Der Winterdienst ist startklar
Um Straßen und Gehwege von Schnee und Eis zu befreien, sind in den nächsten Monaten rund 70 Streufahrzeuge und 130 Mitarbeiter in Bereitschaft. Warum nicht alle Straßen schnee- und eisfrei gemacht werden können
Die Lager in den Stadtreinigungsdepots in der Johannes-Haag-Straße und am Holzweg sind gefüllt: Insgesamt 9000 Tonnen Streusalz und Splitt liegen dort bereit, um in den kommenden Monaten auf den Augsburger Straßen zu landen. Ab sofort ist der Winterdienst der Stadt wieder einsatzfähig. Wird es ein durchschnittlicher Winter, stehen ungefähr 80 Einsätze an, die teilweise schon um 4 Uhr morgens beginnen.
„Es gilt der Grundsatz: so wenig Salz wie möglich, so viel wie nötig“, sagt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne), der für den Stadtreinigungsbetrieb zuständig ist. In der Regel hat die Stadt deutlich mehr Streumaterial eingelagert, als sie tatsächlich benötigt. Im vergangenen Winter waren es rund 4700 Tonnen Salz und Splitt, die auf die Straßen gestreut wurden.
In den kommenden Monaten wird die Stadt die Glättevorhersagen der Wetterdienste genau beobachten und bei einer entsprechenden Prognose die Mannschaft stufenweise in Rufbereitschaft versetzen. Ab 4 Uhr morgens können die 20 großen Räum- und Streufahrzeuge ausrücken, später folgen die kleinen Streufahrzeuge samt Arbeitstrupps, die Geh- und Radwege sowie Haltestellen und Fußgängerüberwege sauber bekommen.
Die Stadt weist darauf hin, dass es nicht möglich ist, bei Schneefall sofort für schneefreie Straßen und Wege zu sorgen. Die Wohn- und Nebenstraßen werden ohnehin nicht regelmäßig gestreut, weil das die Kapazitäten nicht hergeben. Eine gesetzliche Verpflichtung, betont die Stadt, gebe es nicht. Trotzdem sind auch dort – je nach Möglichkeit – Traktoren und Unimogs von Bauern unterwegs, die im Auftrag der Stadt räumen. Man werde die vor zwei Jahren begonnenen Bemühungen fortsetzen, die Radwege auch im Winter befahrbar zu halten, so Erben. Allerdings dürften sich weitere Verbesserungen in Grenzen halten, weil kein zusätzliches Geld bereitsteht. Ein durchschnittlicher Winter kostet die Stadt um die 3,3 Millionen Euro. In kalten Wintern mit vielen Einsätzen und viel gestreutem Salz und Splitt können es bis zu 4,2 Millionen Euro werden.
Die Stadt weist auch auf die private Räum- und Streupflicht hin. Grundstücksanlieger müssen die Gehwege vor ihrem Haus räumen und streuen. Salz darf dabei nicht verwendet werden, außer an besonders gefährlichen Stellen. An Werktagen muss laut Stadt bis spätestens 7 Uhr geräumt sein, an Sonntagen bis 8 Uhr. Der Gehweg muss bis 20 Uhr freigehalten werden. Bei Mehrfamilienhäusern kümmert sich häufig der Hausmeisterdienst ums Räumen.
Für die Bürger stehen auch in diesem Winter wieder rund 270 Splittkisten im Stadtgebiet bereit. Bürger können sich dort mit Splitt versorgen. Die Standorte findet man im Internet unter www.aws-augsburg.de.