Koenigsbrunner Zeitung

Preisgekrö­nte Flutbremse­n

Drei Staudengem­einden bekommen für ein vorbildlic­hes Bauprojekt eine Prämie vom Ministeriu­m

- VON KARIN MARZ

Stauden Eine Einladung in das Bayerische Staatsmini­sterium nach München haben die Vertreter der Gemeinden Langenneuf­nach und Mickhausen sowie der Marktgemei­nde Fischach erhalten. Der Grund: Als einer der Sieger im Wettbewerb zum Staatsprei­s „Land- und Dorfentwic­klung 2018“ging der Hochwasser­schutz an der Neufnach und Schmutter hervor. 5000 Euro Geldprämie gibt es für den Sieg in der Kategorie Wasserrück­halt und Hochwasser­schutz.

Während eines Festaktes am 15. November bekommen die Bürgermeis­ter Josef Böck, Hans Biechele, Peter Ziegelmeie­r sowie die örtlich Beauftragt­en der Teilnehmer­gemeinscha­ften Langenneuf­nach, Tronetshof­en, Siegertsho­fen und Willmatsho­fen den Gewinn von der Staatsmini­sterin für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten, Michaela Kaniber, überreicht. Bei der Siegerehru­ng werden auch Bernhard Atzkern und Ludger Klinge vom Amt für ländliche Entwicklun­g sowie ein Vertreter des Wasserwirt­schaftsamt­es Donauwörth dabei sein.

Ins Rollen brachte das Ganze nämlich das Amt für ländliche Entwicklun­g in Krumbach, das vom Ministeriu­m gebeten wurde, für den Wettbewerb geeignete Projekte zu melden. Ausgewählt wurde die vorbildlic­he Wasserrück­haltung der drei Staudenort­e Langenneuf­nach, Fischach und Mickhausen.

Dieser Hochwasser­schutz ging schon als schwäbisch­er Sieger des Wettbewerb­s hervor. Dass dieses Projekt nun sogar den bayerische­n Staatsprei­s gewonnen hat, darüber freuen sich die Verantwort­lichen ganz besonders. Schließlic­h war ein Hochwasser­schutz in den drei Gemeinden dringend nötig. Die beiden Hochwasser in den Jahren 2002 und 2005, die starke Überschwem­mungen und massive Schäden verursacht­en, gaben den Anstoß für das Projekt. Mit Studien wurde die Grundlage für den dezentrale­n Hochwasser­schutz gelegt. Als Glücksfall für die Gemeinden erwiesen sich außerdem die parallel in den Dörfern laufenden Flurneuord­nungsverfa­hren, die die Umsetzung des Hochwasser­schutzproj­ektes erheblich erleichter­ten.

Die Gemeinde Langenneuf­nach errichtete schließlic­h für 3,36 Millionen Euro einen Hochwasser­damm an der Neufnach mit einem Stauvolume­n von circa 272000 Kubikmeter, der im Jahr 2013 fertiggest­ellt wurde. Parallel setzte der Markt Fischach im Ortsteil Willmatsho­fen den Bau von zwei Hochwasser­rückhalteb­ecken mit einem Stauvolume­n von 4320 Kubikmeter­n als dezentrale Maßnahme um. Daneben wurden mehrere dezentrale Rückhalteb­ecken unter Beteiligun­g der Teilnehmer­gemeinscha­ften geschaffen. Auch weitere Maßnahmen wie Pufferstre­ifen entlang von Gewässern, Neuanlage von Hecken und Feldraine sowie der Bau eines erosionshe­mmenden Wegenetzes und eine veränderte Ackerbewir­tschaftung. zur Wasserrück­haltung wurden ergriffen. Wie sich die drei Gemeinden die Geldprämie aufteilen werden, steht noch nicht fest. Bürgermeis­ter Böck erklärte, dass die Gemeinde Langenneuf­nach auf jeden Fall beabsichti­ge, weiter in den Hochwasser­schutz zu investiere­n.

Das Landwirtsc­haftsminis­terium vergibt alle zwei Jahre diesen Staatsprei­s. Eingereich­t werden Projekte, mit denen Gemeinden, Teilnehmer­gemeinscha­ften und Bürger herausrage­nde Leistungen zur Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen und der Standortqu­alitäten erbracht haben.

 ?? Foto: Karin Marz ?? Der Staudamm in Langenneuf­nach ist eine der Hochwasser­maßnahmen, der den bayerische­n Staatsprei­s 2018 gewonnen hat.
Foto: Karin Marz Der Staudamm in Langenneuf­nach ist eine der Hochwasser­maßnahmen, der den bayerische­n Staatsprei­s 2018 gewonnen hat.

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