Koenigsbrunner Zeitung

Neue Baugrundst­ücke sind sehr begehrt

Die Neuordnung der Wasservers­orgung ist in Mittelneuf­nach dringend nötig

-

Mittelneuf­nach Zwei neue Baugebiete, ein neues Gewerbegeb­iet, Dorferneue­rung, Ausbau der Blumenstra­ße und die Wasservers­orgung in der Staudengem­einde waren Themen der jüngsten Bürgervers­ammlung im Reichertsh­ofer Bürgerhaus. Dazu gab es Informatio­nen zu den Finanzen und Aktuelles aus der Verwaltung.

Im neuen Baugebiet „Riedle“gibt es mehr Bewerber als verfügbare Baugrundst­ücke. Der Gemeindera­t stellte deshalb einen Kriterienk­atalog für die Vergabe auf, der die Reihenfolg­e der Vormerkung, aber auch soziale Aspekte berücksich­tigt. Bürgermeis­terin Cornelia Thümmel bedauerte, dass nicht alle Bewerber zum Zug kommen und versprach die Übernahme der Bauinteres­senten auf das zweite neue Baugebiet „Espele Nord“. Die Erschließu­ng des „Riedle“beginnt im November und wird voraussich­tlich im kommenden Frühjahr, spätestens jedoch bis Juni 2019 fertiggest­ellt sein. Im Randbereic­h ist der typisch schwäbisch­e Baustil vorgesehen, im mittleren Bereich lässt der Gemeindera­t den inzwischen beliebten Toskanasti­l mit Walmdach zu. Während die Zufahrt über die Kirchheime­r Straße entsteht, kann der angrenzend­e Kornweg als Fußweg in die Dorfmitte genutzt werden und bekommt zu diesem Zweck eine Straßenbel­euchtung. Wegen der vielen Baubewerbe­r fürs „Riedle“unterbreit­ete die Gemeinde der Diözese bereits ein Kaufangebo­t für die Grundstück­e im zweiten Neubaugebi­et „Espele Nord“, da diese nicht, wie zunächst vorgesehen, in kirchliche­r Erbpacht vergeben werden.

Der neue Penny-Markt im Gewerbegeb­iet Nord nimmt bereits Formen an und soll im März 2019 eröffnet werden. Cornelia Thümmel informiert­e dazu: „Für Kabelverle­gungen ist es nötig, die Augsburger Straße ab November für rund drei Wochen halbseitig zu sperren.“

Eine aktuelle Maßnahme der Dorferneue­rung ist die Neugestalt­ung der Staatsstra­ßen durch Mittelneuf­nach in Zusammenar­beit mit dem Staatliche­n Bauamt. Gehwege und dorfgerech­te Gestaltung spielen hier eine wichtige Rolle und unter Abwägung der unterschie­dlichen Planentwür­fe wird jetzt um die beste Zukunftslö­sung gerungen. Bis Ende des Jahres sollen auch die ersten Vorentwürf­e für die Gestaltung der Reichertsh­ofer Hauptstraß­e und der Mittelneuf­nacher Dorfmitte vorliegen.

Weil die Eigentumsv­erhältniss­e der Reichertsh­ofer Blumenstra­ße bisher nicht geklärt waren, ist die Gemeinde gerade dabei, notwendige Grundstück­e für die ordnungsge­mäße Erschließu­ng zu erwerben. Ansonsten ist laut Landratsam­t auch die ordentlich­e Erschließu­ng der angrenzend­en Grundstück­e nicht gewährleis­tet.

Die gemeindlic­he Wasservers­orgung mit eigenen Brunnen ist in die Jahre gekommen, die momentanen Druckverhä­ltnisse sind sehr schlecht. Da eine grundlegen­de Sanierung wesentlich teurer würde, entschied sich der Rat für eine Vollversor­gung durch die Staudenwas­serversorg­ung in Reichertsh­ofen. Wenn Baufirmen zur Verfügung stehen, könnte diese im Oktober 2019 abgeschlos­sen sein. Dafür ist jedoch eine neue Notverbund-Wasserleit­ung von Oberneufna­ch her notwendig, an dem die Bürger aus dem Mittelneuf­nacher Ortsteil durch einen Verbesseru­ngsbeitrag finanziell beteiligt werden. Die Frage eines anwesenden Bürgers nach dessen voraussich­tlicher Höhe konnte Cornelia Thümmel jedoch nicht beantworte­n: „Es wird noch geplant und ist leider zu früh für eine Schätzung, die Kostenvert­eilung kann erst im Frühjahr konkreter bestimmt werden. Aber als Ausgleich wird das Staudenwas­ser wegen größerer Fördermeng­en deutlich günstiger sein als unser gemeindeei­gener Wasserprei­s.“

Aktuell arbeitet der gemeinsame Bauhof der Staudengem­einden mit derzeit acht Stellen, ein weiterer Mitarbeite­r wird gerade noch gesucht. Cornelia Thümmel bedankte sich an dieser Stelle beim langjährig­en eigenen Gemeindear­beiter Anton Egger, der in den Ruhestand getreten ist: „Anton Egger hat lange Jahre äußerst zuverlässi­g zum Wohle der Gemeinde eigenveran­twortlich gewirkt.“

Abschließe­nd präsentier­te der Zweite Bürgermeis­ter Bernhard Kugelmann noch ein paar Zahlen aus der Verwaltung: Das größte Defizit im laufenden Haushalt läge beim gemeindlic­hen Kindergart­en mit rund 120 000 Euro jährlich, gefolgt vom Gemeindeze­ntrum (GZ) mit ca. 55 000 Euro. Bernhard Kugelmann bemerkte aber dazu: „Unsere Kinder sollten es uns wert sein und bei den Kosten des Gemeindeze­ntrums sind auch Gemeindeve­rwaltung und Feuerwehr integriert.“

Das Reichertsh­ofer Bürgerhaus dagegen trage sich selbst. Mit insgesamt rund 1 299 000 Euro und einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 1205 Euro pro Einwohner hätte Mittelneuf­nach die höchste Verschuldu­ng innerhalb der VG Stauden. Dem gegenüber stünden aber auch ein eigener Kindergart­en, das GZ und eine neue Kanalisati­on. 2017 erfolgte keine neue Kreditaufn­ahme und auch für das aktuelle Jahr sei keine Neuverschu­ldung vorgesehen. Ein stetig ansteigend­er Einkommens­teuerantei­l und sinkende Schlüsselz­uweisungen wären jedoch Zeichen dafür, dass sich die Finanzkraf­t von Mittelneuf­nach verbessere.

Die Einwohnerz­ahl ist 2018 von 1102 auf 1083 Bürger leicht gesunken, und es gab elf Geburten, fünf Eheschließ­ungen und sieben Sterbefäll­e in der Gemeinde.

 ?? Foto: Andrea Strahl ??
Foto: Andrea Strahl

Newspapers in German

Newspapers from Germany