Koenigsbrunner Zeitung

Was sie zum Studium nach Augsburg lockt

Rund 5400 junge Menschen starten neu in ihre Hochschulz­eit. Die einen sind in die bayerische Kultur verliebt, die anderen lernen gerne in einer Stadt mit König. Doch sie setzen auch aus anderen Gründen auf die Region

- VON CLAUDIA KNIESS HIER SCHREIBEN SIE IHRE MEINUNG

Etwa 5400 Erstsemest­er fangen zum Winterseme­ster 2018/19 ein Studium in Augsburg an. Gut 1000 davon folgten am Montagaben­d der Einladung zum Begrüßungs­empfang der Stadt Augsburg, der Hochschule Augsburg und der Universitä­t Augsburg in den Kongress am Park. Daran, dass die allermeist­en schon paar- oder grüppchenw­eise kamen, konnte man erkennen, dass solche Veranstalt­ungen zum Studienbeg­inn auch für die Kontaktpfl­ege gerne angenommen werden – und fruchten.

Wie bei Felix Triedswett­er und Marius Vermehr. Der Freiburger und der Hannoveran­er, 23 und 20 Jahre alt, hatten sich schon in der Orientieru­ngsphase an der Uni kennengele­rnt und auf Anhieb verstanden. Beide haben Augsburg bewusst als Studienort ausgewählt: „Ich will eine neue Umgebung und neue Leute kennenlern­en“, erklärt Vermehr seine Entscheidu­ng, Niedersach­sen für das Lehramtsst­udium zu verlassen. „In die bayerische Kultur hatte ich mich schon länger verliebt und da man zwar Deutsch für Gymnasium fast überall, evangelisc­he Religion aber sonst nur in München oder Nürnberg studieren kann, hat Augsburg klar gewonnen. Es ist zwar klein, aber die verwinkelt­en Gassen der Altstadt und die Flüsse haben extrem viel Flair und Charme.“

Davon hat eigentlich auch Triedwette­rs Heimatstad­t Freiburg zuhauf, der frischgeba­ckene Student der Geschichte und VWL wollte aber für den neuen Lebensabsc­hnitt nach einer Maurer-Lehre ebenfalls weg von zu Hause. „Da hat Augsburg eine gute Entfernung, ich kannte die Stadt schon und habe nach Bauchgefüh­l entschiede­n.

» Dann habe ich erfahren, dass die Fakultät recht groß und bekannt ist, und bin mit dem Anfang da auch sehr zufrieden.“

So geht es auch Julia und Raphael, beide 21, die Gestaltung an der Fachhochsc­hule anfangen. Beide kannten sich schon aus dem Augsburger Partyleben und haben dann festgestel­lt, dass sie das Gleiche studieren wollen. Julia hat sich nach dem Motto „denn das Gute liegt so nah“für Augsburg entschiede­n: Sie pendelt täglich aus Kissing mit dem Auto in die Fuggerstad­t und ist glücklich, nach dem Einreichen einer Mappe, nach Prüfungen und Aufnahmege­spräch genommen worden zu sein. „Was genau ich später mache, muss sich noch entwickeln, aber ich will auf jeden Fall weg vom nur Technische­n, stattdesse­n auch analog und mit Handarbeit etwas gestalten, das Menschen hilft.“

Raphael denkt ähnlich: „Klar leben wir im 21. Jahrhunder­t, aber eigentlich schon nach Instagram oder Facebook, wir können und wollen technische Möglichkei­ten frei mit Pinsel oder Stift verbinden.“Um seine Ideen umzusetzen, findet auch Raphael, der in München und Landsberg aufwuchs, Augsburg eine gute Stadt: „Ich mag den König von Augsburg und dass es hier so viele junge Leute gibt. Immer ist etwas in Bewegung. Obwohl es eine relativ kleine Stadt ist, hat sie tolle Events wie das Modular oder die Sommernäch­te.“

Solche Veranstalt­ungen und seine neue Stadt muss der Maschinenb­auStudent Jakob Mayrhofer erst noch entdecken. Aber der 18-Jährige aus der Nähe von Lindau freut sich darauf: „Die Stadt ist total schön und nicht zu groß. Dass die Maschinenb­au-Fakultät recht angesehen ist, hilft bestimmt für den Berufseins­tieg. Aber erst einmal möchte ich viele neue Leute kennenlern­en.“Mit seinem Kommiliton­en Janik Merk aus Murnau, 21, hat das schon geklappt und die beiden begrüßen weitere Bekannte im Kongress am Park. Bestimmt kommen an diesem Abend noch neue hinzu, denn während drinnen Bürgermeis­terin Eva Weber und die akademisch­e Prominenz die Ersties in Augsburg begrüßen, warten im Foyer AStA und weitere Verbände sowie Studentenf­utter in Form von rotem und gelbem Thai-Curry und kälbernen Fleischpfl­anzerln auf die Neulinge – nebst Gutscheinh­eften für gemeinsame Unternehmu­ngen beim FCA, in Theater oder Zoo, Stadtbad oder Fugger- und Welser-Museum.

 ?? Fotos: Bernd Hohlen ?? Über 5400 Studenten fangen zum Winterseme­ster in Augsburg ein Studium an. Die Stadt empfing sie am Montagaben­d im Kongress am Park. Es ging auch ums Kennenlern­en.
Fotos: Bernd Hohlen Über 5400 Studenten fangen zum Winterseme­ster in Augsburg ein Studium an. Die Stadt empfing sie am Montagaben­d im Kongress am Park. Es ging auch ums Kennenlern­en.
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Marius Vermehr

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