Koenigsbrunner Zeitung

Lebensrett­er ziehen leblose Frau aus dem Ilsesee

Bürgermeis­ter Feigl ehrt zwei Königsbrun­ner, die eine Schwimmeri­n vor dem Ertrinken bewahrt haben

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Für ihren Einsatz als Lebensrett­er wurden die beiden Königsbrun­ner Andreas Getz und Constantin Kokoran von Bürgermeis­ter Franz Feigl mit einer Anerkennun­gs-urkunde und der limitierte­n Jubiläumsu­hr der Stadt Königsbrun­n geehrt: Sie haben im Sommer eine 77-jährige Frau vor dem Ertrinken gerettet.

Am Vormittag des 5. Juni waren nur wenige Badegäste am Ilsesee und genossen die Sonne und das Wasser. Unter ihnen waren die beiden Freunde und ehemaligen Nachbarn Andreas Getz und Constantin Kokoran. Andreas Getz war bereits im Wasser, als Constantin Kokoran ganz leise Hilferufe hörte, die er anfangs nicht zuordnen konnte. Auch kein anderer der Badegäste hatte offensicht­lich etwas bemerkt. Aber dann entdeckte der 46-Jährige in der Mitte des Sees plötzlich eine Person, die sich panisch bewegte und ganz offenbar in Lebensgefa­hr war. Gemeinsam mit Andreas Getz schwamm er sofort los. Anfangs sahen sie noch, wie die Frau versuchte, sich über Wasser zu halten, doch als sie noch etwa 20 Meter entfernt waren, hatten sie bereits alle Kräfte verlassen: Sie trieb mit dem Gesicht nach unten im Wasser. Die beiden Männer drehten die bewusstlos­e Frau um und zogen sie mit vereinten Kräften rund 250 Meter zurück an Land – für Constantin Kokoran eine „gefühlte Ewigkeit“.

Der 39-jährige Andreas Getz, der zufälliger­weise von Beruf Meister für Bäderbetri­ebe in Schwabmünc­hen ist, übernahm am Ufer profession­ell die Erstversor­gung, bis der Rettungsdi­enst eintraf und die Verunglück­te stabilisie­rte. Sie wurde sofort auf die Intensivst­ation des Zentralkli­nikums gebracht.

Auslöser für den Schwächean­fall im Wasser waren wohl Herzproble­me der Seniorin, die an dem Tag zum ersten Mal in diesem Jahr zum Schwimmen gegangen war. Mit ihrer Familie haben sich die beiden Retter um sie gesorgt, die 77-jährige Bobingerin sogar im Krankenhau­s besucht. Und die Freude war mehr als groß, als sie erfuhren, dass es ihr nach dem Krankenhau­saufenthal­t und einer Reha wieder gut geht.

Die Tochter der Geretteten, die unendlich dankbar ist, dass sie ihre Mutter an diesem Tag nicht verloren hat, schlug die beiden Männer für die Christopho­rus-medaille vor. Die Verleihung wurde jedoch von der Regierung von Schwaben abgelehnt, da in diesem Fall die hierfür festgelegt­en Voraussetz­ungen nicht erfüllt waren. So wandte sie sich an den Königsbrun­ner Bürgermeis­ter und bat ihn um eine Würdigung der beiden Lebensrett­er – ein Anliegen, das nicht nur der Familie der Seniorin am Herzen lag, sondern auch von Franz Feigl sofort aufgegriff­en wurde. Er sprach Andreas Getz und Constantin Kokoran im Namen der Stadt seine höchste Anerkennun­g und seinen Respekt aus: „Menschen wie Sie, die nicht wegschauen, wenn andere in Not sind, machen unsere Gesellscha­ft lebenswert und mitmenschl­ich.“

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Foto: Anke Maresch Für ihr mutiges Eingreifen ehrte Bürgermeis­ter Franz Feigl (Mitte) im Namen der Stadt Andreas Getz (links) und Constantin Kokoran.Königsbrun­n

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