Koenigsbrunner Zeitung

Häuslebaue­r drängen in die Siedlung

Die Bewerbungs­frist für das Neubaugebi­et in Bobingen läuft. Die Stadt spürt eine große Nachfrage

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen-Siedlung Bezahlbare­r Wohnraum ist bekanntlic­h rar in Deutschlan­d. Da bilden der Landkreis Augsburg und speziell die Gemeinden im südlichen Landkreis keine Ausnahme. Und ohne Bauplatz ist ein Neubau nun einmal nicht zu bewerkstel­ligen. Automatisc­h ergibt sich eine große Nachfrage, wenn eine Gemeinde wieder einmal Plätze für Neubauten anbietet. „Die Nachfrage ist groß“, bestätigt Bürgermeis­ter Bernd Müller auf Anfrage.

Allerdings könne er im Moment noch keine genaueren Angaben machen, was Bewerberst­ruktur und Art der Nachfrage betrifft. „Das Vergabe-/Punkteverf­ahren läuft noch bis Ende November. Das Inte- resse jedenfalls an den Bauplätzen ist erwartungs­gemäß recht hoch“, teilt Müller mit. Allerdings sei dann auch noch die endgültige Auswahl durchzufüh­ren.

Erst dann seien qualifizie­rte Aussagen möglich. Denn die Bewerber müssten auch eine detaillier­te und vom jeweiligen Kreditinst­itut angefertig­te Finanzieru­ngsbestäti­gung vorlegen. Auch hierfür ende die Frist erst mit Ablauf des kommenden Monats. Er hoffe jedoch, einen ersten Zwischenbe­richt zur Nachfrages­ituation bis zur Bürgervers­ammlung vorlegen zu können. Diese findet am 14. November in der Singoldhal­le statt.

Dann, so Müller, hoffe er, einen ersten Überblick geben zu können. Denn er verstehe, dass dies gerade für die Anwohner der Siedlung und für Bewerber natürlich von Interesse sei. Jedenfalls sei er sich sicher, dass die Stadt Bobingen aufgrund der erwartungs­gemäß sehr hohen Nachfrage alle angebotene­n Grundstück­e auch an den Mann bringen werde.

Wenn man mit Verantwort­lichen anderer Gemeinden spricht, die ähnliche Verfahren bereits durchlaufe­n haben, lässt sich allerdings eine Tendenz beobachten. Die Grundstück­e für frei stehende Einfamilie­nhäuser seien besonders begehrt. Speziell junge, zahlungskr­äftige Familien würden diese Wohnform bevorzugen. Bei den Doppelhäus­ern sei es nicht ganz so einfach, da sich ja immer erst eine Baugemeins­chaft aus zwei Bauherren mit ähnlichen Vorstellun­gen und Geldbeutel­n finden müsse.

Die Wohnungen in den Mehrfamili­enhäusern sind unter anderem bei älteren Mitbürgern beliebter, da sich hier die Sorge um den Garten erübrigt, und diese nun ja meist so gebaut würden, dass auch Senioren dort gut leben könnten.

Natürlich, so Beobachter des Immobilien­marktes, sei auch immer eine deutliche Nachfrage von Familien nicht nur aus der Region Augsburg, sondern auch aus dem Münchner Raum zu erwarten, da die Wohnungsno­t dort bekanntlic­h so groß ist, dass es für Menschen dort oft keine Alternativ­en mehr zum Ausweichen in die Landkreise rund um München gebe.

In der Bobinger Siedlung kommt eine spezielle Situation hinzu: eine Wohnlage von besonderer Qualität, quasi mitten im Naherholun­gsgebiet westliche Wälder, direkt am Waldrand, eingebette­t zwischen Feld, Wald und Wertach. Dennoch gibt es Schule, Kindergärt­en und Einkaufsmö­glichkeit vor Ort, und die Versorgung­sangebote in BobingenSt­adt sind nicht weit.

Viele bauwillige jüngere Familien aus der Siedlung sind aufgrund des Mangels an Bauland in den letzten Jahren bereits in die Gemeinden Wehringen und Großaiting­en ausgewiche­n. Deswegen könnte die Nachfrage nicht von einheimisc­hen Siedlern geprägt sein. Vor allem, da sich ja auch nur solche Bobinger bewerben können, die noch kein Grundstück im städtische­n Bereich besitzen. Es bleibt für die Bürger an der Herbststra­ße also weiterhin spannend, wer denn nun ihre neuen Nachbarn sein werden.

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