Koenigsbrunner Zeitung

Die Plakatflut lässt sich nicht so leicht eindämmen

Der Bobinger Hauptaussc­huss diskutiert über eine Reduzierun­g der Schilder. Eine tragfähige Lösung findet sich nicht

- VON PETER STÖBICH

Bobingen So regelmäßig wie Weihnachte­n kommt in den städtische­n Gremien von Bobingen ein Antrag auf die Tagesordnu­ng, um die Zahl der Wahlplakat­e im Stadtgebie­t einzuschrä­nken. Schon seit 1984 wird über dieses Thema ergebnislo­s diskutiert und in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses war es nicht anders. Diesmal hatte Fbu-fraktionsc­hef Franz Handschuh einen Vorstoß unternomme­n, zog seinen Antrag aber auf Anraten der Verwaltung schließlic­h zurück.

„Der Schilderwa­ld im Zuge der Landtags- und Bezirkstag­swahlen führte zu einer regelrecht­en Reizüberfl­utung“, argumentie­rte Handschuh: „Außerdem laufen Verkehrste­ilnehmer Gefahr, durch die massive Plakatieru­ng im Straßenver­kehr abgelenkt zu werden.“Die zahlreiche­n Plakate, von denen viele durch Wind und Wetter beschädigt würden, stünden im Gegensatz zu einer Verschöner­ung des Ortsbildes. Deshalb solle der Stadtrat beschließe­n, dass sich Parteien und politische Gruppierun­gen im Rahmen einer freiwillig­en Selbstverp­flichtung darauf verständig­en, Wahlplakat­e ab dem Jahr 2019 nur noch an festgelegt­en Plätzen im Stadtgebie­t zu platzieren.

In seiner Stellungna­hme gab Bruno Landgraf vom Ordnungsam­t zu bedenken, dass bei einer Selbstverp­flichtung die Verwaltung nicht einzugreif­en brauche. Außerdem müssten im Wahlkampf alle Parteien die gleiche Chance haben, von den Bürgern wahrgenomm­en zu werden. Fraglich sei auch, wie man künftig die Plakatieru­ng auf Privatgrun­dstücken und Einfriedun­gen einschränk­en beziehungs­weise unterbinde­n solle.

„Wir bewegen uns hier auf ganz, ganz dünnem Eis“, sagte Bürgermeis­ter Bernd Müller. Wenn Bauhof-mitarbeite­r nämlich Plakate entfernten, gelte das als Sachbeschä­digung. Er sprach sich dafür aus, „dass wir die Angelegenh­eit mit einer gewissen Gelassenhe­it betrachten“. Edmund Mannes (SPD) stellte fest, dass die Demokratie eine kurzzeitig­e Plakatflut vertragen müsse, sich aber die Ortsverein­e der Parteien miteinande­r absprechen könnten.

Marco di Santo (Grüne) begrüßte den Fbu-vorschlag ebenso wie Klaus Förster (CSU). „Uns fehlt aber eine Handhabe, wie man das Ganze konkret umsetzen soll“, sagte Förster. Handschuh zog deshalb seinen Antrag zurück, sodass alles beim Alten bleibt.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Zahl der Wahlplakat­e Ärgernis.ist vielen ein

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