Handgemachtes steht hoch im Kurs
Ausstellung Der Fischacher Hobbykünstlermarkt punktet bei den Besuchern mit einem bunten Mix verschiedener Handwerksformen
Fischach Sie seien mit ganz bestimmten Vorstellungen in die Staudenlandhalle gegangen, versichert Otmar Frömel. „Und wir sind fündig geworden“, ergänzt er. Seine Frau Angelika öffnet stolz ihre Einkaufstüte und gewährt Einblick in den Inhalt.
Währenddessen rückt bereits ein anderer Besucher an den Stand und begutachtet die ausgelegten Produkte. Nein, über mangelnden Zuspruch konnten sich die rund 120 Aussteller beim Adventsbasar und Hobbykünstlermarkt in Fischach nicht beklagen. Die vielschichtige Produktpalette inspiriere sie, sagt Otmar Frömel. „Wer etwas Schönes für den Advent oder ein Geschenk für Weihnachten sucht, ist hier richtig“, resümiert seine Frau. Gleichzeitig gesteht sie, dass sie nicht nur Weihnachtsgaben kaufe, sondern auch so manches Geburtstagsgeschenk für die Familie oder den Bekanntenkreis. Ob sie bereits in Weihnachtsstimmung seien? Noch nicht ganz, lächelt Otmar Frömel. Aber hier werde der Weg dafür gebahnt.
Auch Christa Schmidt aus Dinkelscherben informiert sich über das bunte Angebot. „Man bekommt dadurch so richtig Lust auf Weihnachten“, sagt sie. Ihre Begleiterin Annemarie Kraus aus Lindach nickt bestätigend. Sie hat eine Mini-Krip- pe erstanden. Sie besteht aus einer unbehandelten Holzscheibe mit Rinde und ausgesägten Figuren. „Die Figuren lassen sich rausschieben.“Stolz demonstriert sie es. „Das erzeugt einen tollen Effekt.“
Die Aussteller haben die Staudenlandhalle in einen Marktplatz verwandelt. Die meisten stammen aus der Region. So wie Uschi Mader. Sie kommt aus Thussenhausen. An ihrem Stand sind Strickwaren in den verschiedensten Variationen zu bewundern: Mützen, Hand- und Hausschuhe, Schals, Topflappen und vieles mehr. „Ich behüte die Menschen von Kopf bis Fuß“, lächelt sie. Zusammen mit ihrer Mutter stricke sie das ganze Jahr über, nicht nur gezielt auf die Weihnachtszeit hin. „Wir sind mit Leib und Seele dabei.“Es sei ein sehr schönes Hobby. In Fischach sei sie zum fünften Mal vertreten.
Auch Walburga Vihl aus Eppishausen ist nach wie vor von ihrem Hobby fasziniert. Sie stellt Klosterund kunsthandwerkliche Arbeiten her. In der Mitte ihrer Auslage thront ein Fatschenkind in einem Glaskasten. Es stellt eine eingewickelte, also gefatschte, Jesusfigur dar. Einst sei diese Volkskunst vor allem in Klöstern durchgeführt worden, erzählt sie. Sie selbst habe so ein Fatschenkind zur Hochzeit bekommen.
Vor Kreativität strotzen auch die Töpfereien von Ingrid Riegg. Die Deubacherin ist hier zum ersten Mal vertreten. Speziell für die Adventszeit hat sie kleine Sterne und Nikoläuse getöpfert. Aber auch große Kugeln, bestückte Gartenstäbe, Tassen, Vogelhäuser, Glocken und Schlüsselanhänger beinhaltet ihr Repertoire. Sie betreibt ihr Hobby mit professionellem Anspruch.
Bei Antje Prillwitz aus Friedberg hat sich dagegen eine illustrierte Tierschar aus Filz eingestellt. Die oft neckisch mit einem kleinen Halstuch versehenen Ferkel, Schafe, Hirsche, Mäuse, Pferde und Rehe dienen als Eierwärmer. Alle Unikate. Und wenn ein anderes Tier gewünscht werde? „Dann fertige ich es kurzerhand an.“
Hinter Jutta Kolbes Handtuchgeschenken verbergen sich kleine flauschige Handtücher als Hunde, Glücksschwein, Schneemann, Torte oder Weihnachtsmaus gefaltet. Ihr Motto: „Ein Geschenk ist genau so viel wert, wie die Liebe, mit der es ausgesucht worden ist.“
Ebenfalls ein Hingucker sind Marianne Müller-Kiesers handbemalte Schirme. Jedes Motiv sei für sie eine Herausforderung. Sie verwendet dabei eine besondere Technik. Die Stoffmalfarben trägt sie in drei Arbeitsschritten auf – zuerst erstellt sie den Umriss des Motivs in Weiß, dann die Farbauflage und schließlich die Feinarbeit. Über 800 Unikate hat sie bereits gefertigt. Das Gute daran sei, dass es ein Geschenk ist, das nicht nur zu Weihnachten passt, sondern für alle Feste.