Eine Ampel auf der B-17-Brücke?
Eine sichere Fahrrad- und Fußgängerverbindung vom Gewerbegebiet zur Überquerung der Bundesstraße und der Bahnlinie ist lange geplant. Warum eine Fahrradbrücke für viele keine gute Option ist
Graben Westlich der B17 entlang der A30 liegt das Gewerbegebiet von Graben, östlich der vierspurigen Bundesstraße sind der Fliegerhorst Lechfeld und das BMW-Logistikzentrum. Autofahrer können beide Seiten problemlos mit dem Fahrzeug erreichen, doch für Fußgänger und Radfahrer gibt es ein gefährliches Problem: Es fehlt ein Fuß- beziehungsweise ein Radweg. Mit dieser Thematik beschäftigte sich nun der Gemeinderat in Graben.
Bereits häufiger war die Verbreiterung der A30 am Gewerbegebiet sowie der Lückenschluss des Radweges zur Überquerung der B17 Thema im Rat. Einst stand das Jahr 2020 im Raum. „Diese Jahreszahl ist nur bei optimalem Verlauf aller beteiligten Behörden, insbesondere der Deutschen Bahn, machbar. Im ungünstigsten Fall dauert es noch mehrere Jahre, bis eine sichere Möglichkeit für die Radfahrer zur Überquerung besteht“, trug Bürgermeister Andreas Scharf die Beweggründe für einen Ortstermin Mitte Oktober mit Landkreis, Unterer Straßenverkehrsbehörde und Polizei vor. Nach eingehender Prüfung habe sich gezeigt, dass die Brücke zu schmal sei, um mit Markierungen oder Änderungen an den Leitplanken Platz für Radler zu schaffen. Zu Unfällen mit Radfahrern sei es bisher nicht gekommen, lediglich die Zahl der Unfälle mit Autos nahm in den vergangenen Jahren laut Polizei deutlich zu, erläuterte Scharf den Gemeinderäten die Ausgangssituation.
Bei den Beteiligten bestand Einigkeit, dass eine straßenbegleitende Brücke, wie in der Planung vor- die beste Lösung sei, da eine reine Fahrradbrücke nördlich oder südlich der bestehenden Brücke angesichts der Breite von Bahnlinie und Bundesstraße ein riesiges Bauwerk darstellen würde. Weiterhin hob Scharf hervor, dass die Polizei und die Untere Straßenverkehrsbehörde die Stelle, an der die Radfahrer die Abfahrt zur B 17 in Richtung Landsberg überqueren müssen, sehr kritisch betrachteten. Hier geprüft, ob eine Ampelanlage auf dem Brückenkopf notwendig sei, blickte Grabens Bürgermeister in die Zukunft. Die Entscheidung, ob die Brücke nach Empfehlung von Polizei und Straßenverkehrsbehörde bis zum Bau des neuen Radwegs für Radfahrer zu sperren sei, stehe noch aus.
● Fahrradständer Die Situation um den Fahrradständer am Verbindungsweg von der Lechfelder Stragesehen, ße zum Via-Claudia-Weg habe sich nach Aussage des Bürgermeisters deutlich entspannt. „Es ist der Eindruck entstanden, dass ausschließlich die sich dort treffenden Jugendlichen das Problem seien. Bei der Debatte ist untergegangen, dass Schäden an Fahrzeugen der Schulkinder schon seit der Schulöffnung 1996 zu verzeichnen sind und der Weg durch die vielfältigen Angebote von Büwerde cherei, Hort, und Vereinen an Bedeutung gewonnen hat“, sagte er. Bei den Lechwerken wurde ein Angebot für eine Beleuchtung unter dem Dach angefordert, weil der Bereich über die Wintermonate sehr dunkel sei, ergänzte er. Insgesamt habe sich die Situation wieder beruhigt, sodass nach Einschätzung der kommunalen Verwaltung kein unmittelbarer Handlungsbedarf mehr bestehe.
● Sicherheitswacht Der Gräbinger Gemeinderat hatte sich bis jetzt noch nicht öffentlich mit dem Thema Sicherheitswacht beschäftigt und wollte zuerst die Entscheidungen in den anderen Kommunen abwarten. Nachdem Schwabmünchen und Untermeitingen die Beteiligung bereits beschlossen haben (wir berichteten), die Gemeinde Klosterlechfeld in der nächsten Sitzung entscheiden wird, schlug Bürgermeister Scharf vor, Vertreter der Polizei zur Sitzung am
21. November einzuladen. Während sich einige Bürgervertreter gut informiert fühlten, folgte der Rat dem Votum anderer, für die es wichtig erschien, sich aus erster Hand vor einer Entscheidung über die Ordnungshilfskräfte ein Bild machen können.
● Fernsehbeitrag Leichte Kritik am Beitrag des Fernsehsenders a.tv, der im Rahmen der Serie „Da schau her“am 25. Oktober den Ort Graben vorstellte, kam von Gemeinderat Georg Hengge (Freie Wähler). „Es war schon ein netter Beitrag. Was mir aber fehlte, war ein besonderes Merkmal unserer Gemeinde: Der sehr hohe Stellenwert des kulturellen Lebens“, sagte er. Scharf entgegnete, dass der Sender sich sehr kurzfristig angesagt habe und somit keine größere Einflussnahme möglich war.