Was sie zum Studium nach Augsburg lockt
Rund 5400 junge Menschen starten neu in ihre Hochschulzeit. Die einen sind in die bayerische Kultur verliebt, die anderen lernen gerne in einer Stadt mit König. Doch sie setzen auch aus anderen Gründen auf die Region
Etwa 5400 Erstsemester fangen zum Wintersemester 2018/19 ein Studium in Augsburg an. Gut 1000 davon folgten am Montagabend der Einladung zum Begrüßungsempfang der Stadt Augsburg, der Hochschule Augsburg und der Universität Augsburg in den Kongress am Park. Daran, dass die allermeisten schon paar- oder grüppchenweise kamen, konnte man erkennen, dass solche Veranstaltungen zum Studienbeginn auch für die Kontaktpflege gerne angenommen werden – und fruchten.
Wie bei Felix Triedswetter und Marius Vermehr. Der Freiburger und der Hannoveraner, 23 und 20 Jahre alt, hatten sich schon in der Orientierungsphase an der Uni kennengelernt und auf Anhieb verstanden. Beide haben Augsburg bewusst als Studienort ausgewählt: „Ich will eine neue Umgebung und neue Leute kennenlernen“, erklärt Vermehr seine Entscheidung, Niedersachsen für das Lehramtsstudium zu verlassen. „In die bayerische Kultur hatte ich mich schon länger verliebt und da man zwar Deutsch für Gymnasium fast überall, evangelische Religion aber sonst nur in München oder Nürnberg studieren kann, hat Augsburg klar gewonnen. Es ist zwar klein, aber die verwinkelten Gassen der Altstadt und die Flüsse haben extrem viel Flair und Charme.“
Davon hat eigentlich auch Triedwetters Heimatstadt Freiburg zuhauf, der frischgebackene Student der Geschichte und VWL wollte aber für den neuen Lebensabschnitt nach einer Maurer-Lehre ebenfalls weg von zu Hause. „Da hat Augsburg eine gute Entfernung, ich kannte die Stadt schon und habe nach Bauchgefühl entschieden.
» Dann habe ich erfahren, dass die Fakultät recht groß und bekannt ist, und bin mit dem Anfang da auch sehr zufrieden.“
So geht es auch Julia und Raphael, beide 21, die Gestaltung an der Fachhochschule anfangen. Beide kannten sich schon aus dem Augsburger Partyleben und haben dann festgestellt, dass sie das Gleiche studieren wollen. Julia hat sich nach dem Motto „denn das Gute liegt so nah“für Augsburg entschieden: Sie pendelt täglich aus Kissing mit dem Auto in die Fuggerstadt und ist glücklich, nach dem Einreichen einer Mappe, nach Prüfungen und Aufnahmegespräch genommen worden zu sein. „Was genau ich später mache, muss sich noch entwickeln, aber ich will auf jeden Fall weg vom nur Technischen, stattdessen auch analog und mit Handarbeit etwas gestalten, das Menschen hilft.“
Raphael denkt ähnlich: „Klar leben wir im 21. Jahrhundert, aber eigentlich schon nach Instagram oder Facebook, wir können und wollen technische Möglichkeiten frei mit Pinsel oder Stift verbinden.“Um seine Ideen umzusetzen, findet auch Raphael, der in München und Landsberg aufwuchs, Augsburg eine gute Stadt: „Ich mag den König von Augsburg und dass es hier so viele junge Leute gibt. Immer ist etwas in Bewegung. Obwohl es eine relativ kleine Stadt ist, hat sie tolle Events wie das Modular oder die Sommernächte.“
Solche Veranstaltungen und seine neue Stadt muss der MaschinenbauStudent Jakob Mayrhofer erst noch entdecken. Aber der 18-Jährige aus der Nähe von Lindau freut sich darauf: „Die Stadt ist total schön und nicht zu groß. Dass die Maschinenbau-Fakultät recht angesehen ist, hilft bestimmt für den Berufseinstieg. Aber erst einmal möchte ich viele neue Leute kennenlernen.“Mit seinem Kommilitonen Janik Merk aus Murnau, 21, hat das schon geklappt und die beiden begrüßen weitere Bekannte im Kongress am Park. Bestimmt kommen an diesem Abend noch neue hinzu, denn während drinnen Bürgermeisterin Eva Weber und die akademische Prominenz die Ersties in Augsburg begrüßen, warten im Foyer AStA und weitere Verbände sowie Studentenfutter in Form von rotem und gelbem Thai-Curry und kälbernen Fleischpflanzerln auf die Neulinge – nebst Gutscheinheften für gemeinsame Unternehmungen beim FCA, in Theater oder Zoo, Stadtbad oder Fugger- und Welser-Museum.