In Mickhausen ist die Nachfrage größer als das Angebot
Gemeinderat Der Kindergarten St. Wolfgang soll erweitert werden. Entscheidung zwischen Mauer- und Holzbau
Mickhausen Einen weiteren Schritt vorangekommen ist die Planung für den Umbau und die Erweiterung des Kindergartens St. Wolfgang am Kirchberg. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung unter der Leitung von Bürgermeister Hans Biechele über die Bauweise des Projekts diskutiert und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ausführungen erörtert. Dabei beschloss das Gremium mehrheitlich, den Unterund Oberbau in verschiedenen Bauweisen erstellen zu lassen.
Gleich eingangs nannte Cornelia Thümmel vom Augsburger Architekturbüro Hartmann und Thümmel die Kosten. Sie betragen in Holzbauweise rund 1,7 Millionen und in massiver Errichtung 1,75 Millionen Euro. Dabei erläuterte die Architektin ausführlich die Vorund Nachteile. Sie sprach sowohl Nachhaltigkeit, energetische Merkmale, Konstruktion und Formbeständigkeit als auch Umbauaufwand, Brandschutz, Schädlingsresistenz, Lebensdauer und Pflegeaufwand an.
Keine Alternative sah sie allerdings für den Anbau zwischen Altbestand und Erweiterungsteil. Er müsse nach Aussage des Statikers in Massivbauweise mit einem Flachdach errichtet werden.
Ein Blick auf die Ausgangssituation: Derzeit ist die Nachfrage in der Staudengemeinde nach Betreuungsplätzen höher als das Angebot. Hinzu kommt der Verzicht der bisherigen Räumlichkeit einer ausgelagerten Kindergartengruppe in der alten Schule. Dort hat ein Gutachten Schimmelbefall festgestellt. Die Gruppe ist nun im Pfarrheim untergebracht.
Weiter zu beachten ist, dass die Gemeinde 24 Bauplätze an junge Familien verkauft hat und dadurch zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen entstehen könnte.
Ziel ist die Schaffung von acht neuen Kinderkrippenplätzen. Damit wird die vorhandene Krippengruppe von zwölf auf 15 Plätze vergrößert. Ebenfalls neu geschaffen werden 25 Kindergartenplätze für die jetzt im Pfarrheim ausgelagerte Gruppe. Neu hinzukommen zudem zehn Kindergartenplätze für eine altersgemischte Gruppe, die zusätzlich fünf Krippenplätze aufnimmt. Erhalten bleiben zwei Kindergartengruppen zu je 25 Plätzen. Das heißt: Nach der Fertigstellung der Erweiterung umfasst die Einrichtung eine Kinderkrippengruppe mit bis zu 15 Teilnehmern, drei Gruppen mit bis zu 25 und eine altersgeöffnete Gruppe mit 15 Plätzen.
Die Planung sieht eine westliche Anbindung an drei zusätzliche fächerförmig angeordnete Gebäudeteile mit Verbindungsbaukörpern an den bestehenden Kindergarten vor. Das Raumprogramm umfasst drei Gruppenräume mit je circa 50 Quadratmetern mit zugeordnetem Intensivraum sowie Sanitär-, Versorgungsund Nebenräume. Zwischen Altbestand und Neubau entsteht ein Foyer mit einem dem Bestandsgruppenraum angegliederten Intensivraum. Bei der Vorstellung dieser Planung ging man von einer Bauzeit von rund zwei Jahren aus.
Bislang noch nicht geklärt war, ob das Erweiterungsgebäude in Maueroder Holzbauweise entstehen soll. Darüber einigte sich nun das Gremium in der letzten Sitzung. Mit zehn Ja-Stimmen sprachen sich die Gemeinderäte dafür dass, dass der Unterbau der Kindergartenerweiterung in massiver und der Oberbau in hölzerner Bauweise ausgeführt wird. Zwei Gremiumsmitglieder votierten gegen diesen Beschluss.