Der frühe Tod von „Malle-Jens“
Kult-Auswanderer Fernsehstar stirbt mit nur 49 Jahren an Lungenkrebs. Warum der gebürtige Sachse bei vielen so beliebt war
Palma de Mallorca Jens Büchner war Musiker, Auswanderer, Kandidat im „Dschungelcamp 2017“. Nun ist der als „Malle-Jens“bekannt gewordene Reality-TV-Star tot. Er wurde nur 49 Jahre alt. Wie die Bild berichtet, starb Büchner an Lungenkrebs. Bekannt wurde Büchner vor allem durch die Vox-Auswanderer-Serie „Goodbye Deutschland“. Der Sender begleitete den gebürtigen Sachsen seit 2010 bei seinem Leben auf Mallorca – inklusive aller Höhen und Tiefen. Vox zeigte, wie Büchners Beziehung scheiterte, die Karriere zugrunde ging und welche neuen beruflichen und privaten Ziele er sich dann wieder setzte.
Jens Büchner wuchs im sächsischen Dorf Eythra auf, das in den 1980er Jahren wegen des Braunkohlebergbaus weichen musste. Büchner schloss die Schule mit der zehnten Klasse ab und absolvierte eine Ausbildung zum Schlosser. Eigenen Angaben zufolge war Büchner von 1987 bis 1990 als Angehöriger des Wachregiments „Feliks Dzierzynski“auch hauptamtlicher Mitarbeiter der Stasi.
Nach dem Niedergang der DDR zog es ihn weit nach Westen: In den 1990er Jahren reiste er für mehrere Monate nach Florida und nach Kalifornien. Er war sich für keine Arbeit zu schade, jobbte, zurück in Deutschland, an einer Tankstelle und in der Gastronomie. In der Nähe von Bremen absolvierte er ein Studium zum Finanzwirt. Neben dem Studium arbeitete er als Freiberufler für einen Finanzdienstleister.
Im November 2010 wanderte Büchner mit seiner damaligen Lebensgefährtin Jennifer Matthias nach Mallorca aus. Anfang 2011 war er dann das erste Mal bei „Goodbye Deutschland“zu sehen. In Cala Millor eröffnete das Paar die Boutique Store & More, die Matthias seit der Trennung 2013 eine Weile allein weiterführte. Büchner versuchte sich auch als Küchenhilfe im Bistro König von Mallorca, als Verkäufer von Heizungen und Badehosenmodel.
Seit 2014 präsentierte sich „Malle-Jens“zudem als Schlagersänger. Hits wie „Pleite aber sexy“, „Arme Sau“oder „Augen zu und durch die Nacht“drehten sich um die Ferieninsel Mallorca, Party und Frauen. In „Pleite aber sexy“tönte Büchner beispielsweise: „Grün hinter den Ohren, doch meistens war ich blau. Wie ich bei den Frauen landete, das weiß ich genau.“
Büchner lernte im Sommer 2015 seine spätere Frau Daniela Karabas bei einem Stadtfest in Delmenhorst kennen, wo er einen Auftritt als Schlagersänger hatte. Karabas brachte drei Kinder mit in die Beziehung. Mit ihr hatte Büchner noch zwei Kinder. Aus vorherigen Beziehungen hatte er zwei erwachsene Töchter und einen Sohn. Im Juni 2017 heirateten Jens und Daniela Büchner. Gemeinsam nahm das Ehepaar an der dritten Staffel von „Das Sommerhaus der Stars – Kampf der Promipaare“teil.
Vergangenes Jahr zog Büchner dann ins Dschungelcamp. „Das ist die Krönung meiner jetzigen Laufbahn. Ich habe schon so viel Scheiße gefressen, da kommt es auf zwei, drei Kakerlaken auch nicht mehr an“, sagte er. Letztlich musste er dann aber relativ schnell das Camp wieder verlassen. Büchner dürfte es verkraftet haben: „Ich habe schließlich eine Familie zu Hause“, sagte er damals.
Vor einigen Tagen nun teilte seine Ehefrau mit, dass Jens Büchners Gesundheitszustand kritisch sei. Am Samstag meldete seine Agentur 2.0 dann, dass Jens Büchner tot ist. Der 49-Jährige sei „nach kurzem, aber schwerem Kampf am Samstagabend friedlich eingeschlafen“.
Auf der „Goodbye Deutschland“-Facebookseite sprachen viele Fans seiner Familie schon in der Nacht zum Sonntag ihr Beileid aus. So schrieb beispielsweise ein Anhänger: „Ihn haben immer viele belächelt, aber am Ende hat er mehr geschafft als so manch anderer.“
Und ein weiterer Fan fasste zusammen, warum „Malle-Jens“so beliebt war: „Man konnte sich so gut mit ihm identifizieren, weil er so verdammt authentisch und echt war.“