Katholiken bestimmen ihre Kirchenverwaltungen
Am Wochenende können die Mitglieder des Gremiums gewählt werden, das über die Gemeindefinanzen entscheidet
Landkreis Augsburg In der ganzen Diözese Augsburg werden die Gläubigen am kommenden Wochenende wieder zur Wahl gebeten. Es gilt, für die katholischen Pfarreien eine neue Kirchenverwaltung zu bestimmen, die dann wieder für sechs Jahre die Geschicke der jeweiligen Pfarrei mitbestimmen wird. Die Kirchenverwaltung ist die rechtliche Vertretung der einzelnen Pfarrkirchenstiftungen, vertritt und bestimmt in diesem Bereich die örtlichen Pfarreien.
Es ist in den christlichen Glaubensrichtungen bereits die dritte Wahl, die in diesem Jahr ansteht. Schon im Frühjahr wurden die Katholiken zur Wahl des Pfarrgemeinderats aufgerufen. Evangelische Christen wählten vor einigen Wochen den Kirchenvorstand. Und nun dürfen die Katholiken noch einmal den Gang zur Wahlurne antreten.
In einem gemeinsamen Grußwort zu den Kirchenverwaltungswahlen betonen Generalvikar Harald Heinrich und der bischöfliche Finanzdirektor Klaus Donaubauer, dass die Kirchenverwaltung „als Organ der Kirchenstiftung eine hohe Bedeutung bei der Verwaltung des Stiftungsvermögens und bei der Wahrnehmung der vielfältigen Aufgaben zur Sicherung und Unterstützung des ortskirchlichen Lebens“zukomme.
Nach dem Pfarrgemeinderat ist die Kirchenverwaltung das zweite, ganz entscheidende Mitbestimmungsgremium der Pfarreien, wie Dekan Thomas Rauch bestätigt. „In der Kirchenverwaltung geht es um die wirtschaftlichen, finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten, die eine Pfarrei betreffen“, erzählt er. Das seien unter anderem Themen wie Kirchenrenovierungen und andere Baumaßnahmen, personelle Fragen und Themen wie Arbeitssicherheit und Brandschutz. Die Kirchenverwaltung ist ein zentrales Gremium der Pfarreien, das in verschiedenster Hinsicht eine hohe Verantwortung trägt. „Eine wichtige Aufgabe kommt da auch dem Kirchenpfleger zu, der aus den Reihen der Kirchenverwaltung bestimmt wird“, so Rauch.
Vorsitzender des Kirchenverwaltungsrates ist immer der örtliche Pfarrer, der oftmals ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiter aus diesem Gremium verloren wäre, wie Dekan Rauch betont. „Auch bei uns werden die Bestimmungen immer komplexer und vor diesem Hintergrund ist es immer wichtiger, Leute zu haben, die hier mit im Boot sind.“Durch die Unterstützung des Laiengremiums bleibe genügend Zeit für die eigentliche Arbeit der Pfarrer, die Seelsorge. „Und zudem lebt die Kirche vor Ort einfach von und mit den Menschen, die sich dort engagieren.“ Als Dekan will sich Rauch ausdrücklich bei denen bedanken, die sich zum Teil seit Jahrzehnten in Gremien wie der Kirchenverwaltung engagieren und sich jetzt wieder oder auch neu zur Verfügung stellen. „Es ist eine tolle Identifikation mit der Gemeinde vor Ort, ein ,Wirgefühl‘, wenn viele mit dabei sind und gemeinsam Dinge in die Wege leiten und Aufgaben angehen“, findet er.
Und das betrifft sowohl die Mitarbeit in der Kirchenverwaltung als auch die Beteiligung an der Wahl.
Wahlberechtigt ist jeder Katholik, der in der Pfarrgemeinde seinen Hauptwohnsitz und am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet hat.
In Bobingen wird am Samstag, 17. November von 17.30 bis 20 Uhr und am Sonntag, 18. November, von 9.30 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 16.30 Uhr gewählt. Das Wahllokal befindet sich im ehemaligen Benefiziatenhaus auf dem Kirchplatz. In Königsbrunn sind die Wahllokale an folgenden Terminen geöffnet: Pfarrheim Maria unterm Kreuz: Samstag, 17. November, von 18 bis 20 Uhr und Sonntag, 18. November, von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr; Pfarrheim Zur Göttlichen Vorsehung: Sonntag, 18. November, von 8 bis 12.15 Uhr; Pfarrbüro St. Ulrich: Sonntag, 18. November, von 8.15 bis 11.15 Uhr und 18.15 bis 20.15 Uhr.
In der Pfarreiengemeinschaft Lechfeld wird am Sonntag, 18. November, gewählt: Im Kloster Klosterlechfeld (Klararaum) von 8 bis 11 Uhr und von 14 bis 16 Uhr. In Untermeitingen im Pfarrheim von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr sowie im Imhofstadl von 11 bis 13 Uhr. In Lagerlechfeld ist das Pfarrheim neben der Pfarrkirche von 10 bis 10.30 Uhr und von 11.30 bis 12.15 Uhr geöffnet, die alte Schule in Graben hat von 9 bis 13 Uhr geöffnet. In Obermeitingen ist eine Wahl im Foyer des Kindergartens bereits am Samstag von 17.30 bis 18 Uhr sowie von 19 bis 19.30 Uhr möglich, außerdem am Sonntag von 13.30 bis 16 Uhr.
Pfarrer haben mehr Zeit für die Seelsorge dank der Laienunterstützung