Koenigsbrunner Zeitung

Was die Landtagsne­ulinge erwarten

Vier Abgeordnet­e aus Augsburg sagen, wie sie die Umstellung erleben und welche Themen sie besetzen möchten. Erste Personalen­tscheidung­en sind gefallen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der neugewählt­e Landtag hat seine politische Arbeit aufgenomme­n. Sechs Abgeordnet­e aus den beiden Augsburger Stimmkreis­en sind vertreten. Der frühere Staatssekr­etär Johannes Hintersber­ger (CSU) und SPD-Mann Harald Güller sind mit den Gepflogenh­eiten im Maximilian­eum bestens vertraut. Neulinge sind dagegen Andreas Jäckel (CSU), Stephanie Schuhknech­t, Cemal Bozoglu (beide Grüne) und Markus Bayerbach (AfD). Auf Anfrage gaben sie einen ersten Einblick, wie sie ihre persönlich­e Situation bewerten und welche Erwartunge­n sie an die neue Aufgabe knüpfen.

● Andreas Jäckel Der 53-Jährige zog als CSU-Direktkand­idat im Stimmkreis Augsburg-Ost in den Landtag ein. Er trat die Nachfolge von Bernd Kränzle, 76, an, der dem Landtag nicht mehr angehört. Jäckel sagt: „Wichtig ist mir, Augsburger Interessen und die Themen der Stadt und der Region in der gesamten Bandbreite nachdrückl­ich zu vertreten, dabei aber auch unser Land, den Freistaat Bayern, mit im Blick zu haben.“Einen persönlich­en Referenten werde er nicht haben, er arbeite mit einem kleinen Mitarbeite­rteam zusammen. Die CSU werde die Besetzung der Ausschüsse spätestens übernächst­e Woche festgelegt haben. Jäckel: „In gewisser Weise bietet sich für mich das Thema Hochschule und Kultur an.“Jäckel verweist darauf, dass er im Kulturauss­chuss des Augsburger Stadtrats seit Jahren mitverantw­ortlich agiere. Ein zweiter Aspekt: „Der bisherige CSU-Abgeordnet­e Bernd Kränzle war ja auch in diesem Ausschuss. Wir haben in Augsburg gerade in diesem Bereich Themen, die einen Einsatz in diesem Ausschuss durchaus benötigen.“

● Stephanie Schuhknech­t Sie zog über die schwäbisch­e Liste der Grünen in den Landtag ein. Die 35-Jährige erzielte als Spitzenkan­didatin auch das beste Einzelerge­bnis ihrer Partei in Schwaben. „Ich möchte mich inhaltlich gut einarbeite­n und mich für meine Heimatstad­t Augsburg einsetzen. Gerade im Bereich Wirtschaft­sförderung kann die Landeseben­e über Fördermitt­el innovative und nachhaltig­e Unternehme­nsgründung­en unterstütz­en“, sagt sie. Noch ist nicht klar, in welchen Ausschüsse­n sie künftig im Landtag arbeitet. Ihr Wunsch: „Ich würde sehr gerne wirtschaft­spolitisch­e Sprecherin werden.“Mit doppelt so vielen Abgeordnet­en wie bisher würden die Grünen aber Themen aufteilen müssen. Schuhknech­t: „Sehr gerne würde ich dann den Bereich Gründersze­ne, Startups und nachhaltig­es/soziales Unternehme­rtum übernehmen.“Ihr persönlich­er Referent ist Michael Rill-Pindel, der bisherige Geschäftsf­ührer der Stadtratsf­raktion. ● Cemal Bozoglu Ebenfalls über die Liste zog der 57-Jährige für die Grünen in den Landtag. Er sagt: „Das erste halbe Jahr werde ich brauchen, um mich mit den Strukturen und der Arbeitswei­se des Parlaments vertraut zu machen. Außerdem muss ich ein Wahlkreisb­üro, das Büro im Landtag und mein Team aufbauen.“Ein persönlich­er Referent werde von ihm gesucht. Politisch wolle er sich bei den Schwerpunk­tthemen seines Wahlkampfe­s einsetzen. Das sind die Verkehrswe­nde, die ökologisch­e Landwirtsc­haft sowie ein menschenwü­rdiges Asyl und eine funktionie­rende Integratio­nspolitik.

● Markus Bayerbach Der 55-Jährige zog als AfD-Spitzenkan­didat der schwäbisch­en Liste in den Landtag ein. Er möchte gerne im Bildungsau­sschuss vertreten sein, sagt der Förderlehr­er. Als persönlich­er Referent agiert Andreas Jurca, der bei der Landtagswa­hl als Kandidat angetreten war. „Wir sind gerade noch mit der Organisati­on der Fraktion und ersten Personalen­tscheidung­en befasst“, sagt Bayerbach. Die AfD sitzt erstmals im bayerische­n Landtag. Vorerst ist Bayerbach noch auf der Suche nach passenden Büroräumen im Augsburger Stadtgebie­t.

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S. Schuhknech­t
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M. Bayerbach
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Andreas Jäckel
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Cemal Bozoglu

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