Ein Hansdampf in allen Bobinger Gassen
Aktion Der Bobinger Mundartdichter und Karikaturist Dieter Elmer verkauft seine beiden Erstlingswerke zugunsten der Kartei der Not
Bobingen „Grad so wia eahm dr Schnabl gwachsa isch“, so erzählt der Bobinger Mundartdichter Dieter Elmer, alias Käsmichl, Geschichten aus seinem Leben und auch aus seiner Fantasie. Diese verpackt er in Gedichtform, mal lustig, mal nachdenklich.
Vielen dürfte Elmer noch als Karikaturist, eben der Käsmichl, ein Begriff sein. Wöchentlich nahm er in Gedicht und Bild die Geschehnisse in und um den Landkreis aufs Korn und brachte so die Leser unserer Zeitung sowohl zum Lachen, als manchmal auch zum Nachdenken. Derzeit hat er gerade begonnen, an seinem dritten Buch zu schreiben. So kam ihm der Gedanke, wohl auch inspiriert vom nahenden Weihnachtsfest, dass er, bevor das neue Buch erscheint, erst einmal Platz machen müsste. Und Gutes damit zu tun, wäre noch viel schöner. So beschloss er, die Restbestände seiner ersten zwei Bücher „Spitzbua ond Maulschella“und „A bsondra Freid mit Schwobaleit“, zugunsten der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen und ihrer Heimatzeitungen, zu verkaufen.
Zum Sonderpreis von zehn Euro pro Buch, zuzüglich Versandkosten, könne man ab sofort die Bücher bei ihm bestellen. Vom Verkaufspreis gehen fünf Euro pro Buch an die Kartei der Not. Damit möchte der umtriebige Bobinger gerade zu Weihnachten auch an die Menschen denken, die etwas Hilfe gut gebrauchen könnten. „Mir geht es gut, aber ich habe nicht vergessen, wie es sich anfühlt, wenn man mit Schicksalsschlägen fertig werden muss.“
Denn obwohl der Künstler als fröhlicher Dichter, Karikaturist, Discjockey und Musiker über die Grenzen von Bobingen hinaus bekannt ist, blieb er nicht von dunklen Stunden verschont. Aufgrund mehrerer Bandscheibenvorfälle konnte er seinen Beruf als Bäcker und Konditor nicht mehr ausüben. Und als er den Tod seines Sohnes verkraften musste, hat er lange Zeit kein Gedicht mehr geschrieben und auch für sehr lange Zeit seine geliebte „Steirische Harmonika“nicht mehr angefasst.
Doch in diesen schweren Tagen habe ihm seine Lebensgefährtin Kraft gegeben und ihn letztlich dazu gebracht, wieder zu musizieren. Jetzt spielen sie als Duo auf der Steirischen. Er dichtet und singt auch wieder. Gleichzeitig führt er sein Engagement für soziale Aufgaben weiter. Sieben Jahre lang war er Vorstand beim VdK in Bobingen. Nun arbeitet er für den Bobinger Tisch, ist im Seniorenbeirat der Stadt Bobingen aktiv und betätigt sich als Schriftführer beim Fischereiverein. „Ein Hansdampf in allen Gassen“, wie er sich selber nennt. Und wer sich einen singenden Dichter nennt, der schreibt natürlich auch Lieder. Natürlich in Mundart. Natürlich über seine Heimat. So merkt man seinem „Staudalied“die wiedergewonnene Fröhlichkeit an: „I ben a‘Staudabua/ onds Mädle khert drzua. Mit der i dann ond wann,/durch onsre Stauda gang,/zoig wos am scheanschta isch, /em Wald on dem Gebüsch“.
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Aktion Die Bestellung seiner Bücher ist telefonisch unter 08234/41176, per Fax unter 08234/41109 oder per E-Mail an: elmerdima@maxi-dsl.de möglich. Auf Wunsch signiert er die Bücher gerne. Auch eine kurze Widmung sei möglich, versichert Dieter Elmer.