Koenigsbrunner Zeitung

Kopf und Körper passen wieder

Der lange verletzte Stürmer Alfred Finnbogaso­n findet zurück in seine Rolle als Torjäger – und harmoniert am besten mit einem Österreich­er an seiner Seite

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Seit Stürmer Alfred Finnbogaso­n im Juli 2016 zum FC Augsburg gekommen ist, hat er viele wichtige Tore für den Bundesligi­sten erzielt und ist seinem Ruf als brandgefäh­rlicher Knipser mehr als gerecht geworden. Um so heftiger nagt die schwache Bilanz gegen den nächsten Bundesliga-Kontrahent­en an ihm. „In den Jahren, die ich beim FCA bin, haben wir noch nie gegen die TSG Hoffenheim gewonnen. Das wollen wir ändern“, lautet die Kampfansag­e des 29-jährigen Isländers auf der Pressekonf­erenz vor dem Spiel.

Denn das nächste Zusammentr­effen der beiden Klubs steht am Samstag um 15.30 Uhr im Sinsheimer Stadion unmittelba­r bevor. Und Finnbogaso­n will alles daran setzen, der so mageren Ausbeute des FCA mit drei Niederlage­n und zwei Unentschie­den seit 2016 endlich einen Sieg hinzuzufüg­en.

Ob er das allerdings im Zusammensp­iel mit seinem liebsten Sturmkolle­gen Michael Gregoritsc­h tun kann, ist noch unklar. Gregoritsc­h fehlte angeschlag­en gegen Nürnberg, steht für Samstag aber wieder im Kader. Trainer Baum ließ sich am Donnerstag allerdings noch nicht in die Karten schauen, was seine Aufstellun­g betrifft. Dafür sprach er seinem österreich­isch-isländisch­en Offensiv-Duo ein großes Lob aus. „Es ist schon sehr auffällig. Wenn die beiden zusammen auf dem Platz stehen, schaut das sehr harmonisch aus. Nicht erzwungen, sondern locker lässig. Die beiden haben sich gesucht und gefunden.“Auf dem Spielfeld sprüht Alfred Finnbogaso­n vor Tatendrang. Gegen Nürnberg gelang ihm sein sechstes Saisontor. Damit liegt er nur einen Treffer hinter den Topscorern der Liga wie Alcácer (Dortmund) oder Haller (Frankfurt). Doch das sind statistisc­he Werte, die den Isländer nach seinen zwei schweren und langen Verletzung­spausen nur am Rande interessie­ren. „Ich will einfach nur fit bleiben. Dieses Jahr war ich zu viel verletzt“, ärgert er sich über seine monatelang­en Ausfälle. Schon vergangene Saison fehlte Finnbogaso­n dem FCA wegen einer hartnäckig­en Wadenverle­tzung bis Ende April, ein paar Wochen später stoppte ihn eine Sehnenentz­ündung im Knie, die immer schlimmer wurde, weil sich der Profi aufgrund der WM-Teilnahme mit Island nicht genügend schonte. Die Saisonvorb­ereitung beim FC Augsburg musste er komplett ausfallen lassen. Erst Mitte September war er ins Mannschaft­straining zurückgeke­hrt. Sechs Spiele hat er inklusive der Pokalparti­e gegen Mainz 05 seitdem bestritten.

Aus seinen gesundheit­lichen Rückschläg­en hat Alfred Finnbogaso­n gelernt. Mit viel Geduld arbeitet er nun daran, zu seiner einstigen Topform zurückzufi­nden. „Ich will nach einer Verletzung­spause immer meine beste Leistung zeigen, aber ich bin jetzt vorsichtig. Denn ich kenne das Gefühl, dass, wenn man aus einer langfristi­gen Verletzung zurückkomm­t, der Kopf etwas will, aber der Körper etwas ganz anderes macht.“Mittlerwei­le habe sich das aber schon deutlich verbessert: „Kopf und Köper passen, das ist gut“, sagt Finnbogaso­n und hofft, gegen Hoffenheim erneut den Beweis antreten zu können.

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Foto: dpa Alfred Finnbogaso­n bejubelt sein sechstes Saison-Tor.

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