Das größte Problem ist fehlende Kaufkraft
Zur Lage des Wirtschaftsstandorts Augsburg:
Was oder wem nützt es eigentlich, ständig die Wirtschaft in Augsburg schönzureden? Noch am 25. Oktober sprechen Sie davon, wie Fujitsu in Augsburg angeblich Zukunft produziert. Schon heute werden Sie von der Realität eingeholt. Jährlich fallen Tausende Arbeitsplätze in Augsburg weg. Werkschließungen wie Weltbild, Ledvance und jetzt Fujitsu, Einstellung von Teilproduktionen bei Kuka, Böwe und MAN zeugen nicht von Zukunftsfähigkeit. Zukunft wird in Bayern zum Beispiel in Regensburg und Ingolstadt geschrieben. Da können Sie zigmal über Probleme des Einzelhandels in der Innenstadt berichten. Das allumfassende Problem in Augsburg ist die fehlende Kaufkraft. Woher soll die auch kommen, wenn Jahr für Jahr Tausende Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren? Wolfgang Baum, Augsburg Augsburg und von München nach Füssen mehr gibt. Als ich im Berufsverkehr nur zwischen Augsburg und Schwabmünchen unterwegs war, war der Doppelstockzug randvoll. Zwar konnte man durch die Gänge in den Wagen laufen, doch konnte man so gut wie keinen freien Sitzplatz ergattern. Und das soll nun die BRB mit drei zusammengekoppelten Triebwagen schaffen? Ich bezweifle das und hoffe, dass sich Touristen, die Schloss Neuschwanstein besuchen, über die überfüllten Züge beschweren. Die Bahnstrecke nach Füssen ist die meistbefahrene Nebenstrecke Bayerns. Und auch für die Bahnmitarbeiter bedeutet das Einschnitte, da erst einmal die vorhandenen Mitarbeiter von DB Regio Allgäu Schwaben neu verteilt werden müssen. Auch ökologisch haben drei aneinandergekoppelte Dieseltriebwagen eine schlechtere Bilanz als die erst vor wenigen Jahren von DB Regio Allgäu Schwaben angeschaffte Hybridlok. Diese Loks muss die DB Regio Allgäu Schwaben abgeben. Das ist auch der Grund, warum in letzter Zeit wieder vermehrt auf den Strecken München – Füssen und Augsburg – Füssen die alten Dieselstinker aus Ende der 1960er-Jahre und den gesamten 1970er-Jahren eingesetzt werden.
Christian Uffinger,
Augsburg