!“Auch bei ihr funkte es auf den ersten Blick. Und die Liebe hält an. Jetzt konnten sie ihre diamantene Hochzeit feiern.
Beide wuchsen in Oberschlesien auf – er in Neustadt und sie in einem Nachbarort – ohne einander zu kennen. Flucht und Vertreibung zu Kriegsende verschlugen sie dann in unterschiedliche Gegenden. Renate lebte in einem Dorf bei Bielefeld, Günther und seine Familie hatten nach sechsmonatiger Wanderung durch Deutschland in Bobingen eine neue Heimat gefunden. Das waren schlechte Karten für das Schicksal, die beiden zusammen zu bringen. Aber es klappte dennoch, als Renate 1946 in Bobingen Verwandte besuchte.
Günther Barisch erinnert sich noch gut: „Es war im Gasthaus zum Ochsen und als ich sie dort sah, war es um mich geschehen. Ich lud sie zu einem Motorradausflug ein.“Von da an blieben sie in Kontakt, schrieben sich Briefe und besuchten sich. Bis Günther Barisch seine acht Jahre jüngere Renate nach Bobingen holte. Am 24. Oktober 1948 wurde standesamtlich geheiratet und am Tag darauf fand die kirchliche Trauung in der Liebfrauenkirche statt.
Zu Beginn ihrer Ehe arbeiteten beide bei der Firma Hoechst, aber als sich nach vier Jahren das erste von drei Kindern anmeldete, blieb Renate Barisch zuhause. „Unsere Ehe war immer sehr harmonisch und glücklich. Ich liebe meine Frau wie am ersten Tag“, schwärmt Günther Barisch und seine Frau schaut ihn mit freundlich strahlenden Augen an. Besonders schätzt der 88-jährige den Fleiß seiner Frau und wie sie alles perfekt machen will. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre eine Verteilung der Aufgaben. Sie kümmerte sich ums Haus, er um den Garten. Mit den Kindern fuhren sie jedes Jahr nach Italien – ans Meer nach Jesolo, was die junge Familie sehr genossen hat. Wichtig war es für das Ehepaar außerdem, immer wieder die alte Heimat zu besuchen.
Und dankbar ist Günther Barisch auch, dass seine Frau ihm ermöglichte, seiner Sportbegeisterung zu frönen, erst aktiv und später als Schiedsrichter.
Seit die Beiden im Ruhestand sind, genießen sie ihre Zeit miteinander. „Es ist immer wieder eine schöne Zeit“, sagt der Jubilar. Und beide freuen sich, dass sich die Familie inzwischen um vier Enkelinnen vergrößert hat, auf die sie sehr stolz sind. So wird auch der Ehrentag von Renate und Günter Barisch im Kreise der Familie gefeiert. Mit Kaffee und Kuchen und mit einem Essen im Restaurant am Sonntag.
Mit den Kindern jedes Jahr ans Meer