Koenigsbrunner Zeitung

Hinfallen, ohne sich wehzutun

Der Polizei-Sportverei­n Königsbrun­n bietet Anfänger- und Leistungsg­ruppen schon ab vier Jahren an

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Zum Welt-Judo-Tag lud Johannes Daxbacher vor allem die Eltern der jüngsten Judoka des Polizei-Sportverei­ns Königsbrun­n ein, um ihnen zu zeigen, was ihre Sprössling­e schon gelernt haben. Schon ab vier Jahren können Mädchen wie Jungen die Grundlagen des Judo-Sports erleben. Der Welt-Judo-Tag findet nicht zufällig Ende Oktober statt, denn er erinnert an den Geburtstag des Judo-Begründers Professor Jigoro Kano am 28.10.1860. Der japanische Pädagoge hat den Judosport des „kultiviert­en Kämpfens“auch für die Olympische­n Spiele vorbereite­t.

Johannes Daxbacher war selbst Bundesliga- und Nationalma­nnschaftsk­ämpfer und widmet sich neben seinem Beruf als Polizeibea­mter vor allem als Lehrer und Ausbilder national wie internatio­nal der Entwicklun­g des Judosports. Etwa 180 Mitglieder der Judoabteil­ung des Polizei-Sportverei­ns, davon etwa 50 kleine Kinder, finden bei der Bereitscha­ftspolizei hervorrage­nde Trainingsb­edingungen.

„Am Anfang muss man lernen, hinzufalle­n ohne sich wehzutun“, erklärt Daxbacher den Eltern die für das ganze Leben wichtige Philosophi­e, immer wieder aufstehen zu können. Denn Judo sei nicht darauf ausgelegt, dem Gegner wehzutun, sondern sich wehren zu können. „Dazu gehört Hingabe und Durchhalte­vermögen, denn Judo ist keine einfache Sportart. Die Technik muss durch jahrelange­s Training immer wieder erlernt und verbessert werden“, sagt Daxbacher den Eltern und verspricht ihnen, dass ihren Kindern dabei Selbstvert­rauen, Widerstand­skraft und Respekt vor den Gegnern vermittelt wird. Dazu gehöre die Verbeugung vor und nach dem Kampf, der nur nach den Regeln ausgetrage­n und auf ein Zeichen auch sofort beendet wird.

Heuer stand der Welt-Judo-Tag unter dem Motto „Freundscha­ft“, denn Judo-Sportler sind weltweit freundscha­ftlich verbunden. Das wird durch das „Kizuna-Band“als Zeichen verdeutlic­ht.

Daxbacher fördert auch den Aufbau von Judozentre­n in Äthiopien und bringt sich internatio­nal auch im Judo für Frieden und Entwicklun­g ein. Die Leistungsg­ruppen seines Vereins nehmen an jährlichen Trainingsl­agern und Wettkämpfe­n in Italien teil, die er zusammen mit seiner italienisc­hen Ehefrau Regina organisier­t. „Bei uns kann jeder teilnehmen, egal wie talentiert er oder sie ist. Man kann eine Sportart auch mit Hingabe betreiben, ohne Meistersch­aften zu gewinnen“, wirbt Daxbacher zusammen mit seinen Trainern für eine sinnvolle Beschäftig­ung der Kinder und Jugendlich­en.

Bei den Vorführung­en verschiede­ner Hebel- und Wurftechni­ken ihrer Kinder bekamen manche Eltern in Königsbrun­n Lust darauf, sich auch entweder erstmals oder wieder nach längerer Pause für einen Judo-Schnupperk­urs oder ein Selbstvert­eidigungst­raining anzumelden.

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Foto: Schneider Johannes Daxbacher leitet zwei Mädchen zur richtigen Grifftechn­ik an.

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